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Esteban Ocon: Im Schatten von Daniel Ricciardo

Von Vanessa Georgoulas
Esteban Ocon

Esteban Ocon

Die gute Form von Daniel Ricciardo lässt die Leistung seines Renault-Teamkollegen Esteban Ocon in diesem Jahr durchschnittlich aussehen, ist sich der frühere GP-Pilot Jolyon Palmer sicher.

Bereits der Blick auf die Qualifying-Duelle der Formel-1-Stallgefährten zeichnet ein klares Bild: In elf Abschlusstrainings hatte Esteban Ocon im Vergleich zu seinem Renault-Teamkollegen Daniel Ricciardo nur einmal die Nase vorn. Im verregneten Qualifying zum Steiermark-GP auf dem Red Bull Ring landete der Franzose auf dem fünften Platz, während sein Nebenmann mit dem neunten Platz Vorlieb nehmen musste. In allen anderen Qualifyings war der stets fröhliche Australier der besser platzierte Renault-Werkspilot im Feld – und das zum Teil mit grossem Vorsprung.

Das weiss auch der frühere GP-Pilot Jolyon Palmer, der 2016 und 2017 selbst in Diensten des Renault-Werksteams stand und 35 GP-Einsätze für die Franzosen bestritt. In seiner BBC-Kolumne rechnet er vor: «Obwohl Ocon auf dem Nürburgring nur einen Hauch langsamer war als sein Teamkollege, fehlten ihm im bisherigen Saisonverlauf durchschnittlich fast 0,2 Sekunden auf Ricciardo.»

Der Nürburgring-Podeststürmer aus Perth habe bisher eine brillante Leistung abgeliefert. «Und das lässt Ocon nach seiner Rückkehr als Stammfahrer gerade ziemlich durchschnittlich aussehen», kritisiert Palmer, der gleichzeitig überzeugt ist: «Ocon ist ein junger Fahrer mit gutem Potenzial, wie er 2017 und 2018 an der Seite von Sergio Pérez bei Force India gezeigt hat.»

Doch bei Renault steht der 24-Jährige im Schatten seines starken Teamkollegen, und das nicht nur bei den Abschlusstrainings. «In den Rennen ist der Unterschied noch grösser», erklärt der 29-jährige GP-Veteran. «Im Steiermark-GP, den Ocon von einem besseren Startplatz in Angriff nehmen konnte, dauerte es nicht lange, bis Riccardo den zweiten Renault im Feld überholte. Und in Sotschi, dem Rennen vor dem WM-Lauf auf dem Nürburgring, zog Ricciardo nach einem schlechten Start an Ocon vorbei und lag schliesslich ganze 26 Sekunden vor seinem Teamkollegen.»

«Das heisst nicht, dass Ocon besonders schlecht gestartet ist, er hatte einige vielversprechende Momente und auch mehr Probleme mit der Standfestigkeit seines Renners als Ricciardo. Ausserdem ist er nach einem Jahr auf der Reservebank neu ins Team gekommen», fügt Palmer an. «Aber ich bin mir sicher, dass auch die Renault-Verantwortlichen überrascht sind, wie deutlich Ricciardo die Neuverpflichtung in den Schatten stellt. Esteban hatte bisher einige Probleme mit der Zuverlässigkeit, dennoch dürfte das Team darauf hoffen, dass er persönlich etwas zulegen kann, um dem Team möglichst viele Punkte zu bescheren.»

Denn im Kampf um den dritten WM-Rang in der Team-Wertung zählt jeder Punkt. Renault belegt sechs Rennen vor dem Saisonende den fünften Platz in der Konstrukteurswertung. Auf das drittplatzierte Racing-Point-Team fehlen allerdings nur sechs Punkte, Gegner McLaren liegt gar nur mit zwei Punkten Vorsprung auf dem vierten Zwischenrang.

Eifel-GP, Nürburgring

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:35:55,073 h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +4,470 sec
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +14,465
4. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +16,059
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +21,764
6. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +22,787
7. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +29,791
8. Nico Hülkenberg (D), Racing Point, +31,559
9. Romain Grosjean (F), Haas, +38,019
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +39,112
11. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +39,688
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +40,518
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, +47,732
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +52,986
15. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +53,544
Out
Lando Norris (GB), McLaren, Motor
Alex Albon (T), Red Bull Racing, Motor
Esteban Ocon (F), Renault, Hydraulik
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, Motor
George Russell (GB), Williams, Unfall

WM-Stand nach 11 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 230 Punkte
2. Bottas 161
3. Verstappen 147
4. Ricciardo 78
5. Pérez 68
6. Norris 65
7. Albon 64
8. Leclerc 63
9. Stroll 57
10. Gasly 53
11. Sainz 51
12. Ocon 36
13. Vettel 17
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Giovinazzi 3
17. Räikkönen 2
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 391
2. Red Bull Racing 211
3. Racing Point 120
4. McLaren 116
5. Renault 114
6. Ferrari 80
7. AlphaTauri 67
8. Alfa Romeo 5
9. Haas 3
10. Williams 0

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