Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Charles Leclerc: Wie Sauber ihn auf die Probe stellt

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc

Charles Leclerc

​Charles Leclerc, auf dem besten Weg nach dem GP3-Titel auch die Formel-2-Meisterschaft zu erringen, darf für Sauber üben: Das Schweizer Team bestätigt vier Einsätze des Monegassen!

Der Monegasse Charles Leclerc wird nicht erst 2018 in einem Sauber-Ferrari sitzen: Das Sauber-Team bestätigt, dass Leclerc bei den letzten sechs Formel-1-Wochenenden der Saison an insgesamt vier Trainingssitzungen einen Sauber C36-Ferrari fahren wird. Leclerc, zurzeit Meisterschaftsführender der Formel 2, wird an den ersten freien Trainings zum Grossen Preis von Malaysia, der USA, Mexiko und Brasilien teilnehmen. Beim Grossen Preis von Malaysia wird Charles Leclerc im ersten freien Training sein Debüt im Sauber C36-Ferrari auf dem Sepang International Circuit geben. Stammfahrer Marcus Ericsson übernimmt das Cockpit ab dem zweiten freien Training.

Es ist angedacht, dass in USA dann Pascal Wehrlein im ersten Training zuschauen muss, um für Leclerc Platz zu machen.

Suzuka muss der kommende GP-Sieger auslassen, weil das Wochenende mit der Formel-2-Veranstaltung in Jerez kollidiert. In Abu Dhabi wird zwar auch Formel 2 gefahren, aber Leclerc hofft, bis dann den Titel in der Tasche zu haben.

Die Einsätze von Leclerc haben sich angekündigt, seit Ferrari-Präsident Sergio Marchonne bei seinem Besuch in Ungarn festhielt: «Die Motoren für Sauber sind auch eine Möglichkeit, eine Art Junior-Team zu erzeugen und Platz für unsere jungen Fahrer zu schaffen. Wir haben zwei tolle junge Talente (Charles Leclerc und Antonio Giovinazzi, M.B.), aber um die Zukunft von Ferrari zu sichern, müssen wir auch die Chance haben, sie irgendwo auszubilden.»

Antonio Giovinazzi ist 2017 dritter Fahrer von Ferrari, 2016 wurde er Gesamtzweiter in der GP2-Serie (heute Formel 2). Zu Beginn der F1-Saison 2017 ersetzte er bei Sauber den verletzten Pascal Wehrlein, inzwischen fährt er Freitagtrainings für Ferrari-Partner Haas. Charles wurde GP3-Champion 2016 und fährt 2017 in der Formel 2 die Gegner schwindlig.

Wie Sauber ist auch der neue Teamchef Frédéric Vasseur Umgang mit jungen Fahrern vertraut, als Team-Mitbesitzer von ART (zusammen mit Nicolas Todt, dem Sohn des FIA-Präsidenten Jean Todt). Der Franzose betonte in Ungarn: «Es wäre durchaus sinnvoll für Sauber, jemanden wir Leclerc als Fahrer zu haben. Aber es gab zunächst Wichtigeres zu klären als die Fahrerfrage.»

Leclerc selber findet: «Ich habe in den Nachwuchskategorien alles bewiesen, was ich zeigen musste. Ich bin für die Formel 1 bereit.»

Leclerc spricht ganz pragmatisch über seine tollen Ergebnisse in den letzten Jahren: «Die Resultate waren besser als erwartet. Es ist schön, seinen Namen mehr und mehr in Verbindung mit der Formel 1 in den Medien zu sehen, aber das ändert an meiner Aufgabe nichts. Ich will in der Formel 2 den Titel sicherstellen, dann reden wir über die Zukunft», meint Charles gegenüber der offiziellen Formel-1-Seite. «Ein Ferrari-Junior zu sein, ist für mich ganz wichtig, weil die Formel 1 eine verschlossene kleine Welt sein kann. Ich profitiere von Trainingsprogrammen in Sachen körperlicher und geistiger Vorbereitung, und ich kann regelmässig im Ferrari-Rennsimulator Platz nehmen. Besser kannst du es als junger Pilot nicht haben.»

«Die Formel 1 ist mein Ziel. Dafür gebe ich alles. Aber mein Traum besteht darin, eines Tages für Ferrari fahren zu können.»

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