Formel 1: Warnung an Max Verstappen

Mario Andretti über Ferrari 2022: «Einige Dummheiten»

Von Mathias Brunner
Mario Andretti

Mario Andretti

Die 82-jährige Rennlegende Mario Andretti sagt zum Thema Ferrari, was Sache ist: «Ich verstehe gewisse Strategien nicht. Wenn man ein so schnelles Auto hat, muss man nicht krampfhaft etwas anders machen.»

Die Vollgasbranche ist sich einig: Ferrari hätte aus der Formel-1-Saison 2022 mehr machen müssen. Denn zeitweise hatten die Italiener das schnellste Auto. Auch die US-amerikanische Rennlegende Mario Andretti hat das Geschehen aufmerksam verfolgt und ist ernüchert.

Der Formel-1-Champion von 1978 sagt in einem Interview mit den Kollegen der Gazzetta dello Sport über die Trennung von Teamchef Mattia Binotto: «War es wirklich notwendig, den Mann an der Spitze auszuwechseln? Man müsste mehr dazu wissen, um ein fundiertes Urteil darüber fällen zu können. Was für mich aber klar ist – bei der Strategie braucht es eine Veränderung.»

«Wenn man ein so schnelles Auto hat, muss man nicht krampfhaft etwas anders machen. Da gab es Szenen, in welchen die Gegner auf weichen Reifen ausrückten, Ferrari aber auf mittelhart fuhr. So etwas machen die anderen Top-Teams nie. Man muss nicht immer beweisen, besonders schlau zu sein.»

Der zwölffache GP-Sieger weiter: «Wir haben da gewisse Dummheiten gesehen. Ich weiss nicht, wer für die verantwortlich gewesen ist. Aber das System muss geändert werden. Die Fahrer müssen mehr einbezogen werden, nur sie spüren, wie sich der Reifen verhält. Alleine wenn ich daran denke, wie Charles Leclerc in Brasilien mit Intermediates auf die Bahn geschickt wurde – mamma mia!»

«Für mich steht fest: Ferrari hat alles, um konkurrenzfähig zu sein. Nur dass wir hin und wieder menschliches Versagen erleben. Und ich glaube, dieses Versagen gründet in zu grossem Vertrauen auf Daten und Technik. Computer und High-Tech sind ja gut und schön, aber ab und an braucht es auch Erfahrung.»

«Ich erwarte, dass wir 2023 ein starkes Ferrari erleben, und das ist gut für die ganze Formel 1. Wenn ich die Wahl hätte und könnte mir für die kommende Saison ein Auto aussuchen – von Red Bull Racing, Ferrari oder Mercedes – so würde ich jedes Mal Ferrari wählen. Das ist ein Risiko, aber ein schönes. Ferrari bleibt Ferrari, jeder will dort arbeiten. Und wenn du als Rennfahrer für Ferrari antreten kannst, dann erhält deine Karriere eine ganz andere Bedeutung.»

Abu Dhabi-GP, Yas Island

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:27:45,914 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +8,771
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +10,093
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +24,892
05. George Russell (GB), Mercedes, +35,888
06. Lando Norris (GB), McLaren, +56,234
07. Esteban Ocon (F), Alpine, +57,240
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +76,931
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +83,268
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +83,898
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +89,371
12. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
13. Alex Albon (T), Williams, +1
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1
15. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1
16. Mick Schumacher (D), Haas, +1
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1
18. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +3 Runden
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +3
Out
Fernando Alonso (E), Alpine, Wasserleck

WM-Schlussstand (nach 22 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 454 Punkte
02. Leclerc 308
03. Pérez 305
04. Russell 275
05. Sainz 246
06. Hamilton 240
07. Norris 122
08. Ocon 92
09. Alonso 81
10. Bottas 49
11. Ricciardo 37
12. Vettel 37
13. Magnussen 25
14. Gasly 23
15. Stroll 18
16. Schumacher 12
17. Tsunoda 12
18. Zhou 6
19. Albon 4
20. Latifi 2
21. De Vries 2
22. Nico Hülkenberg (D) 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 759 Punkte
02. Ferrari 554
03. Mercedes 515
04. Alpine 173
05. McLaren 159
06. Alfa Romeo 55
07. Aston Martin 55
08. Haas 37
09. AlphaTauri 35
10. Williams 8

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