Mark Webber: «Vettel? Auszeit 2021, Comeback 2022»

Von Gerhard Kuntschik
Mark Webber mit Sebastian Vettel

Mark Webber mit Sebastian Vettel

​Der Australier Mark Webber (43) freut sich auf den Formel-1-Saisonstart auf dem Red Bull Ring am 5. Juli. Der neunfache GP-Sieger wittert bei Ferrari-Star Sebastian Vettel eine Auszeit und ein Comeback.

Wie Tausende Fans auch freut sich Mark Webber auf den Re-Start der Formel 1 am 5. Juli in Spielberg. Den Corona-Lockdown verbrachte der neunfache Grand-Prix-Sieger und Langstrecken-Weltmeister von 2015 in Australien – und bewies im Rahmen des World Runs für «Wings for Life» seine immer noch tolle Kondition. Webber marschierte zwölf Stunden am Stück an der Küste von Queensland mit 5,9 km/h Schnitt, dabei schaffte er 70,6 Kilometer. Mittlerweile ist der Red-Bull-Athlet und Porsche-Markenbotschafter wieder in Europa und froh, dass es im Motorsport endlich wieder mit richtigem Rennsport losgeht: «Jeder Fan war doch gelangweilt in diesen Wochen.»

Mark, welche Erwartungen hast du für den Neustart der Formel 1? Wird er spannender als vor Melbourne unter normalen Umständen?

Zuerst einmal: Jeder freut sich darauf, keine Frage. Nicht nur die Formel-1-Fans – jeder Sportfan hofft, dass es in seiner Sportart endlich wieder losgeht. Es ist fantastisch, dass der Neustart in Österreich stattfinden wird.

Warum?

Dietrich Mateschitz macht so viel für das Land. Und die Formel 1 kann froh sein, so einen großartigen Promotor zu haben. Schade ist, dass die ersten Rennen ohne Fans vor Ort in Szene gehen müssen, denn die Österreicher sind ein begeisterungsfähiges Publikum. Ich meine, das ist ein wichtiger Punkt, dass die Menschen in Österreich verstehen, was hier geleistet wird. Nichts kann als selbstverständlich angenommen werden, und global gesehen ist der WM-Start in Österreich eine außergewöhnliche Botschaft.

Wer ist unter den neuen Umständen Favorit?

Lewis Hamilton wird es weiter sein. Ferrari wird bei der Party nicht ganz vorn dabei sein. Max Verstappen ist sieghungrig und bereit für die Herausforderung. Lewis hat den Vorteil, längst genug Erfahrung und immer noch viel Motivation zu haben.

Ist die Ausgangslage für die Teams mit weniger Personal und anderem Umfeld schwieriger?

Die Teams mussten die Krise mit längeren Fabrikschließungen überstehen. Die Formel 1 hat einen Weg gefunden, da durch zu kommen. Mit weniger Personal als früher auskommen zu müssen, ist eine Frage der eigenen Kultur, der Organisation. Wer in der Auswahl die besten Leute mitbringt, hat wohl auch die besten Chancen. Es gibt in den Abläufen Dinge, die man nicht vorher simulieren kann, und manche Teams werden einige Rennen brauchen, bis alles eingespielt ist, andere vielleicht weniger. Aber: Jeder beginnt in gleichen Boot, keiner hat von Haus aus einen Vorteil, das ist das Gute daran.

Haben Fahrer, die in den vergangenen Monaten eifrig am Computer saßen und virtuelle Rennen fuhren, einen Vorteil?

Nein, keineswegs.

In der Zwangspause kam es zu einigen Transfers für die Saison 2021 wie den Wechsel von Carlos Sainz zu Ferrari, obwohl viele dort deinen Landsmann Daniel Ricciardo erwartet hätten. Warst du überrascht?

Nicht besonders. Carlos passt gut zur Scuderia, er hat Gentleman-Attribute, passt zur italienischen Kultur, auch sprachlich. Und er ist schnell. Er wird der Marke Ferrari guttun. Warum also nicht, zumal Carlos eine starke Saison 2019 fuhr. Für mich liegt der Druck dann aber weder auf Carlos noch auf Charles Leclerc, sondern auf dem Team. Maranello muss die Sache hinkriegen, den Fahrern die optimalen Voraussetzungen bieten.

Erwartest du Sebastian Vettel, der bei Ferrari Ende 2020 ausscheidet, auch 2021 in der Formel 1?

Ich bin kein Zocker, würde also nicht wetten. Ich kann mir aber vorstellen, dass sich Seb eine Auszeit nimmt und 2022 wieder zurückkommt.

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