Mercedes W13: Bis aufs Lenkrad ist alles neu

Von Vanessa Georgoulas
Mercedes W13: Vom Vorgänger-Modell wurde nur das Lenkrad übernommen

Mercedes W13: Vom Vorgänger-Modell wurde nur das Lenkrad übernommen

Der neue Formel-1-Renner von Mercedes wurde am heutigen Freitag der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Ingenieure arbeiteten viele Monate am neuen GP-Renner, wie der Technische Direktor Mike Elliott erklärt.

Die Herausforderung der Formel-1-Ingenieure war für die Saison 2022 besonders gross. Ein komplett neues Aerodynamik-Konzept musste umgesetzt werden, und die Arbeit an den GP-Rennern für dieses Jahr begann schon vor mehr als einem Jahr, wie Mike Elliott, Technischer Direktor des Mercedes-Teams, anlässlich der Enthüllung des W13 erklärt: «Wir haben mit der Entwicklung des W13 im Jahr 2020 begonnen. Los ging es mit den ersten Arbeiten an der Aerodynamik und den grossen Komponenten wie dem Getriebe, dem Chassis und der Antriebseinheit.»

«Zu Beginn der Corona-Pandemie war klar, dass wir 2021 nicht auf dieses Reglement würden umstellen können. Deshalb mussten wir unseren Fokus darauf legen, die Änderungen für 2021 umzusetzen», fährt der Engländer fort. «Aber sobald sich das Reglement gefestigt hatte, konzentrierten wir uns mehr und mehr auf unser Auto für 2022. Das war ein schwieriger Spagat, weil wir im vergangenen Jahr an der Spitze kämpften, aber die Entwicklungsrate des Autos von 2022 war viel höher.»

«Wir haben mit den grösseren Komponenten früher begonnen, als wir es normalerweise tun würden, und es war dasselbe mit dem aerodynamischen Programm im CFD und im Windkanal: Man versucht nach und nach zu lernen, was man mit dem Auto machen will, welche Richtungen man einschlagen will, baut die Leistung auf und arbeitet sich durch seine Meilensteine», beschreibt Elliott. «Je weiter man in diesem Prozess voranschreitet, desto mehr geht es um Abnahmen, Homologationsarbeiten und Tests. In diesem Jahr muss das Chassis zum Beispiel einen Drucktest mit 300 kN bestehen, was eine enorme Belastung darstellt. Es ist eine Herausforderung, die Homologation des Chassis zu schaffen, und das ist uns gelungen.»

«Dann geht es darum, das Chassis und die Antriebseinheit miteinander zu verbinden und sie auf dem Prüfstand auf der virtuellen Rennstrecke zu testen, bevor alles für die Tests vorbereitet und aufgebaut wird, damit das Auto für die ersten Systemprüfungen und Tests auf die Strecke gehen kann. Im Laufe der Wintertests liegt der Schwerpunkt darauf, ein grundlegendes Verständnis für die Performance des Fahrzeugs zu entwickeln, herauszufinden, wo die Schwachstellen liegen, welche Lernmöglichkeiten es gibt und welche Zuverlässigkeitsprobleme man angehen muss, um das endgültige Paket für das erste Rennen zu schnüren», erklärt der Ingenieur.

Die neuen Technik-Regeln waren nicht die einzige Herausforderung. Elliott betont: «Bestimmte Komponenten wie etwa das Getriebe sind nun bis 2026 eingefroren. Das gilt auch für die Antriebseinheit: Die Performance-Spezifikation wird bis zur Einführung der neuen Motoren im Jahr 2026 eingefroren. Das hat einen grossen Einfluss, da man es richtig hinbekommen möchte, um sicherzustellen, dass es in den nächsten Jahren gut funktioniert.»

Und der 47-Jährige ergänzt: «Die aerodynamischen Veränderungen sind so gross, dass sie das Packaging des Autos und die Platzierung bestimmter Komponenten beeinflussen. Im Vergleich zum Vorjahr haben wir nur das Lenkrad übernommen. Ansonsten ist alles neu und das ist hauptsächlich auf die neuen Aerodynamik-Regeln zurückzuführen.»

«Auch die Art und Weise wie die aerodynamischen Flächen im Regelwerk definiert werden, ist in diesem Jahr gänzlich anders: Wir erhalten eine CAD-Fläche und eine damit verbundene Toleranz. Das bedeutet, dass die Designer anders denken müssen und dass es viel schwieriger ist, sicherzustellen, dass die Geometrie legal ist. In der Vergangenheit hatten wir viele kleine Details am Auto, die zusammengenommen einen ziemlich grossen Teil zur aerodynamischen Performance betrugen. Jetzt sind die Details der Komponenten bei weitem nicht mehr so komplex. Das heisst, anders als zuvor, erzielt man seine Fortschritte jetzt mit grundlegenden Formänderungen und grösseren Komponenten», stellt Elliott klar.

Fahrzeugpräsentationen

21. Februar: Alpine
27. Februar: Alfa Romeo

Wintertestfahrten

23.–25. Februar: Barcelona, Spanien
10.–12. März: Sakhir, Bahrain

Geplante Formel-1-WM 2022

20. März: Sakhir, Bahrain
27. März: Dschidda, Saudi-Arabien
10. April: Melbourne, Australien
24. April: Imola, Italien
8. Mai: Miami, USA
22. Mai: Barcelona, Spanien
29. Mai: Monte Carlo, Monaco
12. Juni: Baku, Aserbaidschan
19. Juni: Montreal, Kanada
3. Juli: Silverstone, Grossbritannien
10. Juli: Spielberg, Österreich
24. Juli: Le Castellet, Frankreich
31. Juli: Budapest, Ungarn
28. August: Spa-Francorchamps, Belgien
04. September: Zandvoort, Niederlande
11. September: Monza, Italien
25. September: Sotschi, Russland
2. Oktober: Singapur
9. Oktober: Suzuka, Japan
23. Oktober: Austin, USA
30. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
13. November: São Paulo, Brasilien
20. November: Yas Marina, Abu Dhabi

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