Nach Kontroverse: FIA überarbeitet Fluch-Strafen

FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem mit Max Verstappen in Saudi-Arabien
Das falsche Wort zur falschen Zeit – das konnte in der Formel 1 bislang teuer werden.
FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem hatte vor knapp zwei Wochen angekündigt, in der Fluchwort-Thematik zurückzurudern und in Folge zahlreicher Proteste von Fahrer-Seite die Regeln zu entschärfen. Nun hat der Weltverband offiziell Änderungen am Sportkodex bestätigt.
Vor dem Rennwochenende in Imola und damit vor dem zweiten Triple-Header der Saison gab der Weltverband FIA eine Reihe von Änderungen am berühmt-berüchtigten Anhang B des Internationalen Sportkodex bekannt, in dem es unter anderem um Fluch- und Schimpfworte geht.
Kurz zusammengefasst bedeutet das: Niedrigere Geldstrafen für Verstöße, Strafen können bei Ersttätern ganz ausgesetzt werden und es wird ein Unterschied gemacht, in welchem Kontext ein Verstoß passiert. An anderer Stelle wird verschärft. Schauen wir uns das im Detail an…
Niedrigere Geldstrafen: Die Grundstrafe soll von 10.000 auf 5.000 Euro halbiert werden. In anderen Rennserien wird teils noch stärker reduziert.
Komplettes Aussetzen der Stafe: Die Rennkommissare sollen die Möglichkeit haben, eine Strafe für bestimmte Arten von Verstößen vollständig auszusetzen, sofern es sich um den ersten Verstoß des Fahrers oder Teams handelt. Außerdem sollen mildernde Umstände gegebenenfalls berücksichtigt werden können. Hier gibt es also künftig zwei Optionen, um Vorfälle komplett straffrei zu lassen.
Kontrollierte vs. unkontrollierte Umgebungen: Künftig sollen die Rennkommissare zwischen sogenannten «kontrollierten und nicht kontrollierten Umgebungen» unterscheiden können. Dazu heißt es: «Zu kontrollierten Umgebungen zählen beispielsweise Pressekonferenzen, während nicht kontrollierte Umgebungen spontane Kommentare von Fahrern oder Teams auf der Strecke oder während einer Rally-Etappe umfassen.» Sprich: Bei spontanen Flüchen im Rennen könnten die Offiziellen künftig Nachsicht walten lassen. In Pressekonferenzen wird aber davon ausgegangen, dass die Piloten nicht von ihren Emotionen übermannt werden und sich entsprechend nicht zu Fluchwörtern hinreißen lassen. Das muss allerdings noch bei einer elektronischen Abstimmung durch den Weltmotorsportrat gebilligt werden.
Einige Lockerungen und Entschärfungen also – an anderer Stelle wird der Kurs aber strikter: Bei Beleidigungen von Offiziellen sollen sportliche Strafen statt wie bisher Geldbußen möglich sein. Und: «Rassistische und diskriminierende Äußerungen werden weiterhin konsequent geahndet.»
Mohammed Ben Sulayem hatte sich für härtere Strafen für unter anderem Fluch- und Schimpfwörter eingesetzt. Die Fahrer stellten sich dagegen. Der öffentliche Druck wurde größer und größer. Nun der Kompromiss. Ben Sulayem begründet die Veränderung im Kodex mit seiner eigenen Erfahrung als Fahrer: «Als früherer Rally-Pilot kenne ich die Bandbreite an Emotionen aus erster Hand, die man während eines Wettbewerbs erlebt».
Die Bekanntmachung folgte einen Tag nach einem unbestätigten Bericht der britischen BBC, dem zufolge der Präsident plane, die Meldefrist für Präsidentschaftskandidaten für die Wahl im Dezember (also seine Herausforderer) vorzuziehen und dem Amtsinhaber ein Veto einzuräumen.
Miami-GP, Miami International Autodrome
01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:28:51,587 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +4,630 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +37,644
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +39,956
05. Alex Albon (T), Williams, +48,067
06. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +55,502
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +57,036
08. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +1:00,186 min
09. Carlos Sainz (E), Williams, +1:00,577
10. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1:14,434
11. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +1:14,602
12. Esteban Ocon (F), Haas, +1:22,006
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:30,445
14. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +1 Runde
15. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1 Runde
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
Out
Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, Aufgabe nach Kollision
Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, Antriebseinheit
Oliver Bearman (GB), Haas, Antriebseinheit
Jack Doohan (AUS), Alpine, Reifenschaden nach Kollision
WM-Stand (nach 6 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Piastri 131 Punkte
02. Norris 115
03. Verstappen 99
04. Russell 93
05. Leclerc 53
06. Antonelli 48
07. Hamilton 41
08. Albon 30
09. Ocon 14
10. Stroll 14
11. Tsunoda 9
12. Gasly 7
13. Sainz 7
14. Hülkenberg 6
15. Bearman 6
16. Hadjar 5
17. Alonso 0
18. Lawson 0
19. Doohan 0
20. Bortoleto 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 246 Punkte
02. Mercedes 141
03. Red Bull Racing 105
04. Ferrari 94
05. Williams 37
06. Haas 20
07. Aston Martin 14
08. Racing Bulls 8
09. Alpine 7
10. Sauber 6