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Kimi Räikkönen wütet am Funk: «Du verstehst es nicht»

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen

​Formel-1-Piloten und ihre Renningenieure sind nicht immer ein Herz und eine Seele. Da wird am Funk oft leidenschaftlich diskutiert. Dabei platzte Alfa Romeo-Star Kimi Räikkönen in Bahrain mal kurz der Kragen.

Es war nicht das Wochenende von Kimi Räikkönen. Im dritten freien Training zum Bahrain-GP war der Formel-1-Champion von 2007 im Alfa Romeo noch Siebtschnellster gewesen, aber im Abschlusstraining schied er schon im zweiten Quali-Segment aus – Startplatz 14.

Mit einem Rennwagen, der an sich schnell genug wäre, um in die Top-Ten zu fahren, wurden Kimi Räikkönen und sein italienischer Stallgefährte Antonio Giovinazzi am Ende Elfter und Zwölfter, damit null Punkte für die Mannschaft aus der Schweiz.

Der 21fache GP-Sieger Räikkonen ging mit den mittelharten Pirelli-Reifen ins Rennen (Mischung C3, gelb markiert), nach 13 Runden tauschte er die gegen harte C2 aus (weiss markiert), die er 16 Runden lang am Wagen behielt. In Runde 29 dann ein zweiter Stopp, wieder zurück auf C3 und damit 27 Runden lang bis ins Ziel.

Als der 41jährige Räikkönen sich in Runde 29 auf Rang 14 wieder einreihte, staunten einige Fans über einen Wortwechsel mit seinem französischen Renningenieur Julien Simon-Chautemps (42), und die Worte von Kimi zeigen einerseits, wie viel Feuer noch im GP-Veteranen lodert, andererseits, dass er mit dem Verhalten vom Alfa Romeo-Kommandostand nicht einverstanden war. Aber lesen Sie selber.

Kimi Räikkönen (KR): «Wer liegt hinter mir?»

Julien Simon-Chautemps (JSC): «Das ist Vettel, auf harten Reifen. Das sind frische harte Reifen, und er kümmert sich wenig ums Reifen-Management.»

Wenige Runden später sagt JSC: «Kimi, Tsunoda kam eben aus der Box, er liegt unmittelbar hinter Vettel.»

KR kurz danach: «Was schätzen wir in Sachen Ergebnis? Wenn wir nichts zu verlieren haben, dann werde ich kämpfen, wenn sie aufrücken. Ich kann erheblich schneller fahren, aber ich weiss nicht, ob die Reifen das mitmachen.»

Offenbar ist JSC mit diesem Vorgehen nicht einverstanden: «Das ist ein Reifen-Management-Rennen bis ins Ziel. Alle fahren von jetzt bis ins Ziel.»

KR: «Ja, aber sind wir jetzt auf WM-Punkte aus oder nicht?»

JSC: «Klar sind wir das.»

KR: «Aber welche Position erwartest du?»

JSC: «Wir werden P10 sein. Russell wird irgendwann anhalten müssen.»

KR: «Okay, dann haben wir also nichts zu verlieren, wenn wir angreifen und die Anderen hinter uns halten.»

JSC: «Nun, du könntest einen Punkt für P10 verlieren, ich melde mich wieder.»

An diesem Punkt ist Kimi der Überzeugung, dass JSC wohl nicht mehr den kompletten Überblick hat. Räikkönen keift: «Ja, aber du verstehst das nicht. Wenn ich versuchen soll, Druck zu machen, um sie hinter mir zu halten, dann werde ich das machen. Und wenn die Reifen dabei schlappmachen, dann ist es eben so – okay?»

JSC kleinlaut: «Okay, verstanden.»

Nachdem Kimi die Ziellinie gekreuzt hat, sagt JSC: «Okay, Kimi, P11, P11.»

KR: «Aaargh. Fuck. Ich musste so auf die Reifen achtgeben. Wenn ich angreife, dann lassen sie gleich nach.»

Am Ende fehlten Kimi auf den zehntplatzierten Stroll nur 2,1 Sekunden.

Bahrain-GP in Sakhir

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:32:03,897 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +0,745 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +37,383
04. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +46,466
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +52,047
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +59,090
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:06,004 min
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:07,100
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:25,692
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:26,713
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:28,864
12. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
Out
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda (Fahrzeug nach Kollision beschädigt)
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes (Turbolader)
Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault (Bremsen)
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari (Unfall)



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