KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Günther Steiner über Fall Mazepin: Zu Tode reden

Von Mathias Brunner
​Haas-Teamchef Günther Steiner spricht über die Konsequenzen der Grapsch-Affäre um seinen Piloten Nikita Mazepin: «Er wird daraus lernen, und irgendwann wird sich das Thema zu Tode reden.»

Nikita Mazepin piff bei der ersten Medienrunde als Haas-Fahrer eine steife Brise ins Gesicht: Besonders britische Journalisten wollten ein ums andere Mal weitere Details zur Grapsch-Affäre und Nikitas Reaktion darauf wissen. Das ging so weit, bis der Gastgeber von Haas irgendwann eingreifen musste und höflich darauf hinwies, dass man ruhig auch Fragen zum Motorsport stellen dürfe.

Aber natürlich kommt auch Haas-Teamchef Günther Steiner nicht darum herum, über die Nachbeben von Mazepins peinlichem Instagram-Video zu sprechen, in dem er einem venezolanischen Model in den Ausschnitt griff. Steiner hatte danach versprochen, sich intern in aller Härte und die Angelegenheit zu kümmern und seinem Piloten klarzumachen, dass ein solches Verhalten nicht akzeptiert werde.

Nun sagt der Südtiroler: «Ich glaube, Nikita hat viel daraus gelernt. Er sieht seinen Fehler ein und hat sich in aller Form entschuldigt. Wenn die ganze Sache etwas Gutes hat, dann dies, dass er als Mensch eine Lektion gelernt hat. Wir haben uns sehr viel unterhalten. Wir können das Ganze nicht rückgängig machen. Ob sich die Affäre je in Luft auflösen wird, weiss ich nicht. Aber das Thema wird sich irgendwann zu Tode reden. Aber ganz weggehen, wird das vielleicht nie, denn wir können den Menschen ja nicht vorschreiben, was sie denken oder sagen sollen.»

«Der Druck auf Nikita war riesengross. Aber er sieht ein, dass sein Verhalten falsch ist. Er hat auf die harte Kritik nicht überreagiert. Für mich ganz wichtig ist dabei, dass er seinen Fehler verstanden hat. Wenn du aus deinen Fehlern nichts lernst, kommst du auch nicht vorwärts. Es liegt jetzt an den Leuten, die Meinung über ihn zu ändern. Ich glaube, das wird auch passieren, aber das wir Zeit brauchen.»

Der 2021er Rennwagen des US-Amerikaners Gene Haas kommt in einem Design daher, dass viele Fans auf sozialen Netzwerken nicht ganz zufällig an die russischen Nationalfarben erinnert. Aber die Farben von Hauptsponsor Uralkali sind eigentlich rot und grün. Also wie kam es zu diesem Design?

Günther Steiner: «Wir wollten etwas Anderes machen, und bei den Verhandlungen mit allen Parteien ist dies hier herausgekommen. Unser Grafiker machte ein paar Vorschläge, und der hier hat den meisten am besten gefallen.»

Im Dezember 2019 hatte die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA eine vierjährige Olympia-Sperre gegen Russland verhängt, die im Dezember 2020 vom internationalen Sportgerichtshof (CAS) auf zwei Jahre halbiert wurde. Die Strafe kassierte Russland, weil sowohl WADA als auch CAS zum Schluss kamen, dass während der olympischen Winterspiele in Sotschi durch den Staat systematisch Doping betrieben wurde. Russland darf deshalb als Nation nicht an den Olympischen Spielen in Tokio sowie an den Winterspielen ein Jahr später in Peking teilnehmen. Auch bei der Fussball-WM 2022 in Katar wird das Land fehlen, weil die Sperre erst einen Tag vor dem Finale aufgehoben wird. Auch darf sich Russland zwei Jahre lang nicht für künftige Sportgrossereignisse wie Weltmeisterschaften bewerben.

Einzelne Sportler und Teams, die nicht als Nationalteam antreten, dürfen an allen Wettbewerben teilnehmen, allerdings unter neutraler Flagge und ohne Hymne. Das betrifft auch Haas-Neuling Mazepin. Günther Steiner sagt: «Das ist wahr, so wird Nikita beispielsweise auf seinem Overall nicht die russische Flagge tragen, und die wird auch nicht auf unserem Wagen zu sehen sein.»

Aber was ist mit dem Design des Autos, das doch sehr an Russland erinnert. Musste Haas da vielleicht das Okay des Autosport-Weltverbands FIA einholen? Steiner: «Nein. Das Verbot der Flagge ist klar, und daran halten wir uns auch. Auch es gibt im Reglement keine Vorschriften in Sachen Rennwagendesign.»

Provisorischer Formel-1-Kalender 2021

Präsentationen
05. März: Williams (Internet)
10. März: Ferrari Auto (Internet)

Wintertests
12.–14. März in Sakhir, Bahrain

Saison
28. März: Sakhir, Bahrain
18. April: Imola, Italien
02. Mai: Portimão, Portugal
09. Mai: Barcelona, Spanien
23. Mai: Monte Carlo, Monaco
06. Juni: Baku, Aserbaidschan
13. Juni: Montreal, Kanada
27. Juni: Le Castellet, Frankreich
04. Juli: Spielberg, Österreich
18. Juli: Silverstone, Grossbritannien
01. August: Budapest, Ungarn
29. August: Spa, Belgien
05. September: Zandvoort, Niederlande
12. September: Monza, Italien
26. September: Sotschi, Russland
03. Oktober: Singapur, Singapur
10. Oktober: Suzuka, Japan
24. Oktober: Austin, USA
31. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
07. November: São Paulo, Brasilien
21. November: Melbourne, Australien
05. Dezember: Dschidda, Saudi-Arabien
12. Dezember: Yas Marina, Abu Dhabi


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