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Ross Brawn: «Keiner sollte Vettel abschreiben»

Von Mathias Brunner
Sergio Pérez und Sebastian Vettel flitzen ins Ziel

Sergio Pérez und Sebastian Vettel flitzen ins Ziel

​F1-Sportchef Ross Brawn stellt nach dem Grand Prix der Türkei fest: Erfahrung schlägt Jugend. Für ihn ist es kein Zufall, dass am Ende Lewis Hamilton, Sergio Pérez und Sebastian Vettel auf dem Podest standen.

In den letzten Runden ging es im Grossen Preis der Türkei drunter und drüber: Während Lewis Hamilton souverän seinem 94. GP-Sieg und dem sieben WM-Titel entgegenstrebte, attackierte der junge Charles Leclerc den zweitplatzierten Sergio Pérez. Das ging in die Hose; so wie zuvor eine Attacke von Max Verstappen auf den Mexikaner. Am Ende standen Hamilton, Pérez und Sebastian Vettel auf dem Siegerpodest, mit der gewaltigen Erfahrung ihrer insgesamt 706 Grands Prix. Für Formel-1-Sportchef Ross Brawn ist das kein Zufall.

Der Engländer sagt in seiner Nachbesprechung des Rennens auf dem Istanbul Park Circuit: «Was wir am 15. November erlebt haben, das ist eine Demonstration der alten Garde mit ihrer ganzen Erfahrung; und wir haben erlebt, dass die jungen Thronbewerber noch Einiges lernen müssen.»

Der 65jährige Brite vertieft: «Zunächst einmal fand ich die Leistung von Sebastian faszinierend. Keiner sollte einen Fahrer wie Vettel abschreiben. Aber es gehört zu unserer Zeit, dass Sportler schnell mal aufs Alteisen geschrieben werden, wenn sie eine weniger erfolgreiche Phase durchlaufen.»

«Am Sonntag hat er all seine Begabung unter Beweis gestellt. Gewiss, er steht 2020 im Schatten von Charles Leclerc, und das Ende seiner Beziehung zu Ferrari ist nicht einfach, aber der Türkei-GP war ein fabelhafter Tag für ihn. Er hat nichts falsch gemacht und hat seine Chance eiskalt genutzt.»

«Pérez zeigte einmal mehr eine bärenstarke Leistung, und auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen – es wäre eine Schande, wäre dieser Mann im nächsten Jahr nicht am Start. Wenn ein Rennstall einen Piloten sucht, der aus jedem Rennen das Maximum holt, dann wäre Pérez der geeignetste Fahrer.»

«Die aufstrebenden Piloten haben sich Fehler erlaubt, allen voran Charles Leclerc und Max Verstappen. Ich schätze, sie haben selten zuvor Pistenverhältnisse erlebt wie in der Türkei. Es war eine knifflige Aufgabe einzuschätzen, wie sich die Reifen verhalten würden. Ich bin sicher, würden Max und Charles diesen Grand Prix nochmals fahren können, so würden sie ihn anders angehen.»

Türkei-GP, Istanbul

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:42:19,313 h
2. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +31,633 sec
3. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +31,960
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +33,858
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +34,363
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +44,873
7. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +46,484
8. Lando Norris (GB), McLaren, +1:01,259 min
9. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1:12,353
10. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1:35,460
11. Esteban Ocon (F), Renault, +1 Runde
12. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
Out
Kevin Magnussen (DK), Haas, Aufgabe
Romain Grosjean (F), Haas, Schäden nach Kollision mit Latifi
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Schäden nach Kollision mit Grosjean
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Getriebedefekt

WM-Stand nach 14 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 307 Punkte
2. Bottas 197
3. Verstappen 170
4. Pérez 100
5. Leclerc 97
6. Ricciardo 96
7. Sainz 75
8. Norris 74
9. Albon 70
10. Gasly 63
11. Stroll 59
12. Ocon 40
13. Vettel 33
14. Kvyat 26
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 504
2. Red Bull Racing 240
3. Racing Point 154
4. McLaren 149
5. Renault 136
6. Ferrari 130
7. AlphaTauri 89
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0

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