Toto Wolff: «Hätten sonst nicht um den Sieg gekämpft»
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff
Lewis Hamilton ärgerte sich im Qualifying sehr, als er vom ersten Platz zurückfiel und am Ende mit dem vierten Platz Vorlieb nehmen musste. Der Mercedes-Pilot blieb während der Safety-Car-Phase auf der Piste, während sein Teamkollege George Russell frische weiche Reifen holte, und entsprechend angreifen konnte, als das Rennen wieder freigegeben wurde.
Zuvor hatte ihn Max Verstappen gleich nach der Rennfreigabe überholt, nach Russell kam auch Charles Leclerc vorbei und Lewis machte aus seinem Herzen keine Mördergrube und übte deutliche Kritik am Funk. Toto Wolff meldete sich auch über Funk direkt nach der Zieldurchfahrt und erklärte dem siebenfachen Weltmeister: «Es tut mir Leid, dass es nicht geklappt hat, wir haben getan, was wir heute früh diskutiert haben, wir gingen ein Risiko ein und es hat nicht funktioniert, aber lass uns diese Diskussion später im Büro führen, wenn wir unter uns sind.»
Im TV-Interview mit «Sky Sports F1» erklärte der Wiener dann: «Wir sind natürlich der Mülleimer für alle Emotionen des Fahrers, der nach der Aussicht auf den Sieg durchgereicht wurde und das ist natürlich hochemotional. Als Fahrer bist du auch alleine im Cockpit und siehst nicht, was abgeht.»
Und Wolff betonte: «Wir haben das am Morgen diskutiert und entschieden, dass wir Risiken eingehen werden, um den sieg zu holen. Er war auf Reifen unterwegs, die fünf Runden alt waren. Es war also die richtige Entscheidung, ihn nicht reinzuholen. Letztich ging es für ihn nicht auf, aber das nehme ich lieber in Kauf, um mit ihm um den Sieg zu feiern, als Zweiter oder Dritter zu werden.»
«Das Problem ist, das er vorne war, und da hatten wir zwei weitere Möglichkeiten: Du kannst Lewis an die Box holen, und er verliert dann die Position auf der Strecke an Max. Oder man holt beide rein, und in beiden Fällen hätte es nicht funktioniert. Es war das Risiko also Wert», ist sich der 50-Jährige sicher. Und dass Russell als Puffer auf der Bahn geblieben wäre, hätte auch nichts genützt, stellt er klar: «Dann wären beide auf alten Reifen gewesen. Wir hätten dann sicherlich den 2. und 3. Platz geholt, aber wir hätten mit Lewis nicht um den Sieg gekämpft.»
Ergebnis Niederlande-GP, Zandvoort
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:36:42,000 h
02. George Russell (GB), Mercedes, +4,071 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +10,929
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +13,016
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +18,168
06. Fernando Alonso (E), Alpine, +18,754
07. Lando Norris (GB), McLaren, +19,306
08. Carlos Sainz (E), Ferrari, +20,916
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +21,117
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +22,459
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +27,009
12. Alex Albon (T), Williams, +30,390
13. Mick Schumacher (D), Haas, Crash, +32,995
14. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +36.007
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, Wasserdruck, +36,869
16. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 37,320
17. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +37,764
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
Out
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Motor
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, Ausfall
WM-Stand (nach 15 von 22 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 310 Punkte
02. Leclerc 201
03. Pérez 201
04. Russell 188
05. Sainz 175
06. Hamilton 158
07. Norris 82
08. Ocon 66
09. Alonso 59
10. Bottas 46
11. Magnussen 22
12. Vettel 20
13. Ricciardo 19
14. Gasly 18
15. Schumacher 12
16. Tsunoda 11
17. Zhou 5
18. Stroll 5
19. Albon 4
20. Latifi 0
21. Nico Hülkenberg (D) 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 511 Punkte
02. Ferrari 376
03. Mercedes 346
04. Alpine 125
05. McLaren 101
06. Alfa Romeo 51
07. Haas 34
08. AlphaTauri 29
09. Aston Martin 25
10. Williams 4