Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Ralf Schumacher: «Verstappen gegen Hamilton war fair»

Von Mathias Brunner
​Lewis Hamilton gegen Max Verstappen im Bahrain-GP: Max griff in Runde 53 an, musste aber seinen Platz zurückgeben, auf Druck der Rennleitung. Ralf Schumacher findet: «Der Angriff von Max war legal.»

Diese 53. Runde des WM-Auftakts von Bahrain gibt viel zu reden: Red Bull Racing-Pilot Max Verstappen attackierte Leader Lewis Hamilton und ging tatsächlich vorbei. Die Rennleitung fand jedoch, er habe dabei in Kurve 4 einen unerlaubten Vorteil erlangt, Verstappen gab die Position an Weltmeister Hamilton zurück. In der Folge kam er nicht mehr nahe genug an den Mercedes-Star heran, um noch einen erfolgreichen Angriff zu starten.

Berechtigte Frage: Hätte Max die Position nicht auf einer Geraden zurückgeben können, wo er viel weniger Zeit verliert? Etwa zu Beginn der Start/Ziel-Geraden, um sich gleich wieder in den Windschatten hängen zu können? Verstappen: «Das wäre unfair, denn dann reihst du dich gleich wieder ein und kannst leicht erneut attackieren, das schien mir nicht in Ordnung zu sein. Ich erhielt den Funkspruch in Kurve 8, liess ihn in Kurve 10 vorbei, dann versuchte ich alles, aber es reichte halt nicht.»

Ralf Schumacher (45) hat das Geschehen von Bahrain aufmerksam verfolgt, der sechsfache GP-Sieger arbeitet auch 2021 als Formel-1-Experte für die deutsche Sky. Der WM-Vierte von 2001 und 2002 sieht die entscheidenden Sekunden des Bahrain-GP so: «Zwar war Max Verstappen schneller, aber die kluge Strategie und das fahrerische Können von Lewis Hamilton haben am Ende den Ausschlag gegeben – neben der folgenschweren Entscheidung der FIA.»

«Dass Verstappen die Führung auf Anweisung der Rennleitung wenige Runden vor Schluss wieder zurückgeben musste, ist für mich äusserst unglücklich. Sein Überholmanöver abseits der Strecke in Kurve 4 halte ich nach wie vor für fair und regelkonform.»

«Hamilton wird nach aussen getrieben und drückt Max dadurch auch ein bisschen nach aussen. Will Verstappen eine Kollision verhindern, bleibt ihm nichts Anderes übrig, als auszuweichen. Ich denke nicht, dass man da von einem Vorteil für Verstappen sprechen kann.»

Der sechsfache GP-Sieger findet aber: «Auf eine Verschwörung pro Hamilton deutet das in meinen Augen auf keinen Fall hin, dafür hat Lewis in der Vergangenheit selbst zu viele Strafen kassiert.»

«Diese Diskussion soll aber nicht die Leistung von Mercedes schmälern. In einer so kurzen Zeit den deutlichen Rückstand auf Red Bull Racing aufzuholen, hatte ich nicht für möglich gehalten. Nicht zu vergessen: Auch Valtteri Bottas schaffte es trotz verpatztem Boxenstopps noch aufs Podium.»

«Für das nächste Rennen in Imola kann man also wahrscheinlich mit einem Mercedes in alter Stärke rechnen, was für Red Bull Racing nur eines bedeuten kann: Auch sie müssen den nächsten Schritt machen, was personell und finanziell ein grosser Kraftakt werden dürfte. Doppelt ärgerlich, schliesslich wollen sich alle Teams möglichst frühzeitig an die Entwicklung des Autos für 2022 setzen.»

«Nach dem ersten Rennen heissen die Favoriten also wieder einmal Lewis Hamilton und Mercedes. Aber Red Bull ist in dieser Saison von Beginn an ein Gegner auf Augenhöhe.»

Bahrain-GP in Sakhir

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:32:03,897 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +0,745 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +37,383
04. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +46,466
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +52,047
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +59,090
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:06,004 min
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:07,100
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:25,692
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:26,713
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:28,864
12. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
Out
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda (Fahrzeug nach Kollision beschädigt)
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes (Turbolader)
Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault (Bremsen)
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari (Unfall)


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