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Fry: Keine Psychospielchen von Michael Schumacher

Von Andreas Reiners
Nick Fry und Michael Schumacher

Nick Fry und Michael Schumacher

Nico Rosberg war drei Jahre lang bei Mercedes an der Seite des siebenfachen Weltmeisters Michael Schumacher unterwegs. Eine Menge Zeit, um sich ein paar Dinge abschauen zu können.

«Ich hatte Michael Schumacher drei Jahre lang als Teamkollegen – Mister Psycho-Spielchen. Er musste nicht einmal darüber nachdenken, das kam ganz natürlich, er ist einfach so eine Kämpfernatur, und meine Lernkurve verlief in dieser Hinsicht sehr steil. Sein Kampfgeist war phänomenal, dieser erfüllte ihn bis in die letzte Faser. Vom Morgens bis Abends ließ er nichts unversucht, um in meinen Kopf zu gelangen und mein Selbstbewusstsein zu zerstören», verriet er 2019 in seinem «Beyond Victory»-Podcast.

Ein Beispiel: Schumacher ließ sich vor dem Qualifying auf der Toilette massig Zeit. «Ich klopfte und klopfte, denn ich hörte, dass jemand drin war, aber keine Antwort gab», erzählt der Deutsche.
Schumacher schwieg. «Er saß einfach in aller Ruhe da und zählte die Minuten, während ich draußen in Panik verfiel, denn es ist ätzend, mit voller Blase ins Quali zu gehen. Ich hatte letztlich keine Wahl, als mich zwischen den arbeitenden Mechaniker in der Ecke in einem Öleimer zu erleichtern», so Rosberg.

War Schumacher tatsächlich so drauf? Der Meister der Psychospielchen?

Der frühere Mercedes-Geschäftsführer Nick Fry ist sich da nicht so sicher, denn «Ich habe keine Ahnung, ob das stimmt, aber ich wäre überrascht, wenn es so wäre», sagte er im Podcast «Flat Chat».

Er ergänzte: «Die Leute bezeichnen Michael gerne als diesen fiesen Deutschen, der alle möglichen Tricks gemacht hat. Und ich kann ehrlich sagen, dass ich das nicht gesehen habe», sagte Fry.

Es sei sogar umgekehrt gewesen: «Es war ein väterlicher Ansatz von Michael. "Was ich gesehen habe, war ein großartiger Teamplayer. Ich habe beide Seiten der Medaille gesehen.»

Zum Beispiel auch einen Jacques Villeneuve, der sich Null für sein Team, seine Mechaniker interessiert hatte.

Ganz anders Schumacher: «Er hat erkannt, dass er nur seine beste Leistung zeigen kann, wenn er alle anderen dazu bekommt, ihre beste Leistung zu zeigen. Darum war er so lange so erfolgreich. Michael war ein Meister der Formel 1. Irgendwann wird er auf einem noch höheren Podest stehen, als er es jetzt in den meisten Köpfen tut.»


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