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Las Vegas: Wieso wurden Fans von Tribünen verjagt?

Von Mathias Brunner
Die Gesichter der Fans sagen alles

Die Gesichter der Fans sagen alles

​Das zweite freie Training zum Grossen Preis von Las Vegas fand nicht nur um Stunden verspätet statt, sondern auch ohne Zuschauer. Die Polizei verjagte die Fans von den Tribünen. Wieso eigentlich?

Verrücktes Las Vegas: Das erste Training zum Strassen-GP auf dem Las Vegas Strip Circuit war nach nicht mal zehn Minuten vorbei – abgebrochen, nachdem Carlos Sainz (Ferrari) und Esteban Ocon (Alpine) ihre Autos auf einer kaputten Abluss-Ummantelung beschädigt hatten.

Weil es über Stunden unklar war, ob überhaupt nochmals gefahren werden kann, verliessen Besucher zu Tausenden die Rennstrecke. Ein Kern harrte aus, aber als es rund zweieinhalb Stunden später wirklich weiterhin (Lokalzeit inzwischen 2.30 Uhr), waren die Tribünen leer – die Fans waren von der Polizei nach Hause geschickt worden!

Gewiss, mit einer Panne wie den defekten Abfluss-Ummantelungen hatten die Organisatoren nicht rechnen können. Weil der Zeitplan deswegen durcheinandergebracht war, standen die Amerikaner nun vor dem Problem, dass Arbeitsschichten Hunderter Sicherheits-Mitarbeiter zu Ende gingen. Die Veranstalter posteten die Erklärung, dass «alle Fan-Bereiche aus logistischen Gründen ab 1.30 Uhr gesperrt sind».

Die Organisatoren standen ferner vor dem Problem, dass der Stadt Las Vegas zugesichert worden war, die Strecke zu öffnen, ab 2.00 Uhr schrittweise für das Publikum, ab 4.00 Uhr komplett für den normalen Strassenverkehr. Das war wegen des verschobenen Trainings so nicht mehr möglich.

Es kam zu hitzigen Diskussionen auf den Tribünen, zwischen der Polizei, für die Räumung der Tribünen zuständig, und einigen Besuchern.

Lange Gesichter, böse Worte, Enttäuschung, Wut.

Zahlreiche Fans hatten sich wegen der hohen Ticketpreise nur für den ersten Trainingstag eine Karte leisten können, viele von ihnen reisten alleine für diesen Donnerstag an – und bekamen nach zehn Minuten nichts mehr zu sehen! Anreise, Ticket, Übernachtung, mehr oder weniger für die Katz.

Das für die Formel 1 prestigesträchtigste GP-Wochenende des Jahres und dann ein Geistertraining vor leeren Rängen, wie zu Corona-Zeiten. Was für eine Blamage!

Ein Besucher brachte das bei den Kollegen der britischen Sky auf den Punk: «Lächerlich. Wieso lässt man uns so lange warten, macht uns Hoffnungen, dass es hier irgendwie weitergehen könnte und schickt uns dann nach Hause? Was für eine Nacht!»

Am frühen Samstagmorgen (Europa-Zeit) meldete sich Las Vegas-GP-Geschäftsführerin Renee Wilm zu Wort: «Wir verstehen, dass viele Fans von den Vorkommnissen enttäuscht sind. Aber unsere Priorität gilt der Sicherheit – der Zuschauer, der Wettbewerber, der Mitarbeiter.»

«Wir haben die Fans aus diesem Grund nach Hause geschickt: Alle Mitarbeiter an der Strecke waren zu diesem Zeitpunkt schon sehr lange an der Arbeit. Darunter Fahrer, welche die Gäste zu ihren Hotels zurückbringen. Als das Training verschoben werden musste, war das mit der gesetzlich vorgeschrieben Dienstzeit dieser Fahrer nicht mehr zu vereinbaren.»

«Ferner brauchen die Fachkräfte in den Fan-Bereichen Zeit, um die Anlage nach dem Besuch der Zuschauer zu reinigen und für den nächsten Tag fit zu machen.»

«Wir waren alle schon bei Veranstaltungen, die aus verschiedenen Gründen unterbrochen oder abgebrochen werden mussten. Das ist nie schön, aber es kommt nun mal vor. Nun konzentrieren wir uns ganz darauf, den Fans hier eine tolle Qualifkation und ein packendes Rennen zu servieren.»

Wer nur ein Donnerstag-Ticket hatte, erhält einen Gutschein im Wert von 200 Dollar für Formel-1-Produkte in offiziellen Läden. Wer ein Dreitages-Ticket hat, der geht für den Donnerstag-Flop leer aus.

2. Training, Las Vegas

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:35,265 min
02. Carlos Sainz (E), Ferrari, +0,517 sec
03. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +0,528
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +0,820
05. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +0,864
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,918
07. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1,224
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1,231
09. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +1,398
10. Alex Albon (T), Williams, +1,423
11. Lando Norris (GB), McLaren, +1,599
12. George Russell (GB), Mercedes, +1,625
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1,652
14. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +1,722
15. Pierre Gasly (F), Alpine, +1,869
16. Esteban Ocon (F), Alpine, +1,976
17. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +2,147
18. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +2,391
19. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, +2,415
20. Logan Sargeant (USA), Williams, +2,875

1. Training, Las Vegas

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:40,909 min
02. Nico Hülkenberg (D), Haas, +2,537 sec
03. Kevin Magnussen (DK), Haas, +3,352
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +3,488
05. Esteban Ocon (F), Alpine, +4,456
06. George Russell (GB), Mercedes, +4,588
07. Carlos Sainz (E), Ferrari, +4,915
08. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +4,999
09. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +5,884
10. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +6,238
11. Pierre Gasly (F), Alpine, +7,344
12. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +7,604
13. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, +7,741
14. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +7,913
15. Lando Norris (GB), McLaren, +8,038
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, ohne Zeit
17. Oscar Piastri (AUS), McLaren, ohne Zeit
18. Alex Albon (T), Williams, ohne Zeit
19. Fernando Alonso (E), Aston Martin, ohne Zeit
20. Logan Sargeant (USA), Williams, ohne Zeit

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