Nicholas Latifi (Williams): «Mehr Risiken eingehen»

Von Mathias Brunner
​Formel-1-Neuling Nicholas Latifi wurde in seinem ersten Grand Prix Elfter, von vielen Ausfällen der Gegner nach vorne gespült. Der Kanadier macht sich keine Illusionen: «Ich stecke in einer Lernphase.»

Platz 11 beim GP-Debüt, also knapp an den WM-berechtigten Rängen vorbeigeschrammt, das sieht für einen Formel-1-Neuling wie Nicholas Latifi auf dem Papier nicht so schlecht aus. Wer zwei Mal hinsieht, merkt jedoch – der elfte Rang war zahlreichen Ausfällen der Gegner gedankt, die Rundenzeiten Latifis aus Training und Rennen belegen, dass da viel Luft nach oben ist.

Der vor bald 26 Jahren in Montreal geborene Nicholas redet gar nicht um den heissen Brei herum: «Ich stecke in einer Lernphase und wollte in Österreich nichts Dummes anstellen. Ich fand im Rennen bald meinen Rhythmus, aber ich musste einige Bälle in der Luft halten. So gab es Schwierigkeiten mit der Motortemperatur, wenn ich einem Gegner folgte. Es war auch ein Augenöffner zu erleben, wie viel Anpressdruck dein Auto hinter einem Rivalen verliert.»

«In der Safety-Car-Phase hätten wir rückblickend beide Wagen gleichzeitig an die Box holen müssen, das hätte nur ein paar Sekunden gekostet. So aber blieb ich eine Runde länger draussen, und das kostete 12 oder 13 Sekunden. Der Vorteil: Ich hatte zu diesem Zeitpunkt niemanden vor mir. Meine Rundenzeiten zeigen – ich fuhr im Bereich von Grosjean und Russell.»

Der Formel-2-Gesamtzweite von 2019 weiter: «Die zweite Safety-Car-Phase bedeutete, dass ich wieder den Anschluss fand, aber natürlich kamen die Überhitzungstendenzen zurück. Langweilig war es nicht, links und rechts blieben Wagen stehen, bei Räikkönen flog ein Rad davon, Kvyat direkt vor mir zerfetzte es den Reifen. Ich wollte mich aus allem Unheil raushalten und sehen, wohin mich das bringt. Wenn wir einer vor dem Wochenende Platz 11 als Ergebnis angeboten hätte, so hätte ich dankbar zugegriffen. Aber am Ende wurmt es mich, dass ich so knapp einen Punkt im ersten Rennen verpasst habe.»

«Mir ist klar, dass ich überall zulegen kann, und genau das will ich am kommenden Wochenende zeigen. Mein Quali war kompromittiert durch den Unfall im dritten freien Training, das will ich natürlich besser machen. Was den Speed des Wagens angeht, so ist George Russell derzeit die bessere Referenz, aber ich arbeite an mir.»

«Je mehr Runden ich fahre, desto mehr Vertrauen baue ich ins Auto auf. Ich kann jetzt anfangen, ein wenig mehr Risiken einzugehen.»

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