Form-Barometer: Leclerc gewinnt, Räikkönen verliert

Von Mathias Brunner
So nahe kam Kimi Räikkönen seinem Ferrari-Nachfolger Charles Leclerc nur selten

So nahe kam Kimi Räikkönen seinem Ferrari-Nachfolger Charles Leclerc nur selten

​​​​Die Formel-1-Weltmeisterschaft 2019 ist zu Ende. Wir gehen der Frage nach, wer gemessen an der Saison 2018 als Gewinner dasteht und wer Boden verloren hat. Die Ergebnisse sind verblüffend.

Auf den ersten Blick scheint alles beim Alten geblieben zu sein: Die Formel-1-WM ist zu Ende, Lewis Hamilton ist Weltmeister, Mercedes hat sich einen weiteren Konstrukteurs-Pokal gekrallt. Aber wer einen zweiten Blick auf den WM-Stand wirft, der merkt schnell – wir haben nur einen WM-Sieger, aber zahlreiche Gewinner. Und einige Verlierer.

Eine alte Faustregel besagt zwar: Der erste Gegner ist immer der eigene Stallgefährte. Doch in Wahrheit ist der erste Gegner jener Rennfahrer, den die Piloten am Morgen im Badezimmerspiegel entdecken. Jeder Formel-1-Pilot trachtet danach, sich ständig zu verbessern, aber das ist 2019 nicht allen Fahrern gelungen – willkommen zu unserem Form-Barometer!

Wir sind der Fragen nachgegangen: Wo stehen die Fahrer gemessen an der eigenen Leistung vor einem Jahr? Voraus einige Erklärungen: Die jungen Briten George Russell, Alex Albon und Robert Kubica werden Sie vergeblich suchen. Da die beiden vor einem Jahr keinen Stammplatz hatten, kann es auch keinen Vergleich geben. Das Gleiche gilt für Alfa Romeo-Sauber-Fahrer Antonio Giovinazzi, der 2018 nicht zum Einsatz gekommen war.

Wir sind uns überdies bewusst, dass Unfälle, Strafversetzungen oder Defekte das wahre Kräfteverhältnis verzerren. Allerdings ist der vierfache Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel der Ansicht: «Glück und Pech gleichen sich in der Regel über die Zeitspanne einer Saison aus.»

Formbarometer: Gewinner und Verlierer

Charles Leclerc (MC) +225
2018: 39
2019: 264

Valtteri Bottas (FIN) +79
2018: 247
2019: 326

Pierre Gasly (F) +66
2018: 29
2019: 95

Carlos Sainz (E) +43
2018: 53
2019: 96

Max Verstappen (NL) +29
2018: 249
2019: 278

Lance Stroll (CAN) +15
2018: 6
2019: 21

Lewis Hamilton (GB) +5
2018: 408
2019: 413

Sergio Pérez (MEX) –10
2018: 62
2019: 52

Romain Grosjean (F) –29
2018: 37
2019: 8

Nico Hülkenberg (D) –32
2018: 69
2019: 37

Kevin Magnussen (DK) –36
2018: 56
2019: 20

Sebastian Vettel (D) –80
2018: 320
2019: 240

Daniel Ricciardo (AUS) –116
2018: 170
2019: 54

Kimi Räikkönen (FIN) –208
2018: 251
2019: 43

Fazit

Der Platzwechsel zwischen Charles Leclerc und Kimi Räikkönen hat die grössten Auswirkungen auf unser Ranking – Leclerc zog von Alfa Romeo-Sauber zu Ferrari und wurde zum Siegfahrer, Kimi ging den umgekehrten Weg und musste sich im Mittelfeld zurechtfinden.

Erstaunlich der Formanstieg von Valtteri Bottas. Vor einem Jahr war er leer ausgegangen, nun hat er sich auf den zweiten WM-Rang gesteigert und vier Mal gewonnen, das macht sich deutlich bemerkbar.

Pierre Gasly profitiert von der ersten Saisonhälfte bei Red Bull Racing und davon, dass Toro Rosso 2019 konkurrenzfähiger war.

Die ansteigende Form von McLaren zeigt sich beim schönen Ergebnis des WM-Sechsten Carlos Sainz.

Verstappen und Hamilton fahren auf anhaltend hohem Niveau, Max hat etwas besser abgeschnitten als der Engländer.

Die Verlierer beginnen mit Sergio Pérez, das Haas-Duo Grosjean und Magnussen bezahlt für ein wankelmütiges Auto, die Stagnation bei Renault führt zum Verlust bei Nico Hülkenberg.

Die mässige Saison von Sebastian Vettel macht sich deutlich bemerkbar: satte 80 Punkte weniger als 2018.

Noch härter trifft es Daniel Ricciardo. Der Wechsel von Red Bull Racing zu Renault lässt ihn auf den zweitletzten Platz absacken.

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