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Lewis Hamilton über FIA: «Darum geht’s doch nicht»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton nach dem Grand Prix von Aserbaidschan

Lewis Hamilton nach dem Grand Prix von Aserbaidschan

Mercedes-Star Lewis Hamilton berichtete nach dem Grossen Preis von Aserbaidschan: «Noch nie hatte ich in einem Rennwagen solche Schmerzen.» Hamilton-Fans befürchten: Lewis könnte künftig anders leiden.

Die Worte von Lewis Hamilton gaben nicht nur Fans des siebenfachen Weltmeisters zu denken: «Mein Rücken bringt mich um», stöhnte der 103-fache GP-Sieger während des Aserbaidschan-GP am Funk. Nach dem Rennen meinte der 37-Jährige: «Ich habe gebetet, dass dieses Rennen bald zu Ende gehen möge, noch nie hatte ich in einem Rennwagen solche Schmerzen.»

Schon im Training hatte der Brite offen darüber gesprochen, wie er im Rennwagen grün und blau geprügelt wird. Die Regelhüter des Autosport-Weltverbands FIA haben nun lange genug zugesehen – vor dem Kanada-GP haben sie neue Richtlinien erlassen, um den 2022er Rennwagen das so genannte Bouncing endlich auszutreiben.

In Fan-Foren äussern sich die meisten Formel-1-Freunde erleichtert darüber, dass dieses Problem angepackt wird, bevor die Fahrer bleibende Schäden am Rücken davontragen. Aber nicht nur Hamilton-Anhänger geben zu bedenken: Wird hier vielleicht ein Schmerz gegen einen anderen getauscht?

Denn wenn Mercedes seinen Wagen die Bodenfreiheit erhöhen muss, um Bouncing entgegenzuwirken, dann wird das Auto langsamer. Der Silberpfeil vom Typ W13 ist darauf ausgelegt, so tief wir möglich auf der Bahn zu liegen, damit seine Aerodynamik ideal zur Entfaltung kommt. Auf glatten Pisten wie in Barcelona gab das ermutigenden Speed. Auf welligen Rennstrecken, wie in Baku, war das Hüpfen des Autos stärker als je zuvor.

Lewis Hamilton sagt in Montreal: «Für mich muss die Sicherheit im Vordergrund stehen, und ich kenne keinen Piloten, der in dieser Saison keine körperlichen Probleme hat wegen des Fahrverhaltens dieser Autos. Aber ich bin nicht der Ansicht, dass die Änderungen der FIA grosse Auswirkungen auf das Kräfteverhältnis haben werden. Aber vielleicht täusche ich mich ja.»

«Es war deshalb so wichtig, dass die FIA etwas unternimmt, weil wir diese Rennwagen-Generation auf Jahre hinaus haben. Es geht nicht darum, mit Boucing klarzukommen. Es geht darum, es komplett loszuwerden. Es kann doch nicht sein, dass wir Fahrer auf Jahre hinaus Rückenprobleme hatten. Ich fand es jedenfalls nicht sehr angenehm, in Baku aus dem Wagen zu steigen.»

«Dazu kommt: Wir haben in Aserbaidschan den Wagen markant höher eingestellt, aber wir hatten noch immer Bouncing. Um genau zu sein, können wir von der Hinterradaufhängung her das Fahrzeug nicht noch höher einstellen.»

«Ich bin ganz bestimmt ein bisschen kleiner hier in Kanada als vor dem Baku-GP – weil meine Wirbelsäule so komprimiert worden ist. Ich spreche hier von Schlägen im Bereich von 10g, die bei Bodenwellen auf den Körper einwirken, dass ist wirklich erheblich. Und es dauert nach einem Rennen 2022 länger, sich körperlich von den Strapazen eines Grand Prix zu erholen, als in den Jahren zuvor.»

Das GP-Wochenende in Kanada ist für Lewis Hamilton keines wie jedes andere: «Ich reise jedes Mal mit einem besonders guten Gefühl nach Montreal. Hier konnte ich 2007 meine erste Pole-Position und meinen ersten Sieg erringen. Ich habe gestern mit meinem Vater telefoniert, und wir haben uns ausführlich darüber unterhalten, was hier von fünfzehn Jahren passiert ist. So etwas vergisst du nie.»

Aserbaidschan-GP, Baku

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:34:10,268 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +20,823 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +45,995
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +1:11,679 min
05. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1:17,299
06. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +1:24,099
07. Fernando Alonso (E), Alpine, +1:28,596
08. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +1:32,207
09. Lando Norris (GB), McLaren, +1:32,556
10. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:48,184
11. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, + 1 Runde
12. Alex Albon (T), Williams, + 1 Runde
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, + 1 Runde
14. Mick Schumacher (D), Haas, + 1 Runde
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams, + 1 Runde
Out
Lance Stroll (CDN), Aston Martin
Kevin Magnussen (DK), Haas
Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo
Charles Leclerc (MC), Ferrari (Motor)
Carlos Sainz (E), Ferrari (Hydraulik)

Fahrer-WM (nach 8 von 22 Rennen)

01. Verstappen 150 Punkte
02. Pérez 129
03. Leclerc 116
04. Russell 99
05. Sainz 83
06. Hamilton 62
07. Norris 50
08. Bottas 40
09. Ocon 31
10. Gasly 16
11. Alonso 16
12. Magnussen 15
13. Ricciardo 15
14. Vettel 13
15. Tsunoda 11?
16. Albon 3
17. Stroll 2
18. Zhou 1
19. Schumacher 0
20. Nico Hülkenberg (D) 0
21. Latifi 0

Stand Konstrukteurs-Pokal

01. Red Bull Racing 279 Punkte
02. Ferrari 199
03. Mercedes 161
04. McLaren 65
05. Alpine 47
06. Alfa Romeo 41
07. AlphaTauri 27
08. Haas 15
09. Aston Martin 15
10. Williams 3

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