Red Bull Erzbergrodeo: Lettenbichler ist Weltmeister
Beim Start zum 29. Red Bull Erzbergrodeo, das dieses Jahr wie auch die Romaniacs nicht Teil der FIM-Hard-Enduro-WM ist, holte sich Billy Bolt auf seiner Husqvarna den Holeshot. Der Bulgare Teo Kabakchiev (Sherco) reihte sich an der ersten Auffahrt hinter dem Briten ein und Manuel Lettenbichler, Jonny Walker (Triumph) und der junge Brite Mitch Brightmore folgten. Am Checkpoint 2 führte Bolt mit einem Vorsprung von 10 Sekunden auf Kabakchiev und Lettenbichler. Der Bayer überholte Kabakchiev kurz vor CP 9 und nahm die Verfolgung von SuperEnduro-Weltmeister Bolt auf.
In der Sektion Carl’s Dinner Light konnte Lettenbichler mit einer fehlerfreien Performance Bolt überholen und erreichte den Checkpoint 10 nach gut 45 Minuten. Der Bayer schaffte dann die extrem technische Auffahrt zum CP 11 in einem Versuch, während Bolt fünf Versuche brauchte und somit knapp 3 Minuten hinter Lettenbichler zurückfiel. Trystan Hart arbeitete sich währenddessen auf den dritten Platz vor. Beim 19. Checkpoint hatte Lettenbichler den Vorsprung von Bolt auf gut 5 min ausgebaut. Nach dem legendären Carl’s Dinner, Checkpoint 22, war der Vorsprung von Lettenbichler auf gute acht Minuten angewachsen.
Danach folgten einige neue Sektionen, welche die Grenze des Fahrbaren selbst für die Weltelite neu definierten. Checkpoint 24 erhielt mit «Killing Leap» einen entsprechenden Namen, denn die Sektionen haben keine bereits gefahrenen Linien und sind sowohl bergauf als auch bergab mörderisch.
Lettenbichler ließ in den letzten Sektionen nichts anbrennen, lieferte ein fehlerfreies Rennen vom Start bis zu Ziel und sah die schwarz-weiß-karierte Flagge nach 2 Stunden und 49 Minuten. Somit gewann der Ausnahmefahrer das prestigeträchtigste Eintagesrennen zum vierten Mal hintereinander. Bolt brauchte knapp 13 Minuten länger und sicherte sich den zweiten Platz. Kabakchiev lieferte sich auf den letzten Kilometern mit Juniorenweltmeister Brightmore (GASGAS) einen spannenden Kampf um den letzten Platz auf dem Podium, den der Bulgare auf seiner Sherco für sich entscheiden konnte.
Insgesamt schafften es von den 500 Fahrern lediglich 14 während der vier Stunden Renndauer ins Ziel.
Manuel Lettenbichler: «Du kommst als Titelverteidiger zu diesem Rennen und natürlich ist da Druck. Um dieses Rennen gewinnen zu können, darfst du dir keine gravierenden Fehler erlauben – das habe ich geschafft und das fühlt sich sehr gut an. Am Anfang des Rennens war das Tempo extrem hoch und ich war froh, dass ich Teo recht schnell überholen und Billy jagen konnte. Billy war in den Steinen gut unterwegs, aber ich konnte ihn dort überholen und im Wald dann einen Vorsprung rausfahren. Das ist nun der vierte Sieg beim Erzbergrodeo und einer fehlt mir noch, um zu Taddy Blazusiak und Graham Jarvis aufzuschließen.»
Billy Bolt: «Ich hatte einen guten Start und wollte von Anfang an Druck machen, weil Mani so wenig Fehler macht. In den Steinen bin ich etwas müde geworden, aber später ging es dann wieder besser und ich habe mich gut gefühlt. Der Rückstand auf Manuel war aber zu groß, er macht fast keine Fehler. Seinen Vorsprung aufzuholen war also unrealistisch und ich habe mich darauf konzentriert, den zweiten Platz zu sichern. Nicht das Ergebnis, das ich erhofft hatte, aber ich habe alles gegeben, Manuel war besser und ich bin nicht wirklich enttäuscht.»
Teo Kabakchiev: «Ich bin gut ins Rennen gekommen und habe mich dann etwas zurückgenommen, weil ich letztes Jahr am Ende sehr müde war und ich dieses Mal die Kraft besser einteilen wollte. Mit Mitch habe ich zum Schluss einige Positionswechsel gehabt, aber ich wollte das Podium so sehr, dass ich alles gegeben habe und es zum Glück auch erreicht habe.»
Ergebnisse 29. Red Bull Erzbergrodeo:
1. Manuel Lettenbichler (D), KTM, 2:49:17,58 Stunden
2. Billy Bolt (GB), Husqvarna, +12:40 min
3. Teo Kabakchiev (BG), Sherco, +24:27
4. Mitch Brightmore (GB), GASGAS, +24:29
5. Trystan Hart (CND), KTM, +29:15
6. Jonny Walker (GB), Triumph, +37:36
7. Mario Roman (E), Sherco, +40:00
8. Graham Jarvis (GB), KTM, +50:22
9. Will Riordan (AUS), Sherco, +52:46
10. Alfredo Gomez (E), Beta, +55:38