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Van der Linde: So hat René Rast ihn stark gemacht

Von Andreas Reiners
Kelvin van der Linde

Kelvin van der Linde

Abt-Pilot Kelvin van der Linde führt die DTM-Gesamtwertung nach fünf von 16 Rennen souverän an. Kein Wunder: Er hat vom Dominator gelernt.

Bei der Mission DTM-Titel kann für Kelvin van der Linde (25) eigentlich nichts schiefgehen –der Abt-Pilot lernt schließlich vom Besten. Denn Mentor des Südafrikaners ist Rene Rast, der dreimalige DTM-Champion, der Dominator der vergangenen Jahre. Er ist van der Lindes Berater. Und Freund. Ein wichtiger Ratschlag: Understatement trotz Gesamtführung. Das beherrschte Rast wie kein Zweiter.

Und auch van der Linde bemüht nach seinem zweiten Sieg 2021 beim fünften von 16 Saisonrennen der DTM in Zolder die Phrasen. 97 Punkte und damit 32 Zähler Vorsprung auf den Zweiten Liam Lawson (AF Corse)? «Die Saison ist noch lang.»

Oder «es kann noch viel passieren». Da helfen auch Fakten wie seine Pole Position und der souveräne Start-Ziel-Sieg nicht – van der Linde lässt sich nicht aus der Reserve locken.

Für die Abgeklärtheit ist Rast verantwortlich. «Er hat mich extrem gut vorbereitet, vor allem auf der mentalen Seite. Wie man alles angeht: die Daten, das Politische, die Spielchen, ob nun gegen den Teamkollegen oder andere Teams. Was ich konkret erwarten kann und ich wie reagieren soll», sagte er SPEEDWEEK.com. Er sei ein sehr emotionaler Mensch, und er versuche, sich als Fahrer zu entwickeln, «und zu viele Emotionen waren meine Schwäche. Deshalb will ich im Moment bleiben und nicht zu weit nach vorne zu schauen», sagte er.

Nun ist van der Linde zwar Rookie, gehörte aber aufgrund seiner Erfahrung und seiner Erfolge im GT-Sport von Anfang an zum Favoritenkreis. Er gewann 2014 (gemeinsam mit Rast) und 2019 das GT Masters, dazu auch das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring. Er verrät: «Ich kenne das Auto auswendig, ich war in die Entwicklung involviert, es wurde auch ein wenig für meinen Fahrstil mit entwickelt», sagte van der Linde.

Weitere Stärken: «Ich bin nicht immer der Schnellste, dafür aber konstant, ich schaffe es, die Leistung im richtigen Moment umzusetzen. Das Vertrauen in das Auto ist schon da, und ich versuche, diesen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz zu nutzen.»

Durch Rasts Ratschläge sei er zudem «viel ruhiger in die Saison gegangen, weil ich weiß, was mich erwarten könnte. Deshalb gibt es für mich keine Überraschungen».

Was freilich auch hilft: Es läuft für ihn, der Audi R8 LMS GT3 ist konkurrenzfähig und mit van der Linde am Steuer ein verlässlicher Punktelieferant. Neben den beiden Siegen wurde van der Linde einmal Dritter und zweimal Vierter.

Damit es so weitergeht, gibt es zwischen Rast und van der Linde einen regelmäßigen Austausch, mindestens einmal in der Woche. Van der Linde: «Ich versuche, das auszunutzen. Er ist der erfolgreichste Fahrer der vergangenen Jahre. Ich wäre dumm, wenn ich das nicht nutzen würde.» Denn es werden sicher auch Rennwochenenden kommen, an denen es mal nicht läuft. Dann könnten Rasts Tipps Gold wert sein. «Dann werden wir sehen, wie es wirklich funktioniert. Wenn ich dann mal aus einem Loch heraus muss», so van der Linde.

Und wer weiß: Vielleicht gibt es ja 2022 das direkte Duell in der DTM. Rast, der in dieser Saison den Fokus auf die Formel E legte, schloss eine Rückkehr nicht aus. «Dann haben wir eine Antwort darauf, wer der bessere GT-Fahrer ist. Im Eins gegen Eins wird er hart arbeiten müssen», kündigte van der Linde an.

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