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Sebastian Vettel: Bei Ferrari nicht benachteiligt

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel in Portugal

Sebastian Vettel in Portugal

​Nach ständigen Niederlagen von Sebastian Vettel gegen Charles Leclerc machte die Runde: Vielleicht erhielten die zwei Fahrer bei Ferrari nicht das gleiche Material. Die Wahrheit liegt woanders.

Erhalten Sebastian Vettel und Charles Leclerc bei Ferrari wirklich identisches Material? Seit längerem kursiert die Verschwörungstheorie, dass Vettel benachteiligt werde, nur so können sich viele Fans erklären, wieso der Heppenheimer gegen Leclerc so schwach abschneidet.

Vettel selber hat solche Gerüchte genährt, mit Aussagen bei RTL wie: «Es ist offensichtlich, dass das andere Auto deutlich schneller ist. Dort, wo ich die Zeit verliere, beisse ich mir schon das ganze Jahr die Zähne aus. Irgendwann sollte man ja mal Glück haben und die Kurve vielleicht mal treffen. Ich treffe sie nie und wenn, dann nur annähernd und mit sehr viel Schwierigkeit. Auf der anderen Seite sieht das viel leichter aus. Ich würde mal sagen: Irgendein Idiot kommt vielleicht nie dahin, aber ob ich ein kompletter Idiot bin, das wage ich zu bezweifeln.»

Mattia Binotto wehrt sich entschieden gegen die Unterstellung, Vettel werde benachteiligt: «Die Autos von Seb und Charles sind ohne jeden Zweifel identisch. Ich hoffe aufrichtig, dass Sebastian sich in Imola besser qualifizieren und mehr von dem zeigen kann, was er während des Rennens kann. Charles ist sicherlich sehr gut, aber man erwartet vom zweiten Fahrer mehr.»

Wenn wir also davon ausgehen, dass Charles Leclerc und Sebastian Vettel bei Ferrari identisches Material erhalten, wenn wir gleichzeitig sehen, dass der Monegasse mehr aus dem Wagen holt: Passt das Fahrverhalten des 2020er Ferrari letztlich einfach nicht zum Fahrstil von Vettel? Haben jüngste Verbesserungen am Ferrari diese Tendenz vielleicht sogar verstärkt?

Der vierfache Weltmeister meint auf die Frage von SPEEDWEEK.com in Imola: «Ich gehe auch davon aus, dass wir identisches Material erhalten. Du hast die Lage ziemlich treffend zusammengefasst. Für mich hat sich nie etwas geändert: Wenn ich in einen Rennwagen steige, dann will ich das Beste aus dem Material und aus mir selber holen und so schnell fahren, wie ich kann. Aber derzeit schaffe ich es nicht, so viel aus dem Ferrari zu schöpfen wie Charles das kann. Ich arbeite weiter mit den Ingenieuren daran, das zu verstehen und die Lage zu verbessern. Bislang konnte ich immer das Maximum aus einem Renner holen, in diesem Jahr ist das anders. Aber es gibt keinen anderen Weg, als weiter an mir und am Wagen zu arbeiten.»

«Ich glaube nicht, dass es mit dem Handling des Fahrzeugs zu tun hat. Du musst dich als Pilot dem Fahrverhalten anpassen können, ob du nun in einem Go-Kart sitzt oder Formel 1 fährst. Damit hatte ich bis 2020 nie ein Problem. Aber dieses Jahr fehlt einfach etwas.»

Vettel ist zum zweiten Mal in Imola: «Ich war hier 2006 einen Tag lang hier, als Reservist von BMW-Sauber. Ich freue mich sehr aufs Fahren, das Pistenlayout ist überaus interessant. Es ist nur bedauerlich, dass wir aus bekannten Gründen auf eine Fan-Kulisse verzichten müssen.»

Portugal-GP, Portimão

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:30:00,085 h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +25,592 sec
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +34,508
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1:05,312 min
5. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
6. Carlos Sainz (E), McLaren, +1 Runde
7. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +1 Runde
8. Esteban Ocon (F), Renault, +1 Runde
9. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, + 1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
12. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1 Runde
13. Lando Norris (GB), McLaren, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
16. Romain Grosjean (F), Haas, +1 Runde
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +2 Runden
19. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +2 Runden
Out
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Aufgabe

WM-Stand nach 12 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 256 Punkte
2. Bottas 179
3. Verstappen 162
4. Ricciardo 80
5. Leclerc 75
6. Pérez 74
7. Norris 65
8. Albon 64
9. Gasly 63
10. Sainz 59
11. Stroll 57
12. Ocon 40
13. Vettel 18
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Giovinazzi 3
17. Räikkönen 2
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 435
2. Red Bull Racing 226
3. Racing Point 126
4. McLaren 124
5. Renault 120
6. Ferrari 93
7. AlphaTauri 77
8. Alfa Romeo 5
9. Haas 3
10. Williams 0

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