DTM: Porsche zeigt neuen Rennwagen

Jonas Folger über Suzuka: «Mit nichts zu vergleichen»

Von Stephan Moosbrugger
Jonas Folger auf der Suzuki GSX-R1000R in Suzuka

Jonas Folger auf der Suzuki GSX-R1000R in Suzuka

Bei seiner Premiere beim Acht-Stunden-Rennen in Suzuka zeigte Jonas Folger eine solide Leistung, die am Ende nicht belohnt wurde. Für ihn war es eine unglaubliche Erfahrung – nächstes Jahr möchte er wieder dabei sein.

Der Entscheidung, Jonas Folger als ersten der drei Fahrer in das Acht-Stunden-Rennen in Suzuka zu schicken, ging ein starkes Warm-up des Bayern voraus. Folger, der für das japanische Team S-PULSE Dream Racing auf einer Suzuki GSX-R1000R antrat, beendete diese Session auf Platz 13, nur 1,3 Sekunden hinter der Bestzeit.

Beim Rennstart passierte ihm dann ein Rookie-Fehler – er verpasste das Startsignal ein wenig und verlor daher beim Sprint zu seinem Motorrad etwas Zeit gegenüber seinen Konkurrenten. «Erst etwa eine Stunde vor dem Start des Rennens teilte mir das Team mit, dass ich der Startfahrer sein würde. Das hat mich fast vom Stuhl gehauen und mich noch mehr aufgeregt, da ich noch nie einen Le-Mans-Start gemacht bzw. geübt hatte», erzählte Folger. «Tatsächlich hätte ich es fast komplett vermasselt, weil ich mich ein wenig zu sehr auf die Fahrer neben mir und meine Mechaniker am Motorrad konzentriert habe, anstatt auf den Starter und sein Flaggensignal zu achten. Infolgedessen bin ich ein paar Augenblicke später als die anderen zum Motorrad gelaufen.»

Im Rennen zeigte Folger dann eine gute Pace. Er überholte schnell einen Gegner nach dem anderen und war bald auf Platz 15 zu finden. Danach rutschte er jedoch aufgrund eines Fahrfehlers aus den Top-20 heraus. «Das war schade, denn anstatt das Motorrad auf Platz 15 zu übergeben, lagen wir knapp ausserhalb der Top-20. Der Umweg durch das Kiesbett war das Einzige im ersten Stint, worüber ich mich noch ärgere», so der 32-Jährige. «Vor dem Rennen habe ich von vielen Leuten gehört, dass der erste Stint der schlimmste sei. So habe ich es hinterher auch empfunden. Ich hatte keine Ahnung, wie ich den zweiten Stint bewältigen sollte. Tatsächlich war es für mich dann auch viel einfacher.»

Teamkollege Sodo Hamahara übernahm dann das Motorrad, gefolgt von Teambesitzer Hideyuki Ogata, der Folger nach ihm wieder auf die Strecke schickte. Zu diesem Zeitpunkt war das Team bereits in Reichweite der Top-10. Ein Sturz von Hamahara, ein kurzer Boxenstopp und ein weiterer Sturz des japanischen Fahrers machten jedoch alle Hoffnungen des Teams auf ein gutes Ergebnis zunichte. Nach einer langwierigen Reparatur am Motorrad landete das Team ausserhalb der Wertung.

«Leider stürzte Sodo, als wir bereits unter den Top-10 auf Platz 9 lagen. Er konnte zwar weiterfahren, kam aber trotzdem an die Box, weil die Bremsen überhitzt waren und gewechselt werden mussten», berichtete Folger. «Nach der Wiederaufnahme seines Stints stürzte er ein zweites Mal. Das verursachte ziemlich viel Schaden am Motorrad. Die Reparaturen dauerten gut drei Stunden. Trotz der aussichtslosen Situation, da es keine Chance gab, in die Rangliste zu kommen, haben wir unser Rennen fortgesetzt. Das lag vor allem an Hideyuki, dem Besitzer des Teams, der am Sonntag als Rennfahrer zurückgetreten ist. In seinem letzten Rennen wollte er sein Motorrad über die Ziellinie fahren sehen. Und diese Ehre wurde mir zuteil, da ich den letzten Stint fuhr.»

Trotz des enttäuschenden Abschlusses gab es für Folger viele persönliche Höhepunkte bei der Ausgabe 2025 des prestigeträchtigen Langstreckenrennens.

«Mein erstes Mal in Suzuka war für mich eine unglaubliche Erfahrung, ich bin begeistert», sagte Jonas Folger nach dem Rennen. «Ich bin sehr froh, dass ich diese Herausforderung angenommen habe und ich glaube, ich habe es auch gut gemacht. Das Rennen selbst ist mit nichts anderem zu vergleichen. Auch wenn die Anstrengung und Belastungen fast unmenschlich sind, hat es mir großen Spass gemacht. Ich bin auch dankbar, dass ich der letzte Fahrer sein durfte, denn so konnte ich meine erste Erfahrung in der Dunkelheit machen, was für mich ebenfalls sehr aufregend war. Auf jeden Fall werde ich nächstes Jahr die Tests vor dem Event als Training nutzen, wenn ich die Gelegenheit habe, wieder an diesem legendären Acht-Stunden-Rennen teilzunehmen. Leider hatte ich dieses Jahr keine Zeit dafür. Das bedeutete, dass mir ein paar Tage und viele Runden fehlten. Aber jetzt kenne ich die Strecke und die Bedingungen, mit denen man hier zurechtkommen muss. Ich möchte mich bei dem gesamten Team bedanken, das sich mit Leib und Seele engagiert und jederzeit unglaublichen Einsatz zeigt. Ein grosses Dankeschön also an Hideyuki und das gesamte Team, das wie eine Familie ist, und auch an KTM für die Unterstützung dabei.»

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