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Mick Schumacher: «Ich will Haas vorwärts bringen»

Von Mathias Brunner
​In einer Woche beginnen auf dem Bahrain International Circuit die dreitägigen Wintertests. GP-Rookie Mick Schumacher spricht über seine Vorbereitung und die Chancen mit dem US-amerikanischen Rennstall Haas.

Geduld ist nicht unbedingt die grösse Stärke der Spezies Rennfahrer. Aber Mick Schumacher (21) wird sich wohl oder übel in Geduld üben müssen: Sein Haas VF-21-Ferrari wird erst vor dem Wintertest in Bahrain zum Leben erweckt, während andere Teams schon Roll-out oder Filmtag hinter sich haben. Und Haas-Teamchef Günther Steiner bestätigt: 2021 wird, wenn überhaupt, dann minimal am aktuellen Auto gearbeitet, um das Hauptaugenmerk auf das Modell 2022 zu legen, wenn die Königsklasse mit einer neuen Rennwagengeneration antritt. Da ist von Haas in Sachen Konkurrenzfähigkeit nicht viel zu erwarten.

Das alles kann die Freude des Ferrari-Nachwuchspiloten Schumacher auf seine erste Grand-Prix-Saison in keiner Weise schmälern. Der Formel-2-Champion von 2020 vibriert förmlich vor Tatendrang, nachdem er die vergangenen Tage im Rennwagenwerk von Banbury zugebracht hat.

In einer Videokonferenz sagt Mick: «Es ging in England vorrangig darum, meine Sitzposition so ideal als möglich zu gestalten. Natürlich musste ich davor die britischen Bestimmungen im Kampf gegen Corona einhalten, ich musste also fünf Tage in Isolation. Wir haben dann stundenlang gearbeitet, von acht Uhr morgens bis halb elf in der Nacht, um alles so hinzubekommen, dass ich mich im Wagen so bequem als möglich fühle. Das war nicht ganz einfach, weil das Cockpit doch recht eng ist. Trotz aller Arbeit wird es dennoch immer wieder kleine Punkte geben, die man nachkorrigieren muss, die du eben erst beim Fahren bemerkst, wie etwa Druckpunkte.»

«Die Tage vor dem Wintertest werde ich vorrangig mit Training verbringen, da arbeite ich an sechs Tagen die Woche. Ich habe besonders in Bezug auf meinen Nacken das Training intensiviert, da darf man nicht nachlassen. Das beste Training ist natürlich das Fahren selbst, aber leider bekommen wir nicht so viele Tage wie wir es gerne hätten.»

Zu den Farben des kommenden Autos sagt Mick: «Ich finde die Lackierung sehr gelungen, ich finde es schön. Vor allem war es cool, meine Startnummer 47 auf dem Wagen zu sehen.»

«Ich fühle mich gut vorbereitet auf den Test, auch dank zahlreicher Tage im Rennsimulator von Ferrari, und ich weiss genau, was wir alles gemeinsam machen wollen. Natürlich kribbelt es schon gewaltig, aber gleichzeitig bin ich auch sehr konzentriert auf unser Programm. Wir haben uns für den Test in Bahrain sehr viel vorgenommen.»

«Die Vorbereitung war nicht einfach, weil wir natürlich die ganzen Massnahmen gegen Corona beachten müssen. Es ist einfach, nach Italien zu fahren, um dort im Simulator zu arbeiten. Aber es ist nicht ganz einfach, nach England zu reisen. Da muss man in Ruhe abwägen, was sinnvoll ist. Du kannst ja nicht jedes Mal fünf Tage in Quarantäne, um dann einen Tag beim Rennstall zu verbringen.»

Nehmen die Worte von Teamchef Günther Steiner eigentlich Druck vom Kessel? Mick: «Man muss sich der Lage anpassen. Wenn wir sagen, wir haben so gut wie keine Weiterentwicklung, dann ändert da ja an unserem Ehrgeiz nichts. Wir wollen Chancen nutzen, die sich uns bieten. Ich will dabei mithelfen, dass Haas besser abschneidet als in der vergangenen Saison.»

Über Nikita Mazepin sagt Mick Schumacher: «Ich kenne ihn seit 2012, als wir noch Kart fuhren. 2013 waren wir Stallgefährten. Wir sind dann oft in den gleichen Meisterschaften gefahren, 2017 in der Formel 3, ab 2019 in der Formel 2. Wir kamen uns immer wieder nahe, weil er eben auch ein Spitzenpilot ist.»

Ziel fürs GP-Debüt von Bahrain: «Ins Ziel kommen und mal gucken, was dabei rauskommt.»

Provisorischer Formel-1-Kalender 2021

Präsentationen
05. März: Williams (Internet)
10. März: Ferrari Auto (Internet)

Wintertests
12.–14. März in Sakhir, Bahrain

Saison
28. März: Sakhir, Bahrain
18. April: Imola, Italien
02. Mai: Portimão, Portugal
09. Mai: Barcelona, Spanien
23. Mai: Monte Carlo, Monaco
06. Juni: Baku, Aserbaidschan
13. Juni: Montreal, Kanada
27. Juni: Le Castellet, Frankreich
04. Juli: Spielberg, Österreich
18. Juli: Silverstone, Grossbritannien
01. August: Budapest, Ungarn
29. August: Spa, Belgien
05. September: Zandvoort, Niederlande
12. September: Monza, Italien
26. September: Sotschi, Russland
03. Oktober: Singapur, Singapur
10. Oktober: Suzuka, Japan
24. Oktober: Austin, USA
31. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
07. November: São Paulo, Brasilien
21. November: Melbourne, Australien
05. Dezember: Dschidda, Saudi-Arabien
12. Dezember: Yas Marina, Abu Dhabi

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