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Kimi Räikkönen, Ferrari: Bald Stallorder wegen Vettel

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen mit Sebastian Vettel

Kimi Räikkönen mit Sebastian Vettel

​Mathematisch können noch fünf Fahrer Formel-1-Champion 2017 werden. Aber realistisch ist Ferrari am Punkt angelangt, an dem Kimi Räikkönen für Titeljäger Sebastian Vettel kämpfen muss.

Nach dem Singapur-GP sind bei ausstehenden sechs Grands Prix noch 150 Siegpunkte zu erringen. Das bedeutet für die Fahrer-WM: Mathematisch hat selbst der fünftplatzierte Kimi Räikkönen (der bei 138 Punkten steht) noch die Möglichkeit, Leader Lewis Hamilton (263) abzufangen.

Aber niemand glaubt ernsthaft, dass Kimi Räikkönen – seit Australien 2013 ohne GP-Sieg – die restlichen sechs Rennen alle gewinnt, während Leader Hamilton in einem halben Dutzend Grands Prix nur noch 25 Punkte sammelt. Wir reden hier von jenem Hamilton, der in allen Rennen ins Ziel gekommen ist und in vierzehn Rennen neun Mal auf dem Podest stand.

Nein, realistisch ist eher: Lewis Hamilton (263 Punkte), Sebastian Vettel (235) oder Valtteri Bottas (212), einer von diesen drei Fahrern wird Formel-1-Champion 2017.

Weil der Rückstand von Vettel auf Hamilton nach dem Singapur-GP auf 28 Punkte angewachsen ist, sind wir an einem wichtigen Punkt angelangt: Räikkönen wird Sekundant von Vettel spielen müssen.

Zyniker würden sagen: Das war er schon in Monaco und Ungarn, wo Kimi-Fans eine Siegchance für ihren Lieblingsfahrer witterten, der Weltmeister von 2007 aber hintenanstehen musste und auf Rang 2 hinter Vettel ins Ziel kam.

Der Rückstand von Kimi Räikkönen auf Vettel beträgt inzwischen 97 Punkte, fast vier Rennsiege, und dem 20fachen GP-Sieger Räikkönen ist natürlich klar, dass Ferrari irgenwann ganz auf Vettel setzen wird. Kimi hat kein Problem damit: «Wir Fahrer wissen ganz genau, was Ferrari von uns erwartet. Auch wenn ich keine Lust habe, diese Regeln mit den Medien zu teilen. Sebastian und ich ist klar, was der Rennstall von uns erwartet. Natürlich werde ich Vettel helfen, wenn es darum geht, einen WM-Titel sicherzustellen. So wie ich das von ihm auch erwarten würde. Aber zunächst müssen wir mal sicherstellen, dass wir vorne sind, der Rest kommt dann später.»

Wie gross die Hilfe von Räikkönen für Vettel sein kann, ist fraglich. Er ist nur drei Mal in diesem Jahr vor Hamilton ins Ziel gekommen. Kimi war Dritter in Russland (Hamilton Vierter), Zweiter in Monaco (Hamilton Siebter) und Zweiter in Ungarn (Hamilton Vierter). Gleichzeitig kam Valtteri Bottas sechs Mal vor Sebastian Vettel ins Ziel. Wir könnten also argumentieren: Bottas ist für Hamilton die grössere Hilfe als Räikkönen für Vettel.

Was in den letzten sechs Rennen zu erwarten ist: Ferrari wird Strategien entwerfen, dank welchen Räikkönen dem WM-Leader Hamilton das Leben schwermacht. Und er wird Vettel vorbeiwinken.

Mercedes ist in einer ganz anderen Situation. Bottas steht bei 212 Punkten und hat noch immer Titelchancen. Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat mehrfach betont, man lasse Valtteri so lange freie Fahrt, wie er Möglichkeiten zum Titelgewinn habe. Wie sich das auf das Duell zwischen Hamilton und Vettel auswirkt, werden wir sehen. 2017 ist Bottas fünf Mal vor Hamilton ins Ziel gekommen, Räikkönen aber nur einmal vor Vettel – als an beiden Ferrari in England Reifenschäden auftraten.

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