Rätsel Racing-Raritäten: Eine besondere Beziehung

Von Mathias Brunner
​​​​«Racing-Raritäten» steht heute für ein englisches Traditions-Team, das enge Beziehung zu Piloten aus einem bestimmten südamerikanischen Land pflegte. Wer ist das? Wo und wann entstand das Bild?

Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir bekanntlich jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Die Lösung vom letzten Mal: Jonkheer Carel Pieter Anthonie Jan Hubertus («Carel») Godin de Beaufort, Heer van Maarn en Maarsbergen, mit seinem Porsche 718 beim Heim-GP in Zandvoort, der adelige Niederländer wurde Neunter.

Als Jonkheer von Maarsbergen hätte sich Carel ein recht geruhsames Leben gönnen können, den Besitz samt Land und Vieh überwachen, das Geld arbeiten lassen. Aber Godin de Beaufort liebte den Speed, und die Marke Porsche verkörperte den perfekt. Als er 16 Jahre jung war, starb der Vater, niemand hinderte ihn nun daran, die früh gekeimte Begeisterung für das Automobil auszuleben.

Der legendäre Porsche-Rennleiter Huschke von Hanstein wurde früh auf das Talent und den schier grenzenlosen Mut des Niederländers aufmerksam. 1956 ging Carel für das Werks-Team in Le Mans an den Start. Zwei Jahre später wurde er dort mit Beifahrer Herbert Linge Gesamtfünfter. Der baumlange Beaufort war ein Privatier, wie sie heute längst ausgestorben sind. Im Rallye- und Sportwagensport hatte er sich den Schliff geholt, um in der Königsklasse anzutreten – in der Formel 1.

Er debütierte ausgerechnet auf der schwierigsten aller Rennstrecken, auf dem Nürburgring und wurde beim Grossen Preis von Deutschland 1957 14.

Drei Jahre lang blieb es bei sporadischen Einsätzen. 1962 aber trat er bei allen neun WM-Läufen an und wurde in Zandvoort und Rouen solider Sechster. 1963 fehlte er lediglich beim WM-Auftakt in Monte Carlo, an allen weiteren Grands Prix nahm er teil, erneut mit Rang 6 als Highlight, dieses Mal in Belgien und in den USA. Dies immer in privat von der Ecurie Maarsbergen eingesetzten Porsche, von 1961 bis 1964 ein Renner des Typs 718.

Vielleicht hielt sich der fast zwei Meter grosse Carel für unverwundbar: 1959 hatte er auf der Berliner Avus einen unfassbaren Crash überstanden, er geriet über den Rand der schmierigen Steilwand hinaus und stürzte mit seinem Sportwagen in den Abgrund. Bäume und Gebüsche federten den Sturz, unglaublich, aber wahr – der etwas benommene Pilot fuhr mit dem verbeulten Wagen wieder auf die Strecke. Die Rennleitung nahm ihn dann aus dem Rennen. Aus solchen Geschichten werden Legenden geschnitzt.

Die Gier nach Geschwindigkeit endete für den allseits beliebten Privatier tödlich: Im Training zum Grossen Preis von Deutschland 1964 auf dem Nürburgring war wohl eine defekte Felge erkannt worden. Der Schaden schien nicht schlimm genug zu sein, eine weitere gezeitete Runde zu verhindern. Beim Berkwerk verlor der Adelige die Kontrolle über seinen Rennwagen, mutmasslich wegen einer gebrochenen Felge, der Aufprall gegen einen Baum führte zu schweren Rückenverletzungen. Carel de Beaufort erlag am 2. August seinen Verletzungen.

Zum neuen Rätsel: Ein englisches Traditions-Team hatte eine enge Beziehung zu Piloten aus einem bestimmten südamerikanischen Land, einschliesslich dieses Fahrers, der es aber nie an den Start eines Grand Prix geschafft hat.

Wer ist hier zu sehen?

Wann und wo haben die Kollegen von LAT das Bild geschossen?

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