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Sebastian Vettel: «Dann wird das purer Zeitfresser»

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

​Ferrari-Star Sebastian Vettel ist in mancher Hinsicht wunderbar altmodisch: Er macht sich von Hand Notizen über seine Einsätze, und die ganzen sozialen Netzwerke lassen ihn auch weiterhin völlig kalt.

Die Fans suchen vergeblich nach einer Seite auf Twitter oder Facebook, die Sebastian Vettel selber betreibt, von Instagram, Snapchat oder Twitch ganz zu schweigen. Und während die meisten Fahrer ihre Infos auf Smartphone und Tablets und Laptops speichern, hält der vierfache Weltmeister seine Gedanken gerne in einem schwarzen Notizbuch fest, das in der Formel 1 Kultstatus erreicht hat.

«Ich mach mir nunmal gerne Notizen», sagt der Heppenheimer, «inzwischen mach ich das durchaus auch auf einem iPad, aber ich bevorzuge Papier und Stift. Wenn ich so arbeite, dann ist es, als ob ich mir das direkt in den Kopf schreibe, ich kann es mir auf diese Weise besser merken.»

«Dazu kommt, dass die Technik rasend schnell Fortschritte macht. Die ganzen Rechner werden ständig erneuert, und obschon ich mein Leben ganz ordentlich organisiert habe, bin ich auf diesem Gebiet nicht so durchgetaktet. Ich speichere nicht alles, um das dann auf die nächste Generation von Computern zu übertragen, also ginge viel verloren. Wenn ich in ein Notizbuch schreibe, dann geht überhaupt nichts verloren, ich habe sie alle, seit 2007. Sie nützen mir heute vielleicht nicht so viel, aber sie stehen alle griffbereit im Regal.»

«Ich sollte da eigentlich noch viel mehr machen. Mein Vorbild ist Rallye-Legende Walter Röhrl. Der hat gesagt: ‚Jede Runde, über welche du dir nichts aufschreibst, ist eine verlorene Runde.’»

«Ich verstehe, wie praktisch eine E-mail ist. Aber ich bin nun mal ein Freund des geschriebenen Wortes und finde einen richtigen Brief persönlicher. Einige technische Errungenschaften erlauben es uns, schneller und effizienter zu arbeiten. Aber man kann sich in der Technik auch verlieren, dann wird sie zum puren Zeitfresser», so Vettel gegenüber der offiziellen Formel-1-Seite. «Das ärgert mich, also steuere ich hier dagegen. Letztlich muss jeder selber entschieden, wie er sich verhält. Aber ich finde das schon lustig: Dinge, welche das Leben vereinfachen sollten, machen es in Wahrheit komplizierter.»

Vettel zum Thema Telefon: «Wie oft klingelt dein Telefon am Tag? Fast nie. Und dabei sollte ein Telefon wirklich nur ein Telefon sein, ein Mittel, um Menschen zu erreichen, wenn wir das wollen oder müssen. Aber heute macht ein Smartphone fast alles Andere als telefonieren. Am coolsten finde ich bei einem Handy die Kartenfunktion und die Kamera – ideal für Schnappschüsse von den Kindern. Aber eigentlich fotografiere ich lieber mit der Digitalkamera. Nur ist die so unpraktisch in die Tasche zu nehmen.»

Und was ist nun mit den sozialen Netzwerken? Vettel weiter: «Ich habe kaum Apps auf meinem Telefon. Schon gar keine sozialen Medien, ich folge auch niemandem. Ich habe das nie gemacht und bin froh darüber, weil viele Menschen mir sagen, dass sie davon die Finger nicht mehr lassen können. Das ist eine Sucht – also nichts für mich, Dankeschön.»

Obschon Vettel Netflix hat, nutzt er seine Zeit lieber mit Lesen. «Ich bin ein grosser Fan von Sonntagszeitungen. Ich lese nicht online, ich lese echte Zeitung. Ich mag einfach mehr Tiefe bei Artikeln in Sonntagszeitungen oder Magazinen.»

«Und wenn ich einen Artikel zu lesen begonnen habe, dann bleibe ich dabei. Auch wenn ich ihn ein wenig langweilig oder sogar blöd finde. Ich denke dann immer: Wahrscheinlich wird er noch besser. Ich muss einfach zu Ende lesen, es ist wie ein Zwang, weil ich finde – ich kann die Story nicht komplett einschätzen, wenn ich sie nicht fertiggelesen habe.»


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