Formel 1: Fremdschämen in den USA

Daniil Kvyat über Regen-GP: «Reiner Instinkt gefragt»

Von Vanessa Georgoulas
Daniil Kvyat

Daniil Kvyat

Formel-1-Routinier Daniil Kvyat weiss, wie schwierig es ist, ein GP-Auto im Regen zu bewegen. Der 25-jährige Russe beschreibt: «Du siehst nichts mehr und hoffst einfach, dass alle das Gleiche machen wie du.»

Den letztjährigen Deutschland-GP wird Daniil Kvyat nicht so schnell vergessen: Im Regenchaos auf dem Hockenheimring eroberte der von Position 14 gestartete AlphaTauri-Pilot (damals hiess das Team noch Toro Rosso) den dritten Platz hinter Sieger Max Verstappen und dem zweitplatzierten Ferrari-Star Sebastian Vettel.

Die 64 Rennrunden waren eine echte Herausforderung, wie Kvyat im Sky F1 Vodcast beteuert. Auf die Frage, wie furchteinflössend die Fahrt im Regen ist, beschreibt er: «Es gibt zwei Szenarios. In der ersten Runde ist da sehr viel Gischt von den Jungs vor und neben dir. Wir starten ja meistens in der Mitte des Feldes, da bist du blind. Auf der Gegengeraden siehst du nichts mehr und hoffst einfach, dass alle das Gleiche machen wie du.»

«Du gehst aber nicht vom Gas und hoffst, dass du deinen Bremspunkt richtig erwischt», fügt Kvyat an. «Da ist reiner Instinkt gefragt», betont der Russe und schildert: «Wenn du nur einen Gegner vor dir hast, dann passt du deine Linienwahl an, damit du möglichst was sehen kannst.» Und er erinnert sich: «Ich habe auf dem Circuit de Spa-Francorchamps in den Nachwuchsklassen einige Rennen erlebt, bei denen es so stark geregnet hat, dass du gar nichts mehr sehen konntest. Das ist sehr unangenehm.»

Letztlich sei es auch eine Frage des Vertrauens gegenüber der Konkurrenz. Der 25-Jährige aus Ufa erklärt: «Du steigst auch nicht einfach in die Eisen, denn du weisst nicht genau, was um dich herum passiert. Du bremst bei solchen Bedingungen graduell und letztlich braucht es schon viel Vertrauen in die Anderen.»

Sein Teamkollege Pierre Gasly pflichtet ihm bei: «Das Schwierigste ist, dass du nicht nur nicht erkennen kannst, was drei Meter vor dir passiert. Du siehst auch nicht, was hinter dir los ist. Du musst dich auf die Anderen verlassen, denn du kannst dich gut positionieren, um den Gegner vor dir mehr oder weniger sehen zu können. Aber im Rückspiegel siehst du bei diesen Bedingungen gar nichts mehr. Du musst dich also darauf verlassen, dass dein Hintermann nichts Dummes versucht. Es braucht viel Instinkt und du musst im letzten Moment reagieren können.»

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