Mattia Binotto (Ferrari): «Klar sind wir unglücklich»
Mattia Binotto (in Rot) vor dem Start
Ferrari hat auch in Frankreich eine Niederlage kassiert, eine Niederlage, die so sehr schmerzt wie jene von Kanada, wenn auch aus anderen Gründen – die jüngsten Verbesserungen haben nicht wie erhofft eingeschlagen. Teamchef Mattia Binotto fasst zusammen: «Ich sehe das auf zwei Ebenen. Generell können wir nicht glücklich sein, weil wir gemessen an unseren Gegnern nicht schnell genug sind. Aber wir wussten von Anfang an, dass auf uns ein schwieriges Wochenende zukommen würde, aufgrund des Pistenlayouts. Wir haben das schon 2018 hier erlebt, und die Piste ist aus meiner Sicht mit Barcelona vergleichbar, wo wir uns ebenfalls schwergetan haben.»
«Wir haben uns verbessert, aber es wäre vermessen gewesen zu erwarten, dass wir hier die Lücke schliessen. Wir haben einige Verbesserungen mitgebraucht, einige haben sich bewährt, andere nicht, daher haben wir sie nach dem Freitag wieder demontiert. Andere sind am Wagen geblieben, aber wir haben nicht den Eindruck, dass wir das Beste daraus gemacht haben. Wir haben also Hausaufgaben. Wir hatten gesagt, hier wollen wir festlegen, in welche Richtung wir punkto Entwicklung mit diesem Wagen gehen wollen, und auf diesem Weg befinden wir uns. Unterm Strich: kein positives Wochenende.»
Welche Teile haben sich bewährt, welche nicht? Binotto: «Es hat sich seit Freitagabend nichts geändert. Ich habe schon dort gesagt: Es gibt gewisse Teile oder Verbesserungen, die von freiem Auge zu erkennen sind, und solche, die eher verborgen liegen. Wir haben aus gutem Grund Front- und Heckflügel sowie die andere Bremsbelüftung vorne am Wagen gelassen. Und den Unterboden ausgebaut.»
«Was wir mit den ganzen Verbesserungen suchen – mehr Abtrieb, ohne Einschränkungen bei der Top-Speed zu machen. Wir wollen ein aerodynamisch effizienteres Auto, mit dem wir auch die Reifen nachhaltiger und konstanter zum Arbeiten bringen.»
«Ich glaube nicht, dass dieses Wochenende uns alle Antworten gegeben hat, nach welchen wir gesucht hatten. Ich nenne das Beispiel des Unterbodens. Wir sind der Ansicht, dass wir hier einfach mehr Testzeit brauchen. Also kommt der in Österreich wieder ans Auto.»