DTM: Porsche zeigt neuen Rennwagen

BMW nach Platz 5 im Aufwind: Titel zum Greifen nah

Von Tim Althof
Das dritte von vier WM-Stationen in der Langstrecken-Saison ist Geschichte. BMW verfehlte zwar das Podium in Suzuka, ist aber nun vor dem Finale in Le Castellet beinahe auf Augenhöhe mit WM-Leader YART.

Mit dem Trio Michael van der Mark, Markus Reiterberger und Steven Odendaal reiste BMW mit einer leicht veränderten Aufstellung zum Acht-Stunden-Rennen in Suzuka. Stammfahrer Sylvain Guintoli sagte das Event in Japan frühzeitig ab, denn sein Sohn Luca kämpfte im Vorfeld ums Überleben. Nach schwerer Krebserkrankung erlag der sechsjährige Sprössling des Franzosen seiner schweren Krankheit, weshalb das Wochenende in Japan unter dem Motto «Racing for Luca» stand.

Superbike-WM-Pilot Michael van der Mark sprang für Guintoli ein und spielte gleich seine ganze Erfahrung in Suzuka aus, immerhin ist er vierfacher Sieger des großartigen Events. Im Top-10-Trial am Samstag stellte der 32-Jährige die M1000RR auf Startplatz 5, was einen WM-Zähler brachte.

Auch im Rennen hatte das Team von Werner Daemen eine starke Pace, die zwischenzeitlich für Rang 3 hinter Honda HRC (Zarco, Takahashi) und Yamaha Racing (Miller, Locatelli, Nakasuga) gut war. Doch nach einem Drittel des Rennens brach van der Mark plötzlich die gesamte Fußrastenanlage auf der rechten Seite der BMW ab. Der BMW-Werkspilot war gerade auf dem Weg zu seiner Crew, als ihm die Raste unter das Hinterrad gelang und er in der Boxeneinfahrt stürzte.

So viel die belgische Mannschaft aus den Top-15 heraus und musste sich zurückkämpfen. Am Ende gelang nach Aufholjagd ein fünfter Rang bei extrem anspruchsvollen Wetterbedingungen mit über 35 Grad Außentemperatur und extremer Luftfeuchtigkeit. «Ich hatte hier mit dem BMW Motorrad World Endurance Team eine sehr gute Rennwoche. Dieses Rennen sind wir für Sylvain, Luca und die Familie gefahren. Es war etwas Besonderes», schilderte van der Mark.

«Wir haben alles gegeben, was wir konnten, und ich denke, vor allem zu Beginn des Rennens hatten wir die Pace für das Podium. Wir lagen auf Platz 3, aber hatten dann Pech mit einem technischen Defekt und einem Sturz, bei dem wir viel Zeit verloren haben», so der ehemalige Supersport-Weltmeister. «Doch das Team hat echten Endurance-Geist gezeigt, das Motorrad repariert, Steven und Markus waren schnell, das ganze Team hat fantastische Boxenstopps gemacht. Und ich habe dann einfach mein Ding durchgezogen. Es war schmerzhaft, es war hart, aber nach dem Sturz und dem Zeitverlust sollten wir mit Platz fünf hier in Suzuka zufrieden sein.»

Während van der Mark mit 2:07,332 min im Rennen der sechstschnellste Fahrer war, konnte sich Markus Reiterberger von den Zeiten im Rennen ebenfalls im Spitzenfeld festigen. Dennoch war er zunächst etwas enttäuscht vom Ergebnis. «In Suzuka ein weiteres Mal Fünfter zu werden ist zum einen natürlich enttäuschend, weil wir die Chance hatten, auf das Podium zu fahren», so der Bayer. «Wir waren schon Dritte, hatten dann aber einen Defekt, den wir so noch nie gehabt haben. Aber wir haben uns richtig super zurückgekämpft. Das Team hat klasse reagiert und das Bike superschnell repariert.»

«Mit Platz 5 haben wir eine Menge Punkte auf Spitzenreiter YART gutgemacht. Unser Rückstand in der Meisterschaft beträgt nur noch einen Punkt. Ich glaube, so nah waren wir noch nie dran», freute sich «Reiti». «Jetzt möchten wir es in Le Castellet nach Hause fahren. Die Strecke dort liegt uns gut. Von daher sind wir mit Suzuka zufrieden. Wir haben mit dem neuen Reifenhersteller gut zusammengearbeitet, das ganze Team zieht an einem Strang, und es passt einfach von A bis Z.»

