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Ferrari in Portugal: Neue Teile für Vettel & Leclerc

Von Mathias Brunner
​Ferrari-Entwicklungschef Enrico Cardile spricht über die jüngsten Verbesserungen bei der berühmten Scuderia: «In Portugal werden wir weitere neue Teile an den Rennwagen von Vettel und Leclerc haben.»

Ferrari lief voll ins Messer. Zur Erinnerung: Die Italiener bauten das Konzept des Modells SF1000 auf der überragenden Motorleistung von 2018 und 2019 auf. Aber seit die Techniker des Autosport-Weltverbands FIA Schlupflöcher im Reglement geschlossen und Tricksereien unterbunden haben, hat sich der grosse Vorteil von Ferrari in Luft aufgelöst. Ferrari konnte nach dem Urteil der FIA nicht mehr reagieren. Die Coronakrise führt dazu, dass sich die Ferrari-Misere fortsetzen wird: Aus Spargründen wird 2021 mit dem gleichen Chassis weitergefahren, die Entwicklungen sind stark eingeschränkt. Einfach gesagt – wer 2020 ein schlechtes Auto hat, wird auch 2021 hartes Brot essen.

Schritt um Schritt versuchen die Ingenieure, dem SF1000 Beine zu machen. In Sotschi waren das ein neuer Frontflügel und frisch geformte Endplatten des Heckflügels. Auf dem Nürburgring folgten modifizierte Luftleit-Elemente und ein anderer Boden. Ferrari-Entwicklungsleiter Enrico Cardile: «Beim Rennen in Portugal konzentrieren sich die Verbesserungen auf den Diffusor, damit ist dieser Entwicklungszyklus abgeschlossen.»

Der 45jährige Toskaner weiter: «Wir wollen sicherstellen, dass wir in Sachen Entwicklung auf dem korrekten Weg sind. Anzeichen von den Rennwochenenden an der Schwarzen See und in der Eifel waren positiv. Wir hoffen, dass sich das in der Algarve bestätigen wird.»

«Wir müssen immer im Hinterkopf behalten, dass die Entwicklung direkten Einfluss auf die Saison 2021 hat, wenn wir mit dem gleichen Auto weitermachen. Aber wir erwarten weitere Fortschritte, was den Speed des SF1000 angeht. Das Ziel muss darin bestehen, sich wieder an die Spitze des Mittelfelds zu setzen. Wir sind nur wenige Male aus den Reihen 2 und 3 ins Rennen gegangen, in diese Position wollen wir wieder zurückkommen.»

Das war für uns Grund, kurz die Statistik zu bemühen: Was haben Charles Leclerc und Sebastian Vettel in den 2020er Qualifyings erreicht? Hier die Zwischenbilanz der Abschlusstrainings.

Österreich-GP
Charles Leclerc: 7.
Sebastian Vettel: 11.

Steiermark-GP
Charles Leclerc: 14.
Sebastian Vettel: 10.

Ungarn-GP
Charles Leclerc: 6.
Sebastian Vettel: 5.

Britischer GP
Charles Leclerc: 4.
Sebastian Vettel: 10.

GP zu 70 Jahren Formel 1
Charles Leclerc: 8.
Sebastian Vettel: 11.

Spanien-GP
Charles Leclerc: 9.
Sebastian Vettel: 11.

Belgien-GP
Charles Leclerc: 13.
Sebastian Vettel: 14.

Italien-GP
Charles Leclerc: 13.
Sebastian Vettel: 17.

Toskana-GP
Charles Leclerc: 5.
Sebastian Vettel: 14.

Russland-GP
Charles Leclerc: 10.
Sebastian Vettel: 14.

Eifel-GP
Charles Leclerc: 4.
Sebastian Vettel: 11.

Enrico Cardile weiter: «Im dichten Mittelfeld ist ein guter Startplatz noch wichtiger geworden, also müssen wir zulegen. Hier geht es um wenige Zehntelsekunden, die den Unterschied aus machen zwischen Platz 4 und Platz 12.»

«Was die Entwicklung für 2021 angeht, so wittern wir am meisten Entwicklungspotenzial im Heck. Hier werden wir den Schwerpunkt der aerodynamischen Entwicklung legen. Wir werden in der nächsten Saison weniger oft im Windkanal testen können, also ist die Arbeit heute doppelt wertvoll.»

Eifel-GP, Nürburgring

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:35:55,073 h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +4,470 sec
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +14,465
4. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +16,059
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +21,764
6. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +22,787
7. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +29,791
8. Nico Hülkenberg (D), Racing Point, +31,559
9. Romain Grosjean (F), Haas, +38,019
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +39,112
11. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +39,688
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +40,518
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, +47,732
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +52,986
15. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +53,544
Out
Lando Norris (GB), McLaren, Motor
Alex Albon (T), Red Bull Racing, Motor
Esteban Ocon (F), Renault, Hydraulik
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, Motor
George Russell (GB), Williams, Unfall

WM-Stand nach 11 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 230 Punkte
2. Bottas 161
3. Verstappen 147
4. Ricciardo 78
5. Pérez 68
6. Norris 65
7. Albon 64
8. Leclerc 63
9. Stroll 57
10. Gasly 53
11. Sainz 51
12. Ocon 36
13. Vettel 17
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Giovinazzi 3
17. Räikkönen 2
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 391
2. Red Bull Racing 211
3. Racing Point 120
4. McLaren 116
5. Renault 114
6. Ferrari 80
7. AlphaTauri 67
8. Alfa Romeo 5
9. Haas 3
10. Williams 0


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