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Sebastian Vettel nur 11.: Was Ferrari wirklich kann

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel in Baku

Sebastian Vettel in Baku

​Der zweifache Saisonsieger und WM-Leader Sebastian Vettel fährt in Baku hinterher: Zehntschnellster im ersten Training, nur auf Rang 11 in den zweiten 90 Minuten. Was Ferrari wirklich kann, das zeigt Kimi Räikkönen.

Wo ist der bärenstarke Vettel von Australien, Bahrain und dem ersten Teil des China-GP hingekommen? Die Ränge 10 und 11 entsprechen wahrlich nicht dem Anspruch eines kommenden Weltmeisters. Wozu der Ferrari fähig ist, zeigt in Baku nicht der WM-Leader, sondern Kimi Räikkönen – zweitbeste Zeit, nur einen Hauch hinter dem schnellsten Mann des Tages, China-Sieger Daniel Ricciardo.

Wir hatten es angekündigt, nun ist es eingetreten: Die Fahrer tun sich wie befürchtet schwer im Umgang mit den Pirelli-Reifen. Bei Vettel war zu beobachten, wie er mit zwei Aufwärmrunden experimentiert, um die Mailänder Walzen nachhaltig auf Temperatur zu bringen. Verbremser in die Notausgänge verliefen zwar ohne Mauerkontakt, zeigen aber, dass der vierfache Weltmeister aus Heppenheim mit seinem Auto noch nicht in jeder Lebenslage glücklich sein kann.

Vettel: «Das reine Ergebnis trügt. Ich habe meine schnellen Runden nicht ideal hinbekommen. Und dann steht man eben etwas weiter hinten. Ich war drei Mal in einem Notausgang. Es ist nicht leicht hier, kleine Fehler helfen nicht. Im Laufe des Trainings habe ich mich dennoch im Wagen wohler gefühlt.»

«Was mir Mut macht: In den Dauerläufen hatte ich einen besseren Rhythmus. Baku ist keine einfache Strecke. Da brauchst du ein wenig mehr Runden als üblich, um alles auf die Reihe zu bekommen. Aber wir müssten vorne dabei sein. Red Bull Racing macht einen guten Eindruck. Kimi ist deshalb so viel schneller, weil er eine gute schnelle Runde hatte, ich nicht.»

«Im ersten Training war die Balance nicht gut. Am Nachmittag fühlte ich mich im Wagen wohler, da hatte ich mehr Vertrauen.»

«Wir sollten nicht zu viel in die Ergebnisse hineindeuten, das ist erst Freitag. Alles dreht sich hier darum, einen guten Rhythmus zu finden. Heute hatten wir vielleicht ein wenig mehr Mühe damit als die Anderen. Sorgen mache ich mir keine. Ich weiss, dass wir ein gutes Auto haben, und das können wir am Samstag auch beweisen. Mit den Dauerläufen dürfen wir zufrieden sein. Der Rückstand heute geht auf die Kappe Vettel, mit dem Auto stimmt alles, das hat Kimi ja gezeigt.»

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