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Bahrain-Test, Tag 3: Leclerc führt, Hülkenberg 6.

Von Mathias Brunner
​Letzter Wintertesttag auf dem Bahrain International Circuit: Nach zwei Stunden hat Ferrari-Fahrer Charles Leclerc die Nase vorn, vor Russell (Mercedes) und Pérez (Red Bull Racing), Nico Hülkenberg auf Rang 5.

Dritter und letzter Tag der Wintertestfahrten auf dem Bahrain International Circuit (BIC). Wer jetzt noch keine Rennsimulationen fährt, hat ein Problem. Wer jetzt noch nicht alle Reifenmischungen am Wagen hatte, liegt im Rückstand. Wer jetzt noch nicht dazu gekommen ist, den Wagen auch mit wenig Sprit an Bord auszuloten, muss sich sputen. Wer jetzt noch ein Auto mit Kinderkrankheiten hat, steht mit dem Rücken zur Wand.

Haas-Fahrer Nico Hülkenberg: «Zunächst mal hast du zwei Tage lang die interne Festplatte mit Daten übers neue Auto gefüllt, aber nun musst du dazu übergehen, den Wagen wie am Rennwochenende zu behandeln. Du musst daran arbeiten, die Abstimmung zu verfeinern.» Aber gleichzeitig hat der Deutsche am Freitag gesagt: «Wir kommen gut vorwärts. Ich muss nicht unbedingt eine Rennsimulation zurückgelegt haben, um aufs Rennwochenende vorbereitet zu sein.»

Der neue McLaren ist aerodynamisch zu wenig effizient, der Luftwiderstand zu gross. Teamchef Andrea Stella beschwichtigt: «Überrascht hat uns das nicht. Wir wussten, dass wir beim Saisonstart noch nicht optimal unterwegs sein würden.»

Der Italiener weiss: «Das Mittelfeld wird 2023 noch kompakter sein als im vergangenen Jahr. Wenn alles gut läuft, bist du in den Top-Ten. Wenn du auch nur ein Problem hast, dann scheidest du im ersten Quali-Segment aus. Unser Ziel besteht noch immer darin, mindestens das viertbeste Auto zu haben.»

Bei Mercedes brannte in der Nacht auf Samstag das Licht lange: Nicht nur, dass der Wagen unter George Russell wegen eines Hydraulikdefekts stehenblieb, zuvor war auch zu sehen, wie Russell und Lewis Hamilton mit dem Wagen alle Hände voll zu tun hatten. Die gute Balance vom Donnerstag war weg.

Mercedes auf diesem Niveau wird gegen Red Bull Racing und Ferrari keine Chance haben und sich sogar gegen Aston Martin warm anziehen müssen.

Schon nach sieben Minuten musste der letzte Testtag mit der roten Flagge unterbrochen werden – das Auto von Sergio Pérez hatte einen Teil der grossen Messgitter verloren.

Ferrari hatte andere Sorgen: Am Wagen von Charles Leclerc machte jenes obere Element schlapp, das sich am Heckflügel flachstellen lässt, um mehr Top-Speed zu erreichen. Die Italiener probierten überdies einen neuen Heckflügel aus, der mehr Abtrieb erzeugt.

Verblüffend: Es dauerte bis zur ersten Trainingsstunde des dritten Testtages, bis wir von den Piloten mal einen Dreher elebt haben – GP-Rookie Oscar Piastri kreiselte von der Bahn, bis auf den Stolz wurde nichts beschädigt.

Nach gut einer Stunde setzte sich Mercedes-Fahrer George Russell an die Spitze, der weichsten Pirelli-Mischung C5 sei Dank. Keiner war bislang beim Bahrain-Test schneller gefahren, 1:31,564 min. Allerdings – Max Verstappen war seine 1:31,650 mit dem mittelharten C3 gefahren, und der Schritt vom C3 zum C5 ist ungefähr acht Zehntelsekunden wert.

