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Jacques Villeneuve: Kritik an Mercedes-Strategie

Von Otto Zuber
Jacques Villeneuve: «Russell hatte nichts zu verlieren»

Jacques Villeneuve: «Russell hatte nichts zu verlieren»

George Russell wollte in Mexiko eine andere Reifenstrategie umsetzen als sein Mercedes-Team. Zu Recht, findet der frühere GP-Pilot Jacques Villeneuve, der Kritik am Werksteam der Sternmarke übt.

Die Mercedes-Strategie ging in Mexiko nicht auf: Sowohl Lewis Hamilton als auch George Russell starteten auf den Medium-Reifen ins Rennen und wechselten dann auf die harte Mischung. George Russell versuchte sein Team umzustimmen und länger auf der mittelharten Mischung Gas zu geben, doch die Einwände des jungen Briten, der erst zum Schluss auf die weichen Reifen wechselte, blieben ohne Erfolg.

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff gestand nach dem Rennen unumwunden: «Wir waren schnell, haben allerdings auf die falsche Reifenstrategie gesetzt. Hinterher ist man immer schlauer. Mit der Kombination Medium-Hart waren wir auf einer sicheren Einstopp-Strategie. Es sah für uns so aus, als müsste Red Bull Racing wohl zwei Mal stoppen, allerdings hat der mittelharte Reifen dann besser als erwartet gehalten. So haben wir ins Klo gegriffen.»

Und auch Russell betonte: «Ich hatte einen guten Start, verlor aber in der ersten Runde zwei Positionen, und unsere Strategie mit den Medium- und dem harten Reifen war im Nachhinein betrachtet nicht die richtige. Ich brachte den harten Reifen nicht zum Arbeiten. Red Bull Racing und Ferrari starteten beide auf den weichen Reifen, und wir müssen verstehen, warum sich die anderen Teams für die weiche Mischung entschieden haben, denn das war offenbar die richtige Strategie für dieses Rennen. Das ist also ganz klar unsere Lehre, die wir aus diesem Rennen ziehen, denn mit der gleichen Strategie hätten wir vielleicht näher dran sein können.»

Kritische Worte gibt es für Mercedes auch von Jacques Villeneuve, der in seiner Kolumne auf «Formule1.nl» betont: «"Mercedes hatte jahrelang das beste Auto, und sie wurden nie wirklich unter Druck gesetzt. Im Mexiko-GP waren sie defensiv, während Red Bull Racing aggressiv war und zum Angriff überging.»

«In der ersten Hälfte des Rennens war klar, dass der weiche Reifen trotz voller Tanks und noch nicht stark befahrener Strecke hält. Es ist seit fünfzig Jahren so, dass die Autos im Verlauf des Rennens leichter werden und die Piste mehr Grip bietet. Deshalb überraschte mich die Entscheidung für den harten Reifen», schreibt der Kanadier.

«Lewis Hamilton war immer noch schnell, warum also nicht? Aber für George Russell war der Frust gross. Er bat mehrmals darum, weiterzufahren und den weichen Reifen zu wählen. Er hatte ohnehin nichts zu verlieren», stellt Villeneuve klar. Und der Weltmeister von 1997 stichelte: «Vielleicht hätte Mercedes einfach fernsehen statt auf die Computer-Schirme schauen müssen.»

Mexiko-GP, Autódromo Hermanos Rodríguez

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:38:36,729 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +15,186 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +18,097
04. George Russell (GB), Mercedes, +49,431
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +58,123
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +68,774
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +1 Runde
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +1
09. Lando Norris (GB), McLaren, +1
10. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1
12. Alex Albon (T), Williams, +1
13. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1
14. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +1
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
16. Mick Schumacher (D), Haas, +1
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +2 Runden
Out
Fernando Alonso (E), Alpine, Motorschaden
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 20 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 416 Punkte
02. Pérez 280
03. Leclerc 275
04. Russell 231
05. Hamilton 216
06. Sainz 212
07. Norris 111
08. Ocon 82
09. Alonso 71
10. Bottas 47
11. Vettel 36
12. Ricciardo 35
13. Magnussen 24
14. Gasly 23
15. Stroll 13
16. Schumacher 12
17. Tsunoda 12
18. Zhou 6
19. Albon 4
20. Latifi 2
21. De Vries 2
22. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 696 Punkte
02. Ferrari 487
03. Mercedes 447
04. Alpine 153
05. McLaren 146
06. Alfa Romeo 54
07. Aston Martin 49
08. Haas 36
09. AlphaTauri 35
10. Williams 8

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