«Es ist immer etwas Besonderes, hier in Suzuka zu sein», fügte Steven Odendaal hinzu. «Es war mein zweites Mal, und ich freue mich sehr, mit dem Team hier gefahren zu sein. Wir haben einen fantastischen Job gemacht und den Rückstand auf den Spitzenreiter in der Meisterschaft verringert. Das gibt beim Finale ein spannendes Duell – nur ein Punkt trennt uns. Jetzt müssen wir alle unsere Kräfte bündeln, um den Titel nach Hause zu holen.»

Teamchef Werner Daemen erklärte abschließend: «Ich bin sehr zufrieden, denn das Ziel war es, näher an YART heranzukommen. Ich denke, ein Podium wäre hier ebenfalls möglich gewesen, denn unsere Fahrer sind unglaubliche Rundenzeiten gefahren. Aber unser Hauptfokus liegt auf der Meisterschaft – und jetzt fehlt uns nur noch ein Punkt. Das Ziel für Le Castellet ist klar: Es spielt keine Rolle, auf welchem Platz wir das Rennen beenden, die Meisterschaft ist das Wichtigste.»

8h Suzuka, Ergebnis (3. August):

1. Honda HRC (Zarco, Takahashi), Honda CBR1000 RR-R, 217 Runden
2. Yamaha Racing Team (Nakasuga, Miller, Locatelli), Yamaha YZF-R1, +34,243 sec
3. Yoshimura SERT Motul (Black, Linfoot, Atsumi), Suzuki GSX-R1000R, +1 Runde
4. SDG Team HARC-Pro. Honda (Nagoe, Abe, Kunii), Honda CBR1000 RR-R, +1
5. BMW Motorrad World Endurance (Reiterberger, van der Mark, Odendaal), BMW M1000RR, +2
6. AutoRace Ube Racing (Uramoto, Baz, Todd), BMW M1000RR, +3
7. Team ATJ with Docomo Business (Iwata, Suzuki, Kunimine), Honda CBR1000 RR-R, +3
8. Kawasaki Webike Trickstar (di Meglio, Ramos, Leblanc), Kawasaki ZX10R, +4
9. ELF Marc VDS/KM99 (Marino, de Puniet, Guarnoni), Yamaha YZF-R1, +4
10. Honda Asia Dream Racing (Atiratphuvapat, Anuar, Zaidi), Honda CBR1000 RR-R, +4
11. ERC Endurance (Mikhalchik, Foray, Checa), BMW M1000RR, +5

Ferner:
15. Team Babyface Titanium (Tsuda, Maeda, Mulhauser), Yamaha YZF-R1, +8
23. Motobox Kremer Racing (Rubin, Morais, Smits), Yamaha YZF-R1, +14
29. SDG-Ducati Team Kagayama (Mizuno, Schrötter, Haslam), Ducati Panigale V4R, +24

Ausgeschieden:
YART Yamaha (Fritz, O'Halloran, Hanika), Yamaha YZF-R1
S-Pulse Dream Racing (Ogata, Folger, Hamahara), Suzuki GSX-R1000R
F.C.C. TSR Honda (Techer, Perolari, Hada), Honda CBR1000 RR-R

WM-Stand EWC nach 3 von 4 Rennen:

1. YART Yamaha, 88 Punkte
2. BMW Motorrad World Endurance, 87
3. Kawasaki Webike Trickstar, 83
4. Yoshimura SERT Motul, 73
5. ERC Endurance, 68
6. F.C.C. TSR Honda, 58
7. Maxxess by BMRT, 40
8. ELF Marc VDS/KM99, 37
9. Honda HRC, 35
10. Team Bolliger Switzerland, 35
11. Yamaha Racing Team, 28
12. Motobox Kremer Racing, 28
13. Mana-au Competition, 24
14. SDG Team HARC-Pro., 21
15. AutoRace Ube Racing, 18
16. Team Tati AVA6, 18
17. Team ATJ with Docomo, 14
18. Team PMS99 Yamaha Service, 13
19. Honda Asia-Dream Racing, 11
20. Sanmei Team Taro, 9
21. Wojcik Racing Team, 9
22. Marumae Team Kodama, 9
23. Kingtyre Fullgas Racing, 8
24. Maco Racing Team, 7
25. Honda Suzuka Racing, 7
26. Team Babyface Titanium, 6
27. Team LRP Poland, 6
28. Bakoun RPT Nagano, 5
29. JOJ Racing Parts, 5
30. Dog House, 3
31. SDG Ducati Kagayama, 2
32. Team Sugai, 1

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