Jacques Villeneuve zu Ferrari: Entscheidender Fehler

Von Mathias Brunner
Jacques Villeneuve (rechts) mit dem langjährigen Ferrari-Testpiloten Marc Gené

Jacques Villeneuve (rechts) mit dem langjährigen Ferrari-Testpiloten Marc Gené

​Der Kanadier Jacques Villeneuve legt den Finger dorthin, wo es wehtut: Der Formel-1-Weltmeister von 1997 sagt, wieso Ferrari in den vergangenen Jahren einen entscheidenden Fehler gemacht hat.

Jacques Villeneuve erklärt im Rahmen seiner Arbeit für die italienische Sky schonungslos, welchen entscheidenden Fehler Ferrari in den letzten Jahren begangen hat. Der 49jährige Kanadier, 1997 mit Williams Formel-1-Weltmeister geworden, ist wegen dieses Fehlers überzeugt – auch beim Schritt der Königsklasse zu einer neuen Modellgeneration 2022 wird sich die berühmte Scuderia schwertun.

«Die Änderungen für 2022 betreffen vorrangig Chassis und Aerodynamik, nicht den Motor. Mercedes-Benz wird in der Lage sein, den gegenwärtigen Vorsprung mitzunehmen. Ferrari hat es verpasst, so erfolgreich zu sein wie Mercedes heute. Denn sie haben so viele talentierte Techniker ziehen lassen, die meisten davon, weil sie eben keine Italiener sind. Und so endeten die alle auf der Gegenseite.»

Das Paradebeispiel für den elffachen GP-Sieger Villeneuve ist Technikchef James Allison, der ab 2013 in Maranello arbeitete, Ende Juli 2016 aber Ferrari verliess, unter anderem auch deshalb, weil der Engländer fand, der damalige Ferrari-CEO Sergio Marchionne mische sich zu sehr ins Tagesgeschäft ein. Allison wurde im Februar 2017 als Technischer Leiter des GP-Teams von Mercedes-Benz bestätigt.

Jacques Villeneuve weiter: «Sie wollen, dass Ferrari ein italienisches Team durch und durch ist. Aber das ist keine gute Voraussetzung für Erfolg in der Formel 1. Der Rennstall durchschreitet extrem schwierige Zeiten, und es wird Einiges benötigen, um sich da wieder herauszuarbeiten, mindestens zwei Jahre vielleicht. Das Wichtigste ist doch, die besten Leute der Brance zu bekommen, ungeachtet ihrer Nationalität und der erforderlichen Kosten.»

Villeneuve findet: «Ein nicht konkurrenzfähiges Ferrari, das ist schlecht für die ganze Formel 1. Aber problematischsten ist dabei nicht die Siegesflaute, sondern die Tatsache, dass sie technisch so weit zurückliegen.»

Auch der frühere Formel-1-Teamchef Flavio Briatore hat wiederholt betont, dass Ferrari auf mehr Hilfe über italienische Landesgrenzen hinaus setzen sollte. «Ferrari ist in den 90er Jahren erst wieder konkurrenzfähig geworden, als man von Benetton sieben oder acht Spitzentechniker geholt hat, Leute wie Ross Brawn und Rory Byrne.»

Toskana-GP 2020, Mugello

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:31:55,955h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +4,942 sec
3. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +7,910
4. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +10,476
5. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +15,638
6. Lando Norris (GB), McLaren, +18,931
7. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +21,751
9. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +27,785
8. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +29,247
10. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +29,595
11. George Russell (GB), Williams, +31,894
12. Romain Grosjean (F), Haas, +40,707
Out
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Reifenschaden/Unfall   
Esteban Ocon (F), Renault, Bremsen
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Crash
Kevin Magnussen (DK), Haas, Crash
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Crash
Carlos Sainz (E), McLaren, Crash
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Crash
Pierre Gasly (F), AlphaTauri, Crash

WM-Stand Fahrer nach 9 von 17 Rennen

1. Hamilton 190 Punkte
2. Bottas 135
3. Verstappen 110
4. Norris 65
5. Albon 63
6. Stroll 57
7. Ricciardo 53
8. Leclerc 49
9. Pérez 44
10. Gasly 43
11. Sainz 41
12. Ocon 30
13. Vettel 17
14. Kvyat 10
15. Nico Hülkenberg (D) 6
16. Räikkönen 2
17. Giovinazzi 2
18. Magnussen 1
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0

Marken
1. Mercedes 325
2. Red Bull Racing 173
3. McLaren 106
4. Racing Point 92
5. Renault 83
6. Ferrari 66
7. AlphaTauri 53
8. Alfa Romeo 4
9. Haas 1
10. Williams 0

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