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Nach Hamilton-Kritik: Mercedes-Trennung von Sponsor

Von Mathias Brunner
Wegen dieses Sponsors hagelt es Kritik

Wegen dieses Sponsors hagelt es Kritik

Vor dem Saudi-Arabien-GP hatte der F1-Rennstall von Mercedes ein Sponsor-Abkommen verkündet, das Entrüstung erzeugte, auch bei Lewis Hamilton. Nun ist das Abkommen beendet.

Formel-1-Weltmeister Mercedes-Benz bestätigt: Ein vor dem GP-Wochenende in Saudi-Arabien verkündetes Abkommen mit der dem Dämmtechnik- und Gebäudeverkleidungs-Spezialisten Kingspan ist bereits wieder beendet. Was ist passiert? 

Kingspan wurde 1965 gegründet, mit Sitz in Kingscourt, der börsennotierte Baustoffhersteller beschäftigt rund 13.500 Mitarbeiter und setzte pro Jahr 4,4 Milliarden Euro um. So weit, so gut.

Nachdem das Sponsor-Abkommen verkündet war, brach in Grossbritannien ein Sturm der Entrüstung los. Denn Kingspan steht nach der Feuertragödie im Grenfell Tower am 14. Juni 2017 in der Kritik. Im Londoner Stadtteil North Kensington brach damals im 24-stöckigen Gebäude Feuer aus, 72 Menschen kamen ums Leben. Experten ermittelten als üblen Brandbeschleuniger die renovierte Fassade, bei welcher wohl auch Produkte von Kingspan verwendet wurden. Derzeit wird strafrechtlich untersucht, wieso stark entflammbares Material damals als geeignet zertifiziert wurde.

«Grenfell United» vertritt die Opferfamilien und hat sich in einem offenen Brief an Formel-1-Weltmeister Mercedes gewandt: «Kingspan spielte eine wesentliche Rolle für all den Schmerz und das Leid, das die Menschen spüren. Mercedes beteiligt sich an einem System, das Profit über Menschenleben stellt.»

Natürlich meldeten sich auch eilfertig und schlagzeilenträchtig Politiker zu Wort, wie etwa der britische Bauminister Michael Gove. Er twitterte: «Ich bin zutiefst enttäuscht, dass der Rennstall von Mercedes ein Sponsor-Abkommeen mit der Fassadenfirma Kingspan eingeht, während die Grenfell-Untersuchung noch läuft.»

Mercedes-Teamchef Toto Wolff reagierte so: «Es war nie unsere Absicht, durch diese Verkündung zusätzlichen Schmerz zu erzeugen. Kingspan hat uns versichert, dass sie weder bei der Planung noch bei der Konstruktion des Fassadensystems am Grenfell Tower eine Rolle gespielt hätten und dass lediglich ein kleiner Prozentsatz ihres Produkts verwendet worden sei – ohne ihr Wissen und für einen Teil, der nicht den Bauvorschriften entsprach.»

Formel-1-Champion Lewis Hamilton wurde nach dem Qualifiyng auf dem Jeddah Corniche Circuit auf den Shitstorm angesprochen und sagt: «Ich habe mit Sponsor-Abkommen nichts zu tun, das ist Sache des Teams, und ich bin sicher, dass sich Toto Wolff dieser Angelegenheit annimmt. Ich wusste nichts von diesem Abkommen, bis ich hier war. Ich bin mir des Leids der betroffenen Familien bewusst. Leider wird das alles nun mit mir in Zusammenhang gebracht, weil diese Firma auf meinem Wagen steht. Ob das so bleiben wird, werden wir sehen.»

Am 8. Dezember zur Mittagszeit bestätigt Mercedes: «Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wäre es unangemessen, das Abkommen mit Kingspan weiterzuführen. Im gegenseitigen Einverständnis wird der Vertrag aufgelöst.»

Saudi-Arabien-GP, Dschidda

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:28:43,979h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +11,825 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +27,531
04. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +27,633
05. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +40,121
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +41,613
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +44,475
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +46,606
09. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +58,505
10. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:01,358 min
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:17,212
12. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1:23,249
13. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
Out
Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, Crash
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Crash
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, Crash
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, Crash
Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, Crash

WM-Stand nach 21 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 369.5 Punkte
2. Hamilton 369.5 Punkte
3. Bottas 218
4. Pérez 190
5. Leclerc 158
6. Norris 154
7. Sainz 149.5
8. Ricciardo 115
9. Gasly 100
10. Alonso 77
11. Ocon 72
12. Vettel 43
13. Stroll 34
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 587.5
2. Red Bull Racing 559.5
3. Ferrari 307.5
4. McLaren 269
5. Alpine 149
6. AlphaTauri 120
7. Aston Martin 77
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 13
10. Haas 0

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