Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Red Bull Racing: Beim Mexiko-GP unterbesetzt

Von Mathias Brunner
​Der langjährige Red Bull Racing-Sportchef Jonathan Wheatley blickt auf die GP-Saison 2023 zurück (22 Rennen, 21 Siege) und enthüllt: Im Rahmen des Mexiko-GP stand er von ungewohnten Problemen mit dem Personal.

Red Bull Racing hat eine fast perfekte Saison gezeigt: 22 WM-Läufe, 21 Siege. 19 Mal triumphierte Max Verstappen, der in Katar seinen dritten WM-Titel in Serie sicherstellte, zwei Mal siegte Sergio Pérez. Nur Carlos Sainz im Ferrari konnte mit seiner taktischen Meisterleistung in Singapur einen Durchmarsch von RBR verhindern.

Red Bull Racing schien dank des Rennwagens vom Typ RB19 mühelos von einem Sieg zum nächsten zu eilen, aber gemäss RBR-Sportchef Jonathan Wheatley gab es einige Situationen, in welchen die Lage kritisch wurde – selbst wenn die Fans davon nichts ahnten.

In einem Video des Rennstalls aus Milton Keynes erzählt der 56-jährige Engländer: «22 Rennen waren eine sehr anspruchsvolles Programm. Wir haben immer einige Fachkräfte in Reserve, denn Menschen nehmen an Hochzeiten teil und an Begräbnissen, manche fallen durch Krankheit aus. Das musst du personell abfedern können.»

«Richtig eng wurde es dieses Mal in Mexiko. Da schlug das Essen einigen Leuten auf den Magen. Es wurde so schlimm, dass wir erst am Sonntagmorgen eine vollständige Boxen-Mannschaft am Rennplatz hatten, die normalerweise aus 21 Leuten besteht. Es ging zuvor nicht anders als dass drei unserer Truppe verschiedene Aufgaben übernehmen mussten, weil so viele unserer Leute im Bett lagen.»

«Du kannst nicht einfach einem Mitarbeiter sagen – wir sind ein wenig knapp mit Personal, du wechselst jetzt mal Reifen. Wir brauchen jemanden mit der notwendigen Kraft, aber auch mit viel Geschick. Und er muss üben, üben, üben. Dazu muss er mit Druck umgehen können. Im Rennwagenwerk stehe nur ich hinter dem Mann oder der Frau, mit der Stoppuhr. Der Druck, in einem Rennen einen Zweisekundenstopp abzuliefern, unter den Augen von Millionen Menschen, jedes Mal, der ist wieder eine andere Sache. Das kann nicht jeder.»

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner hat zu den flinken Händen seiner Boxenstopp-Magier gesagt: «Die Jungs sind stolz darauf, schnelle Stopps zu zeigen. Jeder Mechaniker will Teil dieser Truppe sein, und es besteht ein gesunder Konkurrenzkampf, wer mitmachen kann. Ich sehe das ein wenig wie früher in der Schule: Wenn im Sport Teams gebildet werden – wer wird dann bevorzugt gewählt? Für unsere Leute ist es eine Frage der Ehre, hier Vorrang zu erhalten.»

«Und dann dreht sich alles um Details und Übung, hundertfach. Wir arbeiten an geringfügigen Verbesserungen, die in der Summe das Entscheidende ausmachen. Wir arbeiten auch hart an der Konstanz. Denn es reicht nicht, den schnellsten Stopp in Rennen hinzubekommen, bei den anderen drei aber zu patzen.»

«Wir gucken uns darüber hinaus ständig die Technik an und streben dort nach Optimierungen. So hatte unser Partner ExxonMobil zum Beispiel vor ein paar Jahren ein neues Schmiermittel für die Schlagschrauber entwickelt, und das alles erzeugt – im wahrsten Sinne des Wortes – eine gut geölte Maschine.»

Team-Manager Jonathan Wheatley ergänzt: «Für mich steht immer der Mensch im Mittelpunkt. Grundsätzlich braucht es für diesen Job eine Fachkraft, die auch in stressigen Momenten kühlen Kopf bewahren kann. Wir trainieren nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit, sondern arbeiten auch an der mentalen Stärke. Ganz wichtig für uns ist ein sicheres Umfeld, wir wollen keine Verletzungen. Das Ziel besteht darin, dass die gleichen Mechaniker konstant am Wagen arbeiten, über die komplette Saison. Unterm Strich würde ich sagen, diese Faktoren zählen am meisten – Ausgeglichenheit, Ehrgeiz, Konstanz.»

Zurück nach Mexiko. Hätte nicht Wheatley einspringen können, wo doch so viel Not am Mann war? Der Brite beginnt zu lachen: «Lieber nicht! Diese Arbeit überlasse ich besser den Jüngeren.»

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