Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

3. Training Mexiko: Mercedes vorn, Russell & Hamilton

Von Mathias Brunner
Bestzeit für George Russell

Bestzeit für George Russell

Drittes freies Training zum Grossen Preis von Mexiko im Autódromo Hermanos Rodríguez: Mercedes fährt die schnellsten Zeiten, mit George Russell vor Lewis Hamilton. Spannende Ausgangslage fürs Abschlusstraining!

Dem dritten Training kam in Mexiko besonders grosse Bedeutung zu, wie Formel-1-Champion Max Vertappen erklärte: «Aufgrund des Pirelli-Tests im zweiten freien Training konnten wir am Freitag nur wenig lernen.»

Also mussten die Piloten und ihre Ingenieure viel Arbeit in die dritte Trainingsstunde packen: Erfahrungen mit Dauerläufen im Hinblick aufs Rennen, Feinabstimmung des Autos fürs Abschlusstraining. Pannen oder Fahrfehler hatten da keinen Platz.

Bei 20 Grad Lufttemperatur, 40 Prozent Regenwahrscheinlichkeit und 37 Grad Pistentemperatur standen schon zwei Strafversetzungen fest: Lance Stroll um drei Ränge zurück wegen der Kollision mit Fernando Alonso in Texas. Kevin Magnussen wird fünf Ränge zurückweichen müssen, weil in seinen Haas-Renner ein neuer Verbrennungsmotor von Ferrari eingebaut wurde.

Apropos Ferrari: Der Crash von Charles Leclerc im zweiten freien Training hat keine negativen Folgen für den Monegassen – es sind genügend Ersatzteile vorhanden, es wird kein neues Getriebe benötigt und auch kein neuer Motor. Vielleicht aber einer bei Alfa-Fahrer Guanyu Zhou. Nach nur einer Installationsrunde wurde der Chinese an die Box befohlen.

Beim ersten Lauf mit weichen Reifen musste Leclerc schon wieder gewaltig zaubern, ums einen Ferrari nicht aus der Kontrolle zu verlieren, dennoch Bestzeit vor Lewis Hamilton. Die Autos liegen noch immer sehr nervös, die Bahn baut kaum Haftung auf.

Carlos Sainz brach nach Bestzeit im ersten Sektor ab, wegen eines Fahrfehlers. Im zweiten Anlauf ging es besser – der Spanier nun vorne.

Jubel von den Tribünen: Sergio Pérez auf der Bahn! Der Mexikaner konnte mit Sainz nicht ganz mithalten, Zweitschnellster.

Dann zeigte George Russell, dass mit Mercedes zu rechnen ist: neue Bestzeit. Lewis Hamilton war schneller unterwegs als Russell, rutschte aber am Eingang des Stadionteils geradeaus.

Wo waren die Deutschen? Mick Schumacher auf Rang 7 (nach Ausrutscher in Kurve 4), Vettel noch ohne gezeitete Runde. Max Verstappen war noch gar nicht auf der Bahn erschienen.

Dann Schumacher erneut neben der Bahn, der Satz weicher Reifen im Eimer, der Dreher dieses Mal in Kurve 10. Danach stand Mick Alfa-Fahrer Zhou im Weg.

Teamchef Günther Steiner: «Diese Stelle ist heikel, zum Glück ist der Wagen nicht beschädigt worden. Das waren auch andere Piloten in Schwierigkeiten.»

Stand nach 15 Minuten: Russell, Sainz, Leclerc, Pérez, Hamilton. Verstappen cool in der Box.

Carlos Sainz schimpfte am Funk über Blockade Bottas: «Der Kerl geht nicht mal auf einer Aufwärmrunde aus dem Weg, unfassbar.» Der Madrilene zeigte dem Finnen eine abschätzige Handbewegung.

Nach 20 Minuten liess sich Champion Max Verstappen erstmals auf der Strecke blicken. Der 25-jährige Niederländer war im ersten Sektor langsamer als Sainz, im zweiten der schnellste Mann, im dritten Abschnitt eine Zehntelsekunde langsamer als Russell – aber in der Kombination reichte das zur Bestzeit, 109 Tausendstelsekunden schneller als der Engländer. Max am Funk: «Mein erster Sektor war miserabel, ich war zu sehr auf den Randsteinen.»

