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Mick Schumacher-Aus: Günther Steiner kontert Kritik

Von Mathias Brunner
Haas-Teamchef Günther Steiner

Haas-Teamchef Günther Steiner

Hat Mick Schumacher sein Cockpit zu Unrecht verloren? Hätte er mehr Zeit erhalten müssen? Ist Teamchef Günther Steiner ein Selbstdarsteller? Der Südtrioler bezieht zu diesen Fragen Stellung.

Natürlich ist Ralf Schumacher wütend. Der sechsfache GP-Sieger ist davon überzeugt: Sein Neffe Mick Schumacher wurde beim Haas-Rennstall schlecht geführt, und ein erheblicher Teil der Schuld an den mangelnden Ergebnissen gehe auf die Kappe des Teams und könne nicht dem Piloten angekreidet werden.

Sky-GP-Experte Ralf Schumacher hat Haas-Teamchef Günther Steiner sogar als Selbstdarsteller bezeichnet: «Mick hat gezeigt, dass Potenzial da ist. Aber egal, was er gemacht hat, das Team und Günther Steiner waren damit nie damit zufrieden. Mit normalen Massstäben ist dieses Verhalten nicht zu erklären. Das muss schon fast etwas Persönliches sein. Ich glaube, dass Günther Steiner nicht damit klarkommt, dass eine andere Person bei Haas im Fokus steht. Er ist halt sehr gerne derjenige, der im Vordergrund steht.»

Der 180-fache GP-Teilnehmer Ralf Schumacher vertritt die Ansicht, dass sein Neffe besser hätte geführt werden müssen. Hat Mick Schumacher bei Haas wirklich alle Möglichkeiten erhalten, sich zu bewähren? Im Fahrerlager des Yas Marina Circuit bezieht der 57-jährige Norditaliener Steiner zu den Vorwürfen. Der Meraner sagt: «Ja, dieser Meinung bin ich. Wir behandeln unsere Fahrer fair. Und mit der deutschen Medienlandschaft hat die Trennung nichts zu tun. Wir sitzen alle im gleichen Boot. Die Medien müssen genug Raum erhalten, um eine eigene Meinung äussern zu dürfen.»

«Aber wenn etwas nicht gut läuft, dann weckt das Emotionen, dann äussern Leute ihre Meinung, und das sollen sie durchaus dürfen. In Sachen Piloten sehe ich das so – manchmal brauchen sie eine Umarmung und manchmal brauchen sie einen Weckruf. Wenn ein Fahrer nur in Watte gepackt wird, dann wird er selbstgefällig.»

Steiner sieht sich – trotz seiner enormen Popularität, Netflix sei Dank – nicht als Selbstdarsteller. «Ich will einfach gute Arbeit leisten. Hier geht es nicht um Aufmerksamkeit. Ich mache einen Job und die Leute nehmen den wahr. Ich kann ja schlecht den Leuten sagen – schaut mich bitte nicht an. Ich denke nicht, dass ich mich dazu verteidigen sollte. Jeder kann tun und lassen und sagen, was er will. Ich mache hier bei Haas nicht, was ich will, sondern ich mache das, was ich für unser Team das Beste halte.»

Nochmals: Hat Mick Schumacher wirklich alle Möglichkeiten erhalten, sich in Szene setzen zu können. Günther Steiner findet: ja. «Ja, beide Piloten haben die gleichen Möglichkeiten. Ich habe auch nie ein Geheimnis daraus gemacht – ein Teil der mangelhaften Ergebnisse liegt an uns, nicht an Mick. Aber wir kamen einfach zum Schluss: Wenn wir über eine ganze Saison besser abschneiden wollen, dann ist die Chance dazu grösser mit einem erfahrenen Piloten wie Hülkenberg.»

São Paulo-GP, Autódromo José Carlos Pace

01. George Russell (GB), 1:38:34,044 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +1,529 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +4,051
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +8,441
05. Fernando Alonso (E), Alpine, +9,561
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +10,056
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +14,080
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +18,690
09. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +22,552
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +23,552
11. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +26,183
12. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +29,325
13. Mick Schumacher (D), Haas, +29,899
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +31,867
15. Alex Albon (T), Williams, +36,016
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +37,038
17. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
Out
Lando Norris (GB), McLaren, Elektrik
Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, Kollision mit Magnussen
Kevin Magnussen (DK), Haas, Kollision mit Ricciardo

WM-Stand (nach 21 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 429 Punkte
02. Leclerc 290
03. Pérez 290
04. Russell 265
05. Hamilton 240
06. Sainz 234
07. Norris 113
08. Ocon 86
09. Alonso 81
10. Bottas 49
11. Vettel 36
12. Ricciardo 35
13. Magnussen 25
14. Gasly 23
15. Stroll 14
16. Schumacher 12
17. Tsunoda 12
18. Zhou 6
19. Albon 4
20. Latifi 2
21. De Vries 2
22. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 719 Punkte
02. Ferrari 524
03. Mercedes 505
04. Alpine 167
05. McLaren 148
06. Alfa Romeo 55
07. Aston Martin 50
08. Haas 37
09. AlphaTauri 35
10. Williams 8

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