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Trotz Trickkiste: Nur Schadensbegrenzung bei BMW

Von Andreas Reiners
Dirk Werner dreht sich in Kurve eins

Dirk Werner dreht sich in Kurve eins

Nur ein Auto in den Top Ten: BMW fuhr im vierten Saisonrennen der Konkurrenz chancenlos hinterher und hakte das Rennwochenende auf dem Lausitzring so schnell wie möglich ab.

Der Titelverteidiger hatte nichts unversucht gelassen. Nach starken Setup-Veränderungen zwischen Training und Qualifying griff BMW vor dem Rennen auf dem Lausitzring noch einmal kurz in die Trickkiste. Bei insgesamt sechs Autos wurden trotz der Parc-Fermé-Bestimmungen noch kleinere Arbeiten am Auto verrichtet. Bei Dirk Werner und Timo Glock zog man einen von zwei möglichen Jokern. Da vier Fahrer sowieso am Ende des Feldes standen, wirkte sich die Rückversetzung um zehn Plätze bei dem Quartett gar nicht erst aus.

Die Arbeiten allerdings auch nicht. Mehr als Schadenbegrenzung war zwei Wochen nach dem Triumphzug in Spielberg nicht drin. Dafür war das Setup des Vorjahres, als BMW den ersten Sieg seit dem Comeback gefeiert hatte, schlicht nicht gut genug. Und offenbar zu schlecht, um in 90 Minuten Training und während des Qualifyings entscheidende Dinge verändern zu können. «Es war ein Schuss ins Dunkle und bei vielen Fahrern war es kein Setup, mit dem sie zufrieden in das Rennen gehen konnten», sagte Marquardt und wollte Ausreden wie die Optionsreifen gar nicht erst gelten lassen. «Wir sollten lieber selbstkritisch sein, wenn wir Fehler machen, und nicht immer nach Erklärungen suchen. Wir haben am Samstag definitiv einen Fehler gemacht», so Marquardt.

«Jetzt hat es uns getroffen»

Das Fazit des 46-Jährigen: In der DTM geht es eng zu. Vor zwei Wochen noch hieß es, BMW fährt der Konkurrenz davon. Auf dem Lausitzring fuhren die Münchner durchweg hinterher. «Bruno Spengler hat mit dem siebten Platz noch Schadensbegrenzung betrieben. Das Ergebnis unterstreicht, was die DTM ausmacht: Es geht unglaublich eng zu», so Marquardt. Mit Problemen im Qualifying hatte in der Vergangenheit vor allem Mercedes zu kämpfen. Die Stuttgarter nahmen nun die BMW-Position des strahlenden Siegers ein. «Wenn man nicht schon am Samstag vor dem Qualifying zu 100 Prozent aussortiert ist und noch kleinere Probleme hat, dann steht man auch im Rennen hinten. Diese Erfahrungen haben in den vergangenen Rennen unsere Konkurrenten gemacht, jetzt hat es uns getroffen», erklärte Marquardt.

Sogar so ein erfahrener Mann wie Charly Lamm zeigte sich überrascht ob der schlechten Performance im Rennen. In Zahlen: Spengler 7., Augusto Farfus 12., Dirk Werner 13., Timo Glock 14., Joey Hand 15., Martin Tomczyk 19. sowie Marco Wittmann und Andy Priaulx 21. und 22.: «Uns war schon nach dem Qualifying klar, dass es ein schwieriges Rennen werden würde. Dass es dann aber so hart werden würde, hat mich schon überrascht», so der Schnitzer-Teamchef.

Tomczyk restlos bedient

Groß war die Enttäuschung bei Martin Tomczyk, für den bereits die ganze Saison nichts nach Plan läuft. «Es gibt eigentlich nicht viel zu diesem Rennen zu sagen. Ich bin am Ende des Feldes gestartet und am Ende des Feldes ins Ziel gekommen. Wir waren an diesem Wochenende einfach nicht gut genug und haben nicht die Leistung gezeigt, die wir eigentlich zeigen sollten. Fest steht aber, dass so etwas in diesem Jahr nicht noch einmal passieren darf», so der Ex-Champion.

BMW bleiben nun vier Wochen für eine gründliche Analyse. Vor dem nächsten Rennen auf dem Norisring absolvieren die Teams auf dem Lausitzring allerdings noch zwei Testtage, die zumindest Aufschlüsse bringen, warum es bei BMW nicht lief. «Wir werden das Rennwochenende nun genau analysieren und unsere Schlüsse ziehen. Mitte Juli geht es an den Norisring. Dort hoffen wir, an unsere guten Resultate vom Saisonbeginn anzuknüpfen», sagte Marquardt.

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