Kurz darauf stellte Charles Leclerc mit dem Ferrari die Hackordnung gemessen an Mercedes in Ordnung: neue Bestzeit.

GP-Routinier Sergio Pérez fährt im Auto von Red Bull Racing weiter nur mit mittelharten Reifen des Typs C3.

Bahrain-Test: Tag 3 (24. Februar), Stand nach 2 Stunden

1. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF-23, 1:31,024 (22 Runden)
2. George Russell (GB), Mercedes W14, 1:31,422 (21)
3. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB19-Honda, 1:32,459 (28)
4. Pierre Gasly (F), Alpine A523-Renault, 1:32,762 (23)
5. Felipe Drugovich (BR), Aston Martin AMR23-Mercedes, 1:33,575 (18)
6. Nico Hülkenberg (D), Haas VF-23-Ferrari, 1:33,329 (24)
7. Oscar Piastri (AUS), McLaren MCL60-Mercedes, 1:33,655 (25)
8. Alex Albon (T), Williams FW45-Mercedes, 1:35,206 (23)
9. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C43-Ferrari, 1:38,609 (33)
10. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri AT04-Honda, 1:39,218 (32)

Bahrain-Test: Tag 2 (24. Februar)

1. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo C43-Ferrari, 1:31,610 (133 Runden)
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB19-Honda, 1:31,650 (44)
3. Fernando Alonso (E), Aston Martin AMR23-Mercedes, 1:32,205 (130)
4. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri AT04-Honda, 1:32,222 (71)
5. Nico Hülkenberg (D), Haas VF-23-Ferrari, 1:32,466 (65)
6. Carlos Sainz (E), Ferrari SF-23, 1:32,486 (70)
7. Logan Sargeant (USA), Williams FW45-Mercedes, 1:32,549 (154)
8. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF-23, 1:32,725 (65)
9. Oscar Piastri (AUS), McLaren MCL60-Mercedes, 1:33,175 (71)
10. Pierre Gasly (F), Alpine A523-Renault, 1:33,186 (56)
11. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-23-Ferrari, 1:33,442 (67)
12. Esteban Ocon (F), Alpine A523-Renault, 1:33,490 (49)
13. George Russell (GB), Mercedes W14, 1:33,654 (26)
14. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB19-Honda, 1:33,751 (76)
15. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W14, 1:33,954 (72)
16. Lando Norris (GB), McLaren MCL60-Mercedes, 1:35,522 (65)
17. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT04-Honda, 1:35,708 (85)

Bahrain-Test: Tag 1 (23. Februar)

1. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB19-Honda, 1:32,837 min (157 Runden)
2. Fernando Alonso (E), Aston Martin AMR23-Mercedes, 1:32,866 (60)
3. Carlos Sainz (E), Ferrari SF-23, 1:33,253 (72)
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF-23, 1:33,267 (64)
5. Lando Norris (GB), McLaren MCL60-Mercedes, 1:33,462 (40)
6. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W14, 1:33,508 (83)
7. Alex Albon (T), Williams FW45-Mercedes, 1:33,671 (74)
8. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo C43-Ferrari, 1:33,723 (67)
9. George Russell (GB), Mercedes W14, 1:34,174 (69)
10. Logan Sargeant (USA), Williams FW45-Mercedes, 1:34,324 (75)
11. Nico Hülkenberg (D), Haas VF-23-Ferrari, 1:34,424 (51)
12. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C43-Ferrari, 1:34,558 (71)
13. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri AT04-Honda, 1:34,559 (85)
14. Felipe Drugovich (BR), Aston Martin AMR23-Mercedes, 1:34,564 (40)
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT04-Honda, 1:34,671 (46)
16. Pierre Gasly (F), Alpine A523-Renault, 1:34,822 (60)
17. Esteban Ocon (F), Alpine A523-Renault, 1:34,871 (53)
18. Oscar Piastri (AUS), McLaren MCL60-Mercedes, 1:34,888 (52)
19. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-23-Ferrari, 1:35,087 (57)

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