Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Max Verstappen: Was in der Türkei alles schiefging

Von Mathias Brunner
Max Verstappen vor Charles Leclerc

Max Verstappen vor Charles Leclerc

​Der Niederländer Max Verstappen ist beim Grossen Preis der Türkei ausserhalb von Istanbul Sechster geworden. Dem Red Bull Racing-Honda-Pilot ist glasklar: In diesem Rennen wäre für ihn mehr drin gewesen.

Der spektakuläre WM-Lauf in der Türkei wurde für einige Fahrer zur Glücksstunde: Lewis Hamilton eroberte mit einem weiteren Sieg seinen siebten Titel, Sergio Pérez wurde hervorragender Zweiter, Sebastian Vettel strich Balsam auf seine Seele, mit einem dritten Rang als Highlight in einer vermurksten Saison mit Ferrari.

Andere Fahrer wissen: In diesem Rennen wäre mehr drin gewesen. Das gilt für Lance Stroll (nach Pole-Position und anfänglicher Führung nur Neunter), für Charles Leclerc (Attacke auf Pérez missglückt, Vierter statt Zweiter), für Max Verstappen. Auch er hatte sich am Mexikaner Pérez die Zähne ausgebissen.

Anfang Woche kontaktierten die Macher der niederländischen Sendung Peptalk von Ziggo Sport den neunfachen GP-Sieger via Skype. «Es war nicht immer lustig zu fahren», erzählt Verstappen. «Die Strecke war unglaublich rutschig, so etwas habe ich noch nie erlebt. Gut, die Verhältnisse sind für alle die gleichen. Aber ich finde, so etwas dürfte nicht passieren. Es gab nur eine Linie, ich konnte nicht mit verschiedenen Linien experimentieren. Das hat das Überholen so gut wie unmöglich gemacht.»

Besonders ärgerlich: Max Verstappen war in allen drei freien Trainings der beste Mann gewesen und auch in den ersten beiden Quali-Segmenten. Dann war Lance Stroll im entscheidenden Moment von Q3 etwas schneller. Max gibt zu: «Am Sonntag war mein Ärger verraucht, aber ich muss zugeben – der zweite Platz im Abschlusstraining hatte mich genervt.»

«Mein Start war sehr schlecht. Da ist irgendetwas schiefgelaufen. Die Räder drehten viel zu stark durch. Auf der rutschigen Bahn war das besonders schlimm. Überdies hat sich das Anti-Stall aktiviert, jenes System, das eigentlich verhindern soll, dass der Motor bei niedriger Drehzahl abstirbt.»

«Ich wusste, ich habe den notwendigen Speed, einen Podestplatz zu erringen. Ich konnte bald einige Autos überholen. Dann steckte ich hinter Vettel fest, bis der zu seinem Reifenwechsel abbog. Danach waren meine Rundenzeiten sehr gut. Wir haben auch zum richtigen Zeitpunkt Reifen gewechselt. Aber erneut steckte ich fest, dieses Mal hinter Pérez.»

Zum Dreher sagt Verstappen: «Er machte einen kleinen Fehler, ich war ganz dicht an ihm dran. Auf einmal übersteuerte der Wagen wie verrückt, und ich konnte den Dreher nicht verhindern.»

RBR-Teamchef Christian Horner hatte vermutet, dass Verstappens Wagen so dicht hinter dem Renner von Pérez der Anpressdruck schlagartig verloren gegangen war. Aber es gab noch einen anderen Grund für den Dreher.

Denn Max sagt weiter: «Wir haben nach dem Rennen gemerkt – eine Seite des Frontflügels war um sieben Grad falsch eingestellt. Das ist eine Menge, wenn wir daran denken, dass wir Korrekturen im Training in Schritten von einem halben Grad machen. Deshalb übersteuerte der Wagen so stark. Ich hatte am Lenkrad mit einigen Veränderungen zu kompensieren versucht, aber die notwendige Traktion war einfach nicht da. Zudem verabschiedeten sich nach wenigen Runden die Vorderreifen. Es war wirklich schwierig.»

Zu den kommenden drei Rennen in Arabien (zwei in Bahrain, WM-Finale in Abu Dhabi) sagt Max Verstappen: «Wir werden am Ende wohl Schlussrang 3 erreichen, wir haben einige sehr schöne Ergebnisse erkämpft. Aber im kommenden Jahr wollen wir ein Wörtchen mitreden bei der Vergabe des WM-Titels.»

Türkei-GP, Istanbul

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:42:19,313 h
2. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +31,633 sec
3. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +31,960
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +33,858
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +34,363
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +44,873
7. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +46,484
8. Lando Norris (GB), McLaren, +1:01,259 min
9. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1:12,353
10. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1:35,460
11. Esteban Ocon (F), Renault, +1 Runde
12. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
Out
Kevin Magnussen (DK), Haas, Aufgabe
Romain Grosjean (F), Haas, Schäden nach Kollision mit Latifi
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Schäden nach Kollision mit Grosjean
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Getriebedefekt

WM-Stand nach 14 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 307 Punkte
2. Bottas 197
3. Verstappen 170
4. Pérez 100
5. Leclerc 97
6. Ricciardo 96
7. Sainz 75
8. Norris 74
9. Albon 70
10. Gasly 63
11. Stroll 59
12. Ocon 40
13. Vettel 33
14. Kvyat 26
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 504
2. Red Bull Racing 240
3. Racing Point 154
4. McLaren 149
5. Renault 136
6. Ferrari 130
7. AlphaTauri 89
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0

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