Formel 1: Hartes Urteil nach Fehler

Böse Vorwürfe an Verstappen: «Ist das ein Problem?»

Von Mathias Brunner
Max Verstappen

Max Verstappen

​Red Bull Racing-Star Max Verstappen ging von Pole-Position in den Miami-GP, «aber ich wusste, dass ich gegen die McLaren wohl keine Chance haben würde». Dann kamen doofe Fragen britischer Reporter.

Das Glück des Tüchtigen hatte Max Verstappen an diesem 4. Mai in Miami nicht: Wie angekündigt wehrte er sich nach bestem Wissen und Gewissen, oder besser – mit Zähnen und Klauen gegen die überlegenen McLaren von Oscar Piastri und Lando Norris, aber letztlich war gegen den Speed der Papaya-Renner nichts zu machen.

Dann hatten Verstappen und sein Team Red Bull Racing Pech. Bei einer virtuellen Safety-Car-Phase nützte Mercedes-Fahrer George Russell die Gunst der Stunde und konnte dank eines ultra-kurzen Stopps an Verstappen vorbeiziehen. Der Niederländer hatte zuvor Reifen gewechselt, ohne von der VSC-Phase profitieren zu können.

Max erzählt: «Ich habe mein Bestes gegeben. Wir konnten von vorne losfahren, das war gut, aber natürlich wusste jeder bei uns, dass McLaren im Rennen schneller sein würde.»

«Ich wollte meine Positionen nicht kampflos preisgeben, und diese Duelle haben auch Spass gemacht. Aber letztlich hatten wir keine Chance, die McLaren hinter uns zu halten.»

«Danach hatten wir gegen Russell einfach Pech. Aber unterm Strich spielt es auch keine Rolle, ob wir nun auf Rang 3 oder auf Platz 4 ins Ziel kommen. Wir wollen einen Grand Prix gewinnen, und davon waren wir heute meilenweit entfernt.»

Klar wurde vor allem unter den Briten nach dem Start moniert, Verstappen habe sich zu hart gegen Norris gewehrt, aber Max sagt: «Aus meiner Sicht war alles in Ordnung.» Die Rennkommissare schauten sich die Szene genauer an und kamen zum gleichen Schluss.

Die englischen Reporter wollen von Verstappen wissen, ob er nicht im Zweikampf ein wenig unberechenbar sei, wieder einmal wird hier das Bild erzeugt, Verstappen sei der Bösewicht. Max kühl: «Wieso? Ist das ein Problem? Ich verteidige mich mit den Möglichkeiten, die mir zur Verfügung stehen, so wie das jeder andere Formel-1-Rennfahrer auch macht.»

Übrigens gab es seitens Lando Norris keine Vorwürfe: «Ich muss das gegen Max einfach besser machen.»

Gab es versteckte Dramen an Bord? Max: «Ich hatte das ganze Wochenende über Schwierigkeiten mit den Bremsen, aber das ist auch nichts Neues bei uns. Die Bremsen arbeiten einfach zu wenig konstant. Das ist auch einer der Bereiche, an welchen wir arbeiten müssen.»

Miami-GP, Miami International Autodrome

01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:28:51,587 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +4,630 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +37,644
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +39,956
05. Alex Albon (T), Williams, +48,067
06. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +55,502
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +57,036
08. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +1:00,186 min
09. Carlos Sainz (E), Williams, +1:00,577
10. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1:14,434
11. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1:14,602
12. Esteban Ocon (F), Haas, +1:22,006
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:30,445
14. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +1 Runde
15. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1 Runde
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
Out
Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, Aufgabe nach Kollision
Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, Antriebseinheit
Oliver Bearman (GB), Haas, Antriebseinheit
Jack Doohan (AUS), Alpine, Reifenschaden nach Kollision

WM-Stand (nach 6 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 131 Punkte
02. Norris 115
03. Verstappen 99
04. Russell 93
05. Leclerc 53
06. Antonelli 48
07. Hamilton 41
08. Albon 30
09. Ocon 14
10. Stroll 14
11. Tsunoda 9
12. Gasly 7
13. Sainz 7
14. Hülkenberg 6
15. Bearman 6
16. Hadjar 5
17. Alonso 0
18. Lawson 0
19. Doohan 0
20. Bortoleto 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 246 Punkte
02. Mercedes 141
03. Red Bull Racing 105
04. Ferrari 94
05. Williams 37
06. Haas 20
07. Aston Martin 14
08. Racing Bulls 8
09. Alpine 7
10. Sauber 6


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