Formel 1: Hamilton ermahnt sich selbst

Max Verstappen: «Eine sehr wichtige Woche für uns»

Von Vanessa Georgoulas
Max Verstappen feierte in Imola beim 400. GP-Einsatz seines Red Bull Racing Teams seinen 65. GP-Sieg

Max Verstappen feierte in Imola beim 400. GP-Einsatz seines Red Bull Racing Teams seinen 65. GP-Sieg

Im 400. GP-Einsatz von Red Bull Racing sorgte Max Verstappen für grossen Jubel. Der vierfache Champion gewann das Rennen auf dem Autodromo Internazionale Enzo e Dino Ferrari vor dem McLaren-Duo.

«Das haben wir fantastisch umgesetzt, vielen lieben Dank an alle. Das waren ein sehr reibungsloser Samstag und Sonntag», funkte Max Verstappen erfreut, nachdem er die Ziellinie in Imola als Erster gekreuzt hatte. Der Red Bull Racing-Star hatte den Grundstein für den Sieg mit einem Überholmanöver beim Start gesetzt. Er zog von Startplatz 2 losfahrend an Polesetter Oscar Piastri vorbei.

Nach seinem 65. GP-Sieg erklärte der vierfache Champion: «Der Start selbst war nicht besonders gut, aber ich war auf der Aussenlinie und ich habe es einfach versucht, da aussen vorbei zu kommen. Das ging wirklich gut auf. Das hat unser Tempo entfacht, denn ich hatte freie Fahrt. Riesengrosser Schritt seit Freitag, und das virtuelle Safety-Car hat auch geholfen, und unser Tempo auf den harten Reifen war auch gut.»

Und der Titelverteidiger fügte an: «Das Feld rückte daraufhin wegen der Safety-Car-Phase wieder zusammen, doch ich hatte beim Restart alles im Griff und konnte den Sieg heimfahren. Ich bin unglaublich stolz auf alle im Team, wir haben eine sehr wichtige Woche hinter uns und das Auto war wirklich gut. Das ganze Team hat super gearbeitet, auch bei der Strategie und den Boxenstopps.»

So lief das Rennen:

Mit einem starken Start schaffte es Max Verstappen aus der ersten Reihe an Oscar Piastri vorbei. Der Australier kam zwar gut weg, dennoch konnte Verstappen in der ersten Kurve am Polesetter im McLaren vorbeiziehen und sich die Führung sichern. Hinter dem Titelverteidiger aus dem Red Bull Racing Team hatten sich Piastri, George Russell, Lando Norris, Fernando Alonso, Carlos Sainz, Alex Albon, Lance Stroll, Charles Leclerc und Isack Hadjar auf den weiteren Top-10-Positionen eingereiht.

Einen frühen Stopp legte Esteban Ocon ein, der damit auf den letzten Platz zurückfiel. Der Franzose war damit hinter Tsunoda unterwegs, der nach seinem Qualifying-Crash mit einem neuen Chassis aus der Boxengasse starten musste.

Während Verstappen die Führung verteidigte, griff Lando Norris im zweiten McLaren Mercedes-Pilot George Russell an und holte sich damit den dritten Platz. Die nächsten Boxenstopps sahen die Fans in Imola nach rund zehn Rennrunden. Piastri stoppte in Runde 14, während Verstappen noch auf der Strecke blieb.

Schon zuvor war Alonso an die Box abgebogen und nach seinem Reifenwechsel fingen seine Vorderradbremsen Feuer. Norris bog erst in Runde 29 an die Box ab, er wurde in 2,1 sec abgefertigt und fiel von Platz 2 auf Position 7 zurück. Kaum war der Brite wieder auf der Bahn, wurde das Feld durch eine virtuelle Safety-Car-Phase eingebremst, weil Ocon angewiesen wurde, seinen Renner am Streckenrand abzustellen.

Verstappen reagierte gleich und holte sich frische Reifen ab. Der Weltmeister kam wieder als Leader auf die Bahn. Die Piloten, die noch keinen Stopp absolviert hatten, holten dies auch gleich nach, und einige der Fahrer, die auf einer 2-Stopp-Strategie waren, wechselten erneut die Reifen. Auch Piastri bog noch einmal ab und musste sich 3,3 sec gedulden, bis er weiterfahren durfte. Er fiel dadurch auf Position 4 zurück.

