Christian Horner: «Lieber eine Formel 1 mit Ferrari»

Von Vanessa Georgoulas
Christian Horner weiss, dass Chase Carey in den Verhandlungen mit Ferrari wichtige Entscheidungen treffen muss

Christian Horner weiss, dass Chase Carey in den Verhandlungen mit Ferrari wichtige Entscheidungen treffen muss

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner räumt ein, dass ein Formel-1-Abgang von Ferrari dem Sport schaden würde, betont aber auch dass es bei den Zugeständnissen für die Scuderia Grenzen gibt.

Obwohl die Ferrari-Führung nicht zum ersten Mal laut mit dem Gedanken spielt, der Formel 1 den Rücken zu kehren, sorgte auch die jüngste Wiederholung der Ausstiegsdrohung von Oberhaupt Sergio Marchionne für viele Schlagzeilen. Der eigensinnige Italo-Kanadier ist nicht nur Chef der Fiat Chrysler Gruppe. Als Ferrari-Präsident leitet er auch die Geschicke des berühmtesten Sportwagenbauers der Welt.

Und damit trifft er auch die Entscheidung, ob der älteste GP-Rennstall der Welt in der Formel-1-WM bleibt. Das hängt aber davon ab, wie die Zukunft der Königsklasse aussieht, stellte Marchionne beim traditionellen Weihnachts-Mittagessen der Scuderia klar. «Wir brauchen Entscheidungen, mit welchen alle leben können. Sonst ist Ferrari weg. Wenn die glauben, dass wir nur bluffen, dann spielen sie mit dem Feuer», betonte er.

Das sieht auch Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner so. Der Brite erklärte den Kollegen von Racer.com: «Natürlich wäre ein Ferrari-Abgang schädlich für die Formel 1.» Auch mit Blick auf die WM sei nur schwer auf die Konkurrenz in Rot zu verzichten, ist er sich sicher: «Wir wollen gegen Ferrari antreten, denn das ist eine der prestigeträchtigsten Marken der Welt.»

«Natürlich würde die Formel 1 ohne Ferrari überleben», fügte Horner aber auch eilends an. «Und es stellt sich auch die Frage, ob ein Formel-1-Abgang für Ferrari schädlich wäre. Aber wir würden lieber in einer Formel 1 mit Ferrari antreten als in einer WM ohne die Scuderia.»

Die neuen Formel-1-Machthaber von Liberty Media müssen nun herausfinden, wieviel ihnen der Verbleib von Ferrari wert ist, weiss Horner. «Sie müssen entscheiden, ob sie Ferrari die gleichen Sonderrechte einräumen, die sie jetzt geniessen. Dabei müssen sie sich auch entscheiden, ob sie sie Chancengleichheit wollen.»

Für Marchionne ist hingegen klar: Ferrari braucht die Formel 1 nicht. Im Gegenteil, er droht CEO Chase Carey, Technikchef Ross Brawn und Marketingchef Sean Bratches sogar mit der Schaffung einer Alternativserie: «Im neuen Vertrag mit Liberty Media gibt es die Möglichkeit, sich aus dem Abkommen rauszuwinden. Und Ferrari ist kraftvoll genug, um andere mitzuziehen und eine alternative Meisterschaft zu gründen!»

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