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McLaren-Blamage: Wegen 15 Millimetern so schlecht?

Von Adam Cooper
​Der zweitälteste und zweiterfolgreichste Formel-1-Rennstall ist nach dem Saisonstart in Bahrain WM-Letzter: McLaren. Was ist da passiert? Technikchef James Key glaubt, die Antwort zu wissen.

McLaren wollte am vorderen Ende des Mittelfelds auftauchen und die Top-Teams ein wenig nerven, nun ist der traditionsreiche Rennstall 60 Jahre nach Firmengründung von Bruce McLaren Letzter. Was ist da nur passiert?

Als Vorgeschichte müssen wir wissen, dass sich die Rennställe und die Regelhüter des Autosport-Weltverbands FIA im Sommer 2022 darauf einigten, an den Rennwagen den Rand des Unterbodens um 15 Millimeter zu erhöhen. Dies wurde getan, um die Tendenz der Autos zum Hüpfen zu verringern.

McLaren probierte die modifizierte Version des Bodens im Windkanal aus und kam zum Schluss: Es würde sehr schwierig werden, mit dieser Modifikation die gewünschte Leistungsfähigkeit zu erreichen. Also beschlossen die Techniker im September, einen anderen Entwicklungsweg zu beschreiten, der mehr Potenzial bot.

Aber die Zeit war zu knapp, um diese Entwicklung schon in Bahrain zu haben. Die Verbesserungen werden erst fürs vierte GP-Wochenende bereit sein, Ende April in Baku.

McLaren-Technikchef James Key: «Alle Teams waren sich einig, dass gegen Bouncing, also das Hüpfen der Autos unter aerodynamischer Last, etwas unternommen werden muss. Die Böden dieser modernen GP-Renner sind aber extrem empfindlich.»

«15 Millimeter, das klingt nach so wenig. Aber diese Böden erzeugen gewaltigen Abtrieb, und wir merkten – diese Veränderung kostet uns sehr viel Rundenzeit, mehr als unsere Gegner, denn jedes Auto reagiert wieder anders, und das liegt wiederum an der unterschiedlichen Architektur der verschiedenen Unterböden-Ränder.»

«Das Timing der Regelement-Änderung, die Art unseres Bodens, die Erkenntnis, dass wir Mühe haben werden, zur früheren Leistungsfähigkeit zurückzukehren, das alles führte zu einer späten Richtungsänderung bei uns.»

«Es ist nicht so, dass wir getrödelt hätten, aber du musst dir so massive Änderungen am Unterboden schon sehr genau überlegen. Wir gingen das Thema anders an, und die Entwicklung dieser neuen Teil erfordert Zeit. Wir wollten das durch und durch verstehen und dann umsetzen. Wir haben uns überlegt, das schon für Bahrain zu machen, aber wir fanden – das ist zu unausgereift.»

«Wir hätten damit beim Saisonstart besser ausgesehen. Aber wir streben einen möglichst guten Abgleich zwischen Berechnungen, Windkanalwerten und Erkenntnissen von der Strecke an, also fanden wir das zu riskant.»

«Klar ist es enttäuschend, dann in Bahrain diese Leistung zu sehen. Es ist jammerschade, denn es zeigt nicht, welches Potenzial im neuen McLaren steckt. Aber wir sind bewusst diesen Weg gegangen, und wir werden uns verbessern.»

Bahrain-GP, Bahrain International Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:33:56,736 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +11,987 sec
03. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +38,637
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +48,052
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +50,977
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +54,502
07. George Russell (GB), Mercedes, +55,873
08. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1:12,647 min
09. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:13,753
10. Alex Albon (T), Williams, +1:29,774
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1:30,870
12. Logan Sargeant (USA), Williams, +1 Runde
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
14. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +1 Runde
15. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
16. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Lando Norris (GB), McLaren, +2 Runden
Out
Esteban Ocon (F), Alpine, Aufgabe
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Motorschaden
Oscar Piastri (AUS), McLaren, Elektrikschaden

WM-Stand (nach 1 von 23 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 25 Punkte
02. Pérez 18
03. Alonso 15
04. Sainz 12
05. Hamilton 10
06. Stroll 8
07. Russell 6
08. Bottas 4
09. Gasly 2
10. Albon 1
11. Tsunoda 0
12. Sargeant 0
13. Magnussen 0
14. De Vries 0
15. Hülkenberg 0
16. Zhou 0
17. Norris 0
18. Ocon 0
19. Leclerc 0
20. Piastri 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 43 Punkte
02. Aston Martin 23
03. Mercedes-Benz 16
04. Ferrari 12
05. Alfa Romeo 4
06. Alpine 2
07. Williams 1
08. AlphaTauri 0
09. Haas 0
10. McLaren 0

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