BMW bestätigt Nachfolger von Toprak

Frust bei Marcel Schrötter (Ducati): Leistung fehlt

Von Tim Althof
Marcel Schrötter auf der Panigale V4R

Marcel Schrötter auf der Panigale V4R

Für das SDG-Ducati Team Kagayama verlief der Samstag beim «Suzuka 8 Hours» nicht zufriedenstellend. Doch die Probleme tauchten schon in den letzten Tagen auf. Marcel Schrötter ist trotzdem zuversichtlich vor dem Rennen.

Marcel Schrötter startet beim Acht-Stunden-Rennen von Suzuka an diesem Wochenende für das Ducati-Team von Ex-Superbike-Pilot Yukio Kagayama. Die Mannschaft erreichte nach einem starken Qualifying am Freitag das Top-10-Trial am Samstag und fuhr entsprechend um die Pole-Position. Während die Teamkollegen Leon Haslam und Ryo Mizuno in dieser entscheidenden Session Startplatz 8 einfuhren, musste Schrötter dabei zusehen.

Nur zwei Piloten nehmen am Einzel-Zeitfahren, dem sogenannten Top-10-Trial, teil und das Team entschied sich für Haslam und Mizuno. Auf Pole-Setter Johann Zarco und das Honda-Werksteam HRC verlor die Ducati-Truppe 2,033 Sekunden.

«Im Hinblick auf die Probleme, die wir seit Mittwoch haben, war mein Qualifying okay. Was die Technik angeht, hatten wir mehr Probleme als erwartet. Wir sind nicht viel zum Fahren gekommen. Das Gleiche gilt für meine Teamkollegen. Am Freitag und Samstag gab es nur sehr wenige produktive Runden. Dadurch konnten wir kaum an der Abstimmung arbeiten, weil keine Long-Runs möglich waren», schilderte der Bayer die aktuelle Situation. «Unsere Ingenieure sind nur damit beschäftigt, die Elektronik des Motorrads zu verbessern. Die Situation ist für uns Fahrer nicht einfach zu verkraften, und natürlich ist sie auch für unseren Teamchef sehr enttäuschend, der sich mehr erwartet hatte. «Seine Vorstellung war, dass sich das Team im Vergleich zum letzten Jahr deutlich verbessern würde. Letztes Jahr war die Ducati hier sehr schnell, aber mit einem etwas zu hohen Benzinverbrauch. In dieser Hinsicht sollte nun ein Schritt gemacht werden.»

Schrötter, der in der Supersport-WM ebenfalls mit Ducati unterwegs ist, weiter: «Es wird mit Hochdruck an den Mappings gearbeitet, und auch der neue Rennsprit spielt eine Rolle. Die bisherigen Sessions waren sehr hart. In den Qualifyings konnten wir das Motorrad mit dem Mapping fahren, welches das Team in der japanischen Meisterschaft verwendet. Damit hat es ganz gut funktioniert. Trotzdem lag die Leistung gefühlt bei nur 80 Prozent, was die Top-Speed-Listen deutlich unterstreichen. Normalerweise sollte das nicht der Fall sein, denn unser Motorrad ist eigentlich eine Rakete. Die Ducati hat von Natur aus unglaublich viel Power. Sie war letztes Jahr stets das schnellste Motorrad im Feld mit über 300 km/h. Diesmal ist es andersherum. Ich musste die Erfahrung schlucken, dass mir andere Motorräder auf den Geraden weggezogen sind, was bei einigen Konkurrenzmarken normalerweise nicht passieren sollte.»

«Das Qualifying verlief für mich allerdings etwas unglücklich. Zunächst einmal spielte der Hinterreifen eine Rolle, weil ich nicht verstand, wie viel Grip in der ersten Runde zur Verfügung stand. Trotzdem schaffte ich eine 2’06-Mitte, vor allem mit Verkehr im letzten Sektor. Also musste ich die zweite Runde abbrechen, um etwas Luft nach vorne zu bekommen», lautete die Erklärung des 32-Jährigen. «In der Runde danach kam die rote Flagge heraus und kurz vor Ende der Session noch einmal. Deshalb konnte ich den Reifen nicht optimal nutzen. Trotzdem bin ich eine 2´06.3 min gefahren, was immer noch sehr gut ist. Trotzdem bin ich ein bisschen enttäuscht, denn ich wollte unter die 2'06er-Marke kommen. Das war definitiv mein Ziel und auch möglich. Am Ende lagen meine Teamkollegen und ich innerhalb von zwei Zehntelsekunden beieinander. Aber wegen der roten Flagge war ich der Langsamste von uns, wofür ich mich nicht schämen muss. Schade ist, denn ich hätte gerne gehabt, wenn in dieser einen Runde am Samstagnachmittag alle Augen auf mich gerichtet gewesen wären, auch wenn meine beiden Kollegen einen guten Job gemacht haben, denn wir sind morgen auf dem achten Startplatz.»

Auf das Rennen in der Hitze von Japan schaut Schrötter mit viel Zuversicht. «Wir wissen, dass wir einen guten Speed haben und ein gutes Rennen fahren können. Wir sind drei schnelle Fahrer, während viele andere Teams nur zwei schnelle Fahrer haben und einen, der dieses Niveau nicht ganz erreicht, was auch bei einigen guten Teams vorkommt», so der Ducati-Pilot. «Ich denke also, dass wir in einer guten Position sein sollten. Hoffentlich haben wir morgen ein Motorrad, das funktioniert und über die lange Distanz durchhält. Auf jeden Fall freue ich mich auf mein drittes Acht-Stunden-Rennen in Suzuka, das ich bis zum Zieleinlauf geniessen möchte.»

8h Suzuka, Ergebnis Top-10-Trial (2. August):

1. Honda HRC (Zarco, Takahashi), Honda CBR1000 RR-R, 2:04,290 min
2. Yamaha Racing Team (Nakasuga, Miller, Locatelli), Yamaha YZF-R1, +0,026 sec
3. AutoRace Ube Racing (Uramoto, Baz, Todd), BMW M1000RR, +0,711
4. SDG Team HARC-Pro. Honda (Nagoe, Abe, Kunii), Honda CBR1000 RR-R, +1,187
5. BMW Motorrad World Endurance (Reiterberger, van der Mark, Odendaal), BMW M1000RR, +1,218
6. YART Yamaha (Fritz, O'Halloran, Hanika), Yamaha YZF-R1, +1,439
7. Yoshimura SERT Motul (Black, Linfoot, Atsumi), Suzuki GSX-R1000R, +1,957
8. SDG-Ducati Team Kagayama (Mizuno, Schrötter, Haslam), Ducati Panigale V4R, +2,033
9. Team TJ with Docomo Business (Iwata, Suzuki, Kunimine), Honda CBR1000 RR-R, +2,041
10. Astemo Pro Honda SI Racing (Nozane, Arakawa, Yamanaka), Honda CBR1000 RR-R, +2,291

Ferner / weitere Startaufstellung:
13. Kawasaki Webike Trickstar (di Meglio, Ramos, Leblanc), Kawasaki ZX10R
14. F.C.C. TSR Honda (Techer, Perolari, Hada), Honda CBR1000 RR-R
15. S-Pulse Dream Racing (Ogata, Folger, Hamahara), Suzuki GSX-R1000R
18. ELF Marc VDS/KM99 (Marino, de Puniet, Guarnoni), Yamaha YZF-R1
19. ERC Endurance (Mikhalchik, Foray, Checa), BMW M1000RR
41. Motobox Kremer Racing (Rubin, Morais, Smits), Yamaha YZF-R1

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