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Ralf Schumacher: «Ferrari war sehr tief gefallen»

Von Mathias Brunner
​Die Analyse von Ralf Schumacher zum Formel-1-Mittelfeld: über Ferrari, McLaren, AlphaTauri, dazu auch über die Position von Valtteri Bottas bei Mercedes und die Rückkehr von Fernando Alonso.

Ralf Schumacher hat als Grand-Prix-Experte der deutschen Sky am 17. Mai ausführlich über Mick Schumacher gesprochen, über Sebastian Vettel in schwieriger Lage bei Aston Martin, dazu über das WM-Duell zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen.

Ferner hat der 180fache GP-Teilnehmer (sechs Siege, WM-Vierter 2001 und 2002) weitere Aspekte der Saison 2021 angeschnitten, wie die Situation von Valtteri Bottas bei Mercedes-Benz oder den Mehrkampf im Mittelfeld mit Ferrari, McLaren, Alpine und AlphaTauri.

Ralf über Valtteri Bottas
«Es war davon die Rede, dass Valtteri während der Saison seinen Platz räumen muss. Das sehe ich nicht. Dazu müsste er schon extrem schlecht fahren, und das tut er nicht. Wenn du mit dem Wagen nicht im Einklang bist, dann ist es ganz schwierig, sich in der kurzen Zeit anzupassen. Das sehen wir auch bei Ricciardo im McLaren oder bei Pérez im Auto von Red Bull Racing.»

«Mittelfristig würde ich es George Russell gönnen, wenn er Mercedes fahren dürfte. Ich glaube auch, dass der Engländer dort einen besseren Job machen würde als Bottas. Denn nach den ganzen Rückschlägen wird das Ganze für Valtteri langsam schwierig.»

Ralf über Daniel Ricciardo
«McLaren muss Aufbauarbeit erledigen. Die Entwicklung geht sehr schnell voran in der Formel 1, Daniel Ricciardo ist im Hintertreffen, und wir haben erlebt, wie sein übliches Lachen ein wenig verloren ging. Klar stinkt ihm das, wie er bis Barcelona seinem Stallgefährten Lando Norris unterlegen war. Ricciardo weiss: Eigentlich sollte er, also Daniel, der Team-Leader sein.»

«Vielleicht ändert sich das am kommenden Wochenende, denn Daniel hat zwei seiner drei Pole-Positions in Monaco erobert, er hätte 2017 gewinnen müssen, ein Fehler des Teams beim Reifenwechsel kostete den Triumph, 2018 hat er das dann nachgeholt. Das ist ein Fahrer, der sich in Monaco sehr wohl fühlt. Die Frage wird sein, wie wohl er sich im McLaren fühlt, um seine volle Stärke ausspielen zu können.»

Ralf über Ferrari
«Wenn wir lobend erwähnen müssen, dass Ferrari dritte Kraft sein kann, dann unterstreicht das, wie tief die Italiener doch gefallen sind. Um da den letzten Schritt wieder nach vorne zu machen, muss bei Ferrari sehr viel passieren.Was die Fahrer angeht, so hat sich Carlos Sainz gut eingelebt, aber ich glaube, wenn es um die Wurst geht, dann hat Charles Leclerc dieses kleine Extra-Talent, das den Unterschied ausmacht. Das werden wir in Monaco auch sehen, vorausgesetzt, er übertreibt es nicht. Ich traue Ferrari in Monaco eine Überraschung zu.»

Ralf über AlphaTauri
«Yuki Tsunoda ist sauschnell, aber der Japaner will oft mit dem Kopf durch die Wand. Ich bin gespannt, wie sich das in Monte Carlo auswirken wird. Tsunoda will beweisen, dass er besser ist als Pierre Gasly, und dazu muss er im Training weiter vorne stehen als der Franzose – also mit entsprechendem Risiko ins Qualifying gehen. AlphaTauri hat in diesem Jahr ein Super-Auto gebaut, aber es noch nicht geschafft, das volle Potenzial des Wagens auszuschöpfen – aufgrund von Fehlern des Teams oder Patzer der Fahrer.»

Ralf über Fernando Alonso
«Alpine ist für mich eine Überraschung. Ich war etwas skeptisch, als ich sah, wie die am Heck des Wagens ihre Kühler platzieren, aber die haben teilweise ganz starke Leistungen gezeigt. Fernando zeigt starken Renn-Speed. Für mich ist er der lebende Beweis dafür, dass auch ein älterer Fahrer zurückkehren und konkurrenzfähig sein kann. Aber Alonso war halt schon immer ein Ausnahmefahrer.»

Spanien-GP, Barcelona

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:33:07,683 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +15,841 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +26,610
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +54,616
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:03,671 min
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:13,768
07. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:14,670
08. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
17. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, Elektrik

WM-Stand nach 4 von 23 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 94 Punkte
2. Verstappen 80
3. Bottas 47
4. Norris 41
5. Leclerc 40
6. Pérez 32
7. Ricciardo 24
8. Sainz 20
9. Ocon 10
10. Gasly 8
11. Stroll 5
12. Alonso 5
13. Tsunoda 2
14. Räikkönen 0
15. Giovinazzi 0
16. Vettel 0
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Konstrukteure
1. Mercedes 141
2. Red Bull Racing 112
3. McLaren 65
4. Ferrari 60
5. Alpine 15
6. AlphaTauri 10
7. Aston Martin 5
8. Alfa Romeo 0
9. Williams 0
10. Haas 0

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