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Mercedes: Massenhysterie wegen Lewis Hamilton

Von Mathias Brunner
​Formel-1-Technikchef James Allison erzählt, wie sich das dramatische Duell zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen in der Mercedes-Box angefühlt hat: «Bei uns brach Massenhysterie aus.»

Vor dreissig Jahren ist James Allison Teil der Formel 1 geworden – mit einem Cambridge-Abschluss stiess er zur Aerodynamik-Mannschaft von Benetton (heute Alpine). Aber seit 1991 hat der 53jährige Engländer selten ein Rennen erlebt, dessen Ausgang so ungewiss war wie der Bahrain-GP von 2021.

Der heutige Mercedes-Technikchef erlaubte einen faszinierenden Blick hinter die Kulissen. Er sagt: «Die letzten Runden von Lewis Hamilton gegen Max Verstappen waren die vielleicht dramatischsten, die ich an einer Rennstrecke erlebt haben – Leute kauten an letzten Resten ihrer Fingernägel, die Herzen schlugen den Leuten bis in den Hals.»

Mercedes-Stratege James Vowles und seine Fachleute haben hochkomplexe Werkzeuge entwickelt, um die verschiedensten Rennstrategien auf ihre Tauglichkeit zu prüfen. James Allison: «Doch selbst diese ausgeklügelten Programme prognostizierten alle paar Sekunden einen anderen Sieger, mal Hamilton, dann Verstappen, dann wieder Lewis.»

«Letztlich waren all diese Rechenwerkzeuge nutzlos, weil alles wirklich auf der Kippe stand oder bei fifty-fifty lag. Da kommst du an den Punkt, wo du nur noch fast atemlos mitverfolgst, was auf der Strecke passiert, denn eingreifen kannst du ohnehin nicht mehr. Du vertraust einfach darauf, dass Lewis das Richtige machen wird.»

«Auch als Verstappen in Kurve 4 angriff und klar wurde, dass er vorbeigehen würde, positionierte Lewis seinen Wagen perfekt um sicherzustellen, dass Max links eine weite Linie fahren muss. Ein Fahrer, der nicht die Klasse von Hamilton besitzt, kann seinen Rennwagen nicht so ideal platzieren.»

Als Lewis Hamilton dann 745 Tausendstelsekunden vor Verstappen die Ziellinie kreuzte, brach gemäss Allison «in der Mercedes-Box eine Art Massenhysterie aus, fast unbeschreibliche Szenen purer Freude und Erleichterung. Wir haben 2020 einige wirklich schöne Rennsiege feiern dürfen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen dramatischeren Triumph gegeben hat als jetzt in Bahrain.»

Verblüffend: Der inzwischen 96fache GP-Sieger Lewis Hamilton hat erstmals seit sechs Jahren einen WM-Auftakt gewonnen.

Bahrain-GP in Sakhir

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:32:03,897 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +0,745 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +37,383
04. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +46,466
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +52,047
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +59,090
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:06,004 min
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:07,100
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:25,692
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:26,713
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:28,864
12. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
Out
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda (Fahrzeug nach Kollision beschädigt)
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes (Turbolader)
Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault (Bremsen)
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari (Unfall)


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