Kaum war der Australier wieder auf der Bahn, endete die virtuelle Safety-Car-Phase. Die Reihenfolge in Runde 34 lautete Verstappen vor Norris, Albon, Piastri, Hadjar, Antonelli, Hamilton, Leclerc, Alonso, Stroll, Russell, Hülkenberg, Sainz, Tsunoda, Colapinto, Gasly, Lawson, Bortoleto und Bearman.

Sainz ärgerte sich über Tsunoda, der ihm beim Überholmanöver zu nahe kam. «Okay, er hat mich wie schon in Bahrain berührt», funkte der Spanier im Williams, der dennoch vorbeikam. Die Regelhüter schauten sich die Szene in der zweiten Kurve an und kamen zum Schluss, dass keine weitere Untersuchung oder Strafe nötig war.

Hamilton erntete tosenden Applaus von den Tifosi, als er in Runde 36 an Hadjar vorbeizog und damit die fünfte Position belegte. Russell überholte Alonso, während sein Teamkollege Antonelli Leclerc im Heck sitzen hatte. Der Monegasse übte sich in Geduld und überholte den Rookie im Mercedes in Runde 38.

Tsunoda, der sich nach seinem Crash am Vortag in Selbstkritik geübt hatte, kämpfte sich tapfer nach vorne und schaffte es in Runde 40 an Stroll vorbei auf Platz 13. Sein Teamkollege Verstappen kontrollierte das Rennen an der Spitze. Er war mit einem Vorsprung von 18,1 sec vor Norris unterwegs. Gleich zwei Überholmanöver bekamen die Fans an der Strecke in Runde 42 zu sehen. Sainz überholte Hülkenberg und war damit Zehnter, Tsunoda schnappte sich Position 12 von Alonso.

In Runde 46 war das Rennen für Antonelli gelaufen. Der Rookie meldete ein Problem und stellte seinen GP-Renner neben der Strecke ab. Diesmal kam Bernd Mayländer im Safety-Car zum Einsatz. Erneut besuchten mehrere Fahrer die Box, darunter auch Verstappen und Norris. Auf der Strecke blieb hingegen Leclerc, der zuvor schon zwei Mal gewechselt hatte.

Nur einen Stopp hatten zu diesem Zeitpunkt nur Hülkenberg und Tsunoda eingelegt, alle anderen Fahrer, die noch auf der Bahn waren, hatten die Box zwei Mal besucht, Bortoleto war sogar drei Mal abgebogen. Beim Restart schnappte sich Tsunoda Hülkenberg und war damit auf Punktekurs.

In Runde 53 wechselten die beiden McLaren-Piloten die Positionen, weil Norris auf den deutlich frischeren Reifen unterwegs war. Dabei kamen sich die Papaya-Renner so nahe, dass das ganze Pressezentrum kollektiv den Atem anhielt.

Einen Fortschritt konnten auch die beiden Ferrari-Fahrer verbuchen. Leclerc schaffte es an Albon vorbei, der sich durchs Grün pflügte, wovon auch Hamilton profitierte. Damit war das rote Duo auf den Plätzen 4 und 5 unterwegs. Doch Albon gab nicht auf und holte sich Platz 5 von Leclerc zurück.

Imola-GP, Autodromo Internazionale Enzo e Dino Ferrari

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:31:33,199 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +6,109 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +12,956
04. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +14,356
05. Alex Albon (T), Williams, +17,945
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +20,774
07. George Russell (GB), Mercedes, +22,034
08. Carlos Sainz (E), Williams, +22,898
09. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +23,586
10. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +26,446
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +27,250
12. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +30,296
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +31,424
14 Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +32,511
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +32,993
16.Franco Colapinto (RA), Alpine, +33,411
17. Oliver Bearman (GB), Haas, +33,808
18. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +38,572
Out
Kimi Antonelli (I), Mercedes, Ausfall
Esteban Ocon (F), Haas, Ausfall

WM-Stand (nach 7 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 146 Punkte
02. Norris 133
03. Verstappen 124
04. Russell 99
05. Leclerc 61
06. Hamilton 53
07. Antonelli 48
08. Albon 40
09. Ocon 14
10. Stroll 14
11. Sainz 11
12. Tsunoda 10
13. Gasly 7
14. Hadjar 7
15. Hülkenberg 6
16. Bearman 6
17. Alonso 0
18. Lawson 0
19. Doohan 0
20. Bortoleto 0
21. Colapinto 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 279 Punkte
02. Mercedes 147
03. Red Bull Racing 131
04. Ferrari 114
05. Williams 51
06. Haas 20
07. Aston Martin 14
08. Racing Bulls 10
09. Alpine 7
10. Sauber 6

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