Fernando Alonso versemmelte die erste Chance auf den Titel «Best of the Rest» (also kein Fahrer von Red Bull Racing, Ferrari oder Red Bull Racing) mit einem Ausflug neben die Bahn.

Verstappen nahm einen neuen Anlauf, zeigte einen besseren ersten Sektor, hatte dann aber einen Fahrfehler im zweiten, daher brach der 33-fache GP-Sieger ab. Auch Lewis Hamilton in Schwierigkeiten: Räder blockiert beim Anbremsen der ersten Kurve.

Nach knapp einer halben Stunde: Lewis Hamilton auf dem Weg zur Bestzeit, dann erneut ein Fehler, dieses Mal im dritten Sektor. Dafür verbesserte sich Verstappen, auf 1:19,118 min (287 Tausendstel vor Russell).

Mick Schumacher rückte hoch auf Rang 8, dieses Mal mit einer fehlerfreien Runde, Sebastian Vettel lag auf Rang 13.

Wie schnell sind die Autos in diesem Jahr? Carlos Sainz war in Monza 356,4 km/h schnell, hier werden in der Qualifikation Geschwindigkeiten jenseits von 360 km/h erwartet.

Nach 35 Minuten: beide Mercedes mit frischen, weichen Pirelli auf der Bahn. George Russell mit neuer Bestzeit (1:18,399 min), 144 Tausendstel vor Lewis Hamilton, Verstappen nur noch Dritter, sieben Zehntel hinter Russell. Mercedes auf 1 und 2. Die Silberpfeile in den langsamen Passagen sehr eindrucksvoll.

Würde noch jemand ein Rezept gegen die Silbernen finden? Max Verstappen brach einen ersten Versuch ab, nach einem kleinen Fehler. «Das gleiche Problem wie vorher», so der zweifache Champion am Funk. Noch war der Niederländer mit dem Ansprechverhalten seines Motors nicht glücklich. So wenig happy wie Fernando Alonso mit dem Alpine-Rennwagen – er liess an der Vorderradaufhängung etwas verstellen.

Verstappen rückte den Mercedes näher, blieb aber Dritter. Wie stark sich die Piste entwickelt, zeigten dann Norris und Bottas, die zwischendurch auf die Ränge 4 und 5 vorrückten.

Zum Schluss rückte noch Charles Leclerc vor auf Rang 4, damit haben wir fürs Qualifying einen wunderbaren Dreikampf – Mercedes, Red Bull Racing, Ferrari.

3. Training, Mexiko

01. George Russell (GB), Mercedes, 1:18,399 min
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:18,543
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:18,876
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:19,123
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:19,241
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:19,301
07. Lando Norris (GB), McLaren, 1:19,317
08. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:19,390
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:19,882
10. Alex Albon (T), Williams, 1:19,917
11. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:19,960
12. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:20,019
13. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:20,037
14. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:20,139
15. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:20,330
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:20,477
17. Mick Schumacher (D), Haas, 1:20,598
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:20,848
19. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:20,986
20. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:21,271

2. Training, Mexiko

01. George Russell (GB), Mercedes, 1:19,970 min
02. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:20,798
03. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:21,177
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:21,509
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:21,579
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:21,588
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:21,618
08. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:21,693
09. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:21,993
10. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:22,104
11. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:22,337
12. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:22,371
13. Alex Albon (T), Williams, 1:22,447
14. Lando Norris (GB), McLaren, 1:22,738
15. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:22,763
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:22,840
17. Mick Schumacher (D), Haas, 1:22,879
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:23,316
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:23,320
20. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:23,369

1. Training, Mexiko

01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:20,707 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:20,753
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:20,827
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:20,827
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:20,849
06. Fernando Alonso (E), Alpine, 1:20,899
07. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:21,083
08. Lando Norris (GB), McLaren, 1:21,120
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 1:21,310
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, 1:21,525
11. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, 1:21,762
12. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, 1:21,820
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:21,865
14. Mick Schumacher (D), Haas, 1:21,952
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams, 1:22,912
16. Liam Lawson (NZ), AlphaTauri, 1:23,861
17. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:24,246
18. Nyck de Vries (NL), Mercedes, 1:24,582
19. Jack Doohan (AUS), Alpine, 1:24,615
20. Pietro Fittipaldi (BR), Haas, 1:26,766

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