Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

Grosjean: Ferrari muss wählen, Leclerc oder Hamilton

Von Mathias Brunner
​Der langjährige Formel-1-Fahrer Romain Grosjean schätzt die Lage bei Ferrari ein, mit dem prickelnden Duell Lewis Hamilton gegen Charles Leclerc. Der Genfer: «Ferrari wird sich entscheiden müssen.»

Von Valencia 2009 bis Sakhir 2020 hat Romain Grosjean insgesamt 179 Formel-1-WM-Läufe bestritten. Der inzwischen 38-jährige Doppelbürger (Schweiz und Frankreich) hat dabei aus nächster Nähe zwei Fahrer beobachten können, die nun bei Ferrari aufeinander treffen – Lewis Hamilton und Charles Leclerc.

Klar ist auch der WM-Siebte von 2013 neugierig darauf zu erleben, wie sich das Stallduell bei der berühmtesten Scuderia der Welt entwickeln wird. Im Podcast F1 Nation sagt Romain: «Leclerc hat in der vergangenen Saison Monza und Monaco für Ferrari gewonnen, er kommt inzwischen auf acht GP-Siege, aber Lewis Hamilton ist einer der grössten Namen in diesem Sport.»

«Meine Vermutung ist – Charles wird am Anfang als Nummer 1 behandelt, weil er das Auto und das Team besser kennt. Aber was, wenn sich die Dinge so entwickeln, dass Lewis zum Leitwolf wird? Dann wird sich Ferrari entscheiden müssen, wer ihr Spitzenfahrer sein und wer um die Meisterschaft kämpfen soll.»

Teamchef Fred Vasseur kennt beide Ausnahme-Rennfahrer seit vielen Jahren, als er sich schon in Nachwuchsklassen betreute. Romain Grosjean räumt die Unterstellung von Anpassungsschwierigkeiten Hamilton bei Ferrari vom Tisch: «Anpassung? Pah, die ist doch zu 99 Prozent schon erledigt. Lewis ist einer der talentiertesten Fahrer aller Zeiten, er weiss ganz genau, wie man ein Auto fährt. Es spielt keine Rolle, welche Farbe der Rennwagen hat, es spielt keine Rolle, welche Form das Lenkrad hat – er wird schnell sein.»

«Aber: In der Formel 1 ist unterm Strich der Fahrer die letzte Person im Team, die eben den Unterschied ausmachen kann. Um das zu erreichen, braucht ein Pilot manchmal Zeit. Man muss die Sprache der Ingenieure verstehen lernen, man muss verinnerlichen, was das neue Auto braucht, um schnell zu sein, oder wie die Philosophie eines Rennstalls aussieht.»

«Ich hatte das Glück, einen Mercedes- und einen Ferrari-Motor zu fahren. Sie sind komplett unterschiedlich. Das muss auch Hamilton erst sacken lassen. Wer für Lewis eine grosse Hilfe sein wird, das ist Fred Vasseur. Ich bin für Fred in den Junior-Kategorien gefahren. Es ist schwer zu erklären, wie geschickt er mit Fahrern umgeht, aber er macht das wirklich gut. Für Lewis wird es einfacher sein, wenn er seine Unterstützung hat – jemanden, auf den er sich verlassen kann.»

«Ich würde niemals ausschliessen, dass Lewis gleich in Melbourne gewinnen kann, denn Ferrari ist in Australien oft sehr stark. Und manchmal klappt alles schon am ersten GP-Wochenende reibungslos, oder in anderen Fällen braucht das ein wenig mehr Arbeit. Ich bin selber gespannt.»


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