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Toto Wolff (Mercedes): «Am liebsten maximal 20 GP»

Von Gerhard Kuntschik
Die Mercedes-Mannschaft beim Gruppenfoto in Abu Dhabi

Die Mercedes-Mannschaft beim Gruppenfoto in Abu Dhabi

Mercedes-Teamchef Toto Wolff spricht über das Einhalten des Kostendeckels in der Formel 1, über das Platzen der Krypto-Blase, über die wahre Anzahl Angestellten im GP-Team und den WM-Plan 2023.

Die Formel-1-Saison 2022 ging für die erfolgreiche Mercedes-Truppe mit der ersten kompletten Niederlage in der Turbohybrid-Ära zu Ende – kein Fahrer-WM-Titel, kein Sieg im Konstrukteurs-Pokal. Teamchef Toto Wolff gibt zu: «Ich hatte immer die Sorge, dass wir uns einmal im Mittelfeld wiederfinden würden.» Im ersten Teil unseres Interviews sprach Wolff ausführlich über die schwierige Saison 2022 und die Fahrer Lewis Hamilton und George Russell.

Für 2023 werden die Karten neu gemischt, unter Anderem auch deshalb, weil Weltmeister Red Bull Racing nach einer Verletzung der Budget-Obergrenze weniger oft im Windkanal testen darf. Hier setzen wir ein.

Toto, wie gross wird der Rückschlag für Red Bull Racing sein durch die Strafe von minus zehn Prozent Entwicklungszeit wegen der Budgetüberschreitung?

Wir glauben ein bis zwei Zehntelsekunden pro Runde, über den Saisonschnitt.

Auch du sprachst von einer eher milden Strafe. In der Begründung der FIA werden die einzelnen Vergehen aufgeführt, wie Essen für Mitarbeiter, Sozialleistungen und so fort, aber kein einziger technischer Punkt ist da zu finden. Ist es nicht absurd, soziales Verhalten zu bestrafen?

Wir bieten die gleichen Sozialleistungen, von der Kantine über Mutterschutz, Versicherungen und so weiter, die weit über den üblichen Standard hinausgehen. Wenn du zwei Millionen mehr hast, gibst du sie aus, für die Technik. Wir hatten in diesem Jahr in Silverstone das letzte Technik-Update, Red Bull Racing danach noch vier.

Reicht die bisherige Buchhalter-Truppe, oder musste da aufgestockt werden?

Die Finanzabteilung wuchs wegen des Kostendeckels von 16 auf 45 Mitarbeiter.

Die Pleite von FTX, eurem bisherigen Partner im Bereich der Krypto-Finanzen, ist eine wirtschaftliche Bombe. Wie sehr träfe ein Platzen der Krypto-Blase auch die Formel-1-Teams, die allesamt dort Partner fanden?

Jedes Team hat solche Sponsoren und die F1-Organisation als solche auch. Da wären also alle betroffen. FTX galt als solides Unternehmen, dessen Insolvenz nicht nur für uns, sondern für die ganze Krypto-Industrie ein gewaltiger Dämpfer ist. Es zeigt sich an dieser Insolvenz mit acht Milliarden Dollar Fehlbetrag, dass die ganze Branche unkontrolliert ist.

Wie viele Mitarbeiter beschäftigt das Team in Brackley aktuell?

1300, sogar mehr als vor der Budgetgrenze. Neben den zusätzlichen Finanzerexperten fünf zusätzliche Juristen und insgesamt 100 nur im Marketing. Dazu kommen 800 der 1000 Beschäftigten im Motorenwerk in Brixworth, die für die Formel 1 arbeiten. Wir haben bei unserer Weihnachtsparty, zu der alle Mitarbeiter den Partner oder die Partnerin mitbringen können, 4300 Menschen. Das ist wohl mehr als bei einem nicht so bedeutenden Fußballspiel in Österreich.

Nächstes Jahr soll es 24 Rennen geben. Lässt sich das ohne Schichtbetrieb mit einer Mannschaft vor Ort bewältigen?

Wir diskutieren das gerade. Ich würde 20 WM-Läufe als Obergrenze einführen, dann müsste in jeder Abteilung gleichwertiger Ersatz hochgezogen werden. Aber es gibt auch Mitarbeiter, die den Lifestyle des ständigen Reisens mögen, die immer dabei sein wollen. Da muss man differenzieren.

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