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DTM-Titelkampf: Alle jagen Mike Rockenfeller

Von Andreas Reiners
Mike Rockenfeller

Mike Rockenfeller

Mike Rockenfeller geht mit 35 Punkten Vorsprung in die letzten drei Rennen. Der Audi-Pilot bleibt genauso entspannt wie die meisten seiner Verfolger.

Drei Rennen, 75 Punkte und noch fünf Anwärter: Der Titelkampf in der DTM geht nun endgültig auf die Zielgerade. Denn der Spitzenreiter Mike Rockenfeller könnte bereits beim nächsten Rennen in Oschersleben (15. September) seinen ersten Titel unter Dach und Fach bringen. Doch grau ist alle Theorie: Denn damit das passiert, muss schon viel passieren. Auch wenn das in dieser Saison keine allzu große Überraschung wäre. Denn 2013 ist in der DTM vieles möglich.

Der Audi-Pilot (106 Punkte) führt die Wertung nach seinem vierten Platz auf dem Nürburgring mit 35 Punkten Vorsprung an. Rockenfeller ist der konstanteste Pilot im Feld, neben zwei Siegen fuhr der 29-Jährige zudem immer in die Punkte. Genau wie Christian Vietoris (71), der sich als Zweiter still und heimlich zum ersten Verfolger Rockenfellers gemausert hat. Und in Robert Wickens (70) einen Mercedes-Teamkollegen unmittelbar im Nacken hat.

Paffett hakt Titel ab

 

Dahinter bleibt es eng: Die beiden BMW-Piloten Bruno Spengler (67) und Augusto Farfus (66) lauern auf den Plätzen vier und fünf. Auf dem Nürburgring verabschiedete sich Gary Paffett schon einmal aus dem illustren Kreis der Titelanwärter. Nach einer verpatzten Strategie hat der Brite 49 Punkte Rückstand. Zu viel für den 32-Jährigen, selbst in solch einem abwechslungsreichen Jahr wie 2013: «Meine Meisterschaft ist gelaufen. Es ist vorbei. Ich werde versuchen, noch ein paar Punkte zu holen, meinen Teamkollegen zu helfen und vielleicht noch ein paar Siege zu holen. Es gibt keine Möglichkeit, das noch aufzuholen», so Paffett.

Und die Anwärter? Haben sich beim Fußball einiges abgeschaut. Statt von Spiel zu Spiel schauen Rockenfeller und Co. in der DTM «nur von Rennen zu Rennen und konzentrieren uns darauf, so viele Punkte wie möglich zu holen. Das hat bisher gut funktioniert», so Rockenfeller. Der Audi-Mann weiß aber auch: Solche Rennen am Nürburgring sind «die Kleinigkeiten, die am Ende den Unterschied ausmachen.» Und Audis DTM-Leiter Dieter Gass mahnte: «Mike ist in einer guten Situation, aber er ist weit davon entfernt, sich auf irgendetwas auszuruhen.»

Dass nicht Speerspitze Paffett sondern die Youngster Vietoris und Wickens nun Rockenfellers Verfolger sind, hat die beiden wohl selbst am meisten überrascht. Dementsprechend zurückhaltend reagieren beide auf die Frage nach dem möglichen Titelgewinn. «Ich gehe immer von Wochenende zu Wochenende, was bisher gut funktioniert hat. Es gibt keinen Grund, das zu ändern. Ich schaue nicht auf die Punkte, sondern nur von Rennen zu Rennen. Ich versuche, immer so viel wie möglich herauszuholen. Am Ende werden wir sehen, wo wir landen», so Vietoris.

Wickens hat Spaß

Und Wickens? «Ich habe weiterhin einfach nur Spaß. An manchen Tagen fährt man vorne mit, an anderen Tagen bleibt man ohne Punkte. Die Konstanz macht die Champions aus. Und ich arbeite weiter daran, dass ich da hinkomme.» Für Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff zeigt die plötzliche Chance der beiden, wie schnell es in der DTM gehen kann. Und das ist dann auch die Marschroute für den Rest der Saison. «Wir geben garantiert nicht auf.»

Auch Farfus geht die Jagd auf Rockenfeller relativ entspannt an. «Ich werde einfach weiter angreifen. Es gibt nichts Schöneres, als ganz vorne zu fahren. Deshalb wäre es fantastisch, es wieder auf das Podest zu schaffen. Wir geben nicht auf und werden uns in Oschersleben so stark wie möglich präsentieren.»

Kampfeslustig ist allerdings der amtierende Champion. Bruno Spengler fiel nach zuletzt zwei unglücklichen Nullnummern auf den vierten Rang zurück. Doch bereits im vergangenen Jahr holte der Kanadier seinen Titel nach einer beeindruckenden Aufholjagd. «Es gibt noch 75 Punkte. Und da werde ich alles versuchen, die zu holen. Ich habe letztes Jahr selber aufgeholt. Deswegen weiß ich, wie schnell sich der Wind drehen kann. Solange ich noch nicht tot bin, laufe ich bis zum Ende, bis zur Zielflagge in Hockenheim.»

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