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Bahrain: Ferrari vorne, Vettel & Haas in neuen Farben

Von Mathias Brunner
Bahrain-Test nach zwei Stunden: Der grosse Aufreger ist die Seitenkastenlösung von Mercedes-Benz. Haas zeigt die neuen Farben. Sebastian Vettel fährt in Bahrain in den Farben der Ukraine.

Es gibt im Fahrerlager des Bahrain International Circuit nur ein Thema: die neuen Seitenkästen von Mercedes. Kein Rennstall hat hier eine so kühne Lösung gefunden. Die sozialen Netzwerke glühen.

Ist Mercedes hier der WM-entscheidende Wurf gelungen? Oder wird das ein monumentaler Flop? Superstar Lewis Hamilton hatte schon in Barcelona zum Vorgehen von Mercedes gesagt: «Mercedes macht keine Fehler.»

Alle reden von diesen Zero-Sidepods. Dabei wird fast vergessen, dass Mercedes auch einen neuen Frontflügel nach Bahrain gebracht sowie ausgeklügelte Finnen im Bereich der Rückspiegel.

Die Gewinner der Konstrukteurs-Meisterschaft 2014 bis 2021 haben früh mit der Arbeit am 2022er Rennwagen begonnen, und nun sehen wir das Ergebnis. Kann die Konkurrenz kontern? Bei Red Bull Racing heisst es – neue Teile für das Auto von Weltmeister Max Verstappen kommen erst am Mittwoch in Bahrain an und am Donnerstag auf die Bahn.

Noch liegt der massiv umgebaute Silberpfeil zu nervös, Lewis Hamilton moniert Übersteuern. Der siebenfache Weltmeister ist bislang nur auf harten Reifen unterwegs.

Die ersten 100 Testminuten auf dem Bahrain International Circuit verliefen eher ruhig. Noch gar nicht auf der Bahn war Haas: Nachdem eine Frachtmaschine verspätet in Bahrain ankam, wird Testpilot Pietro Fittipaldi erst am Nachmittag fahren können.

Die US-Amerikaner haben inzwischen gezeigt, wie der Rennwagen nach der Trennung von Sponsor Uralkali nun aussieht. Mazepin-Nachfolger Kevin Magnussen hat eine Sitzprobe absolviert und wird als neuer Stallgefährte von Mick Schumacher am Donnerstag auf die Bahn gehen.

Sebastian Vettel zeigt einen Helm in den Farben der Ukraine. Der vierfache Formel-1-Champion war es auch, der innerhalb der GP-Fahrervereinigung GPDA die Initiative ergriffen hatte für ein starkes Zeichen gegen den Krieg.

Weitere Notizen aus den ersten zwei Teststunden: Williams-Fahrer Alex Albon beklagte sich darüber, dass sein Sitz zu heiss wird. Sein Auto verschwand für längere Zeit in der Box. Alle Teams fuhren in der ersten Stunde mit grossen Messgittern, um die Luftströmung am Wagen zu erfassen. Die Autos leiden noch immer unter «porpoising», von freiem Auge war das am Mercedes und bei der Alpine zu erkennen.

McLaren-Technikchef James Key hat das Phänomen so erklärt: «Das ist eine Auswirkung der modernen Flügelautos, die überaus sensibel auf Veränderungen des Bodenabstands reagieren. Der Wagen gerät in eine Schwingung, da reicht schon eine Bodenwelle. Durch eine solche Instabilität reisst der Abtrieb ab, das Auto geht hoch und dann baut sich der Abtrieb von neuem auf, der Wagen senkt sich wieder. Das wiederholt sich in sehr schneller Folge. Dieser Effekt ist eine Kombination verschiedener Faktoren. Es geht um Feinheiten der mechanischen Abstimmung und der Aerodynamik, und da muss man den Hebel ansetzen.»

Und wenn wir schon bei McLaren sind: So wie bei Red Bull Racing werden wir die jüngsten Verbesserungen erst am 11. März am Wagen sehen.

Bahrain-Test, Tag 1, Stand 9.45 Uhr

1. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:34,531 min
2. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:36,581
3. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:36,637
4. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, 1:37,580
5. Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, 1:37,794
6. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, 1:37,852
7. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:38,675
8. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:40,366
9. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, 1:40,493
Nachmittags im Einsatz: Pietro Fittipaldi (BR), Haas VF-22-Ferrari

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