Toto Wolff spricht Klartext: «Unter unserem Niveau»

Mercedes-Teamchef Toto Wolff war nach dem Qualifying sichtlich unzufrieden
Für das Mercedes-Duo begann das Qualifying auf dem Strassenkurs von Monte Carlo vielversprechend. Nachdem die Ingenieure im Werk eine Nachtschicht eingelegt hatten, wurden einige Änderungen an den Autos von Kimi Antonelli und George Russell vorgenommen, und beide Fahrer konnten auf den weichen Reifen ein Tempo anschlagen, mit dem sie zu den To-15 gehörten, die ins Q2 aufstiegen.
Doch der jüngere der beiden Sternfahrer leistete sich zum Ende des Q1 einen kostspieligen Fehler. Er touchierte die Leitplanke und beschädigte dabei die linke Vorderradaufhängung. Er gehörte zwar zur Q2-Gruppe, konnte aber nicht mehr ausrücken.
Auch sein Teamkollege Russell hatte kein Glück: Auf seiner ersten schnellen Runde im Q2 bretterte er über eine Bodenwelle und verlor danach die ganze elektronische Leistung. So kam es, dass zum ersten Mal seit Imola 2022 kein Mercedes im Q3 um einen Top-10-Startplatz kämpfen konnte.
Teamchef Toto Wolff seufzte: «Heute war ein schwieriger Tag mit einem sehr enttäuschenden Ergebnis – die Plätze 14 und 15 sind weit unter unserem Niveau. Wir hatten im Training mit dem Tempo zu kämpfen und haben vor dem Qualifying einige grössere Änderungen am Set-up vorgenommen. Vor allem bei George hat das dem Auto mehr Leben eingehaucht, er zeigte einen wirklich starken Speed und beendete das Q1 in den Top-5.»
«Für Kimi war es leider eine schwierigere Session. Er lag genau an der Grenze, als ihm in der Nouvelle Chicane ein kleiner Fehler unterlief. Aber wie immer in Monaco hatte das grosse Folgen, und er landete in der Leitplanke», fügte der Wiener an. «Dadurch hatten wir nur ein Auto im Q2, das George auf den Medium-Reifen begann. Er machte in der ersten Kurve fast eine Zehntelsekunde gut, als er auf dem Weg zur Massenet-Kurve plötzlich Leistung verlor.»
«Wir vermuten ein elektrisches Problem, aber das Team arbeitet noch daran, die genaue Ursache festzustellen. Als er im Tunnel stehen blieb und das Auto nicht mehr ansprang, war klar, dass er direkt vor Kimi von P14 starten würde. Das ist umso frustrierender, da George heute das Tempo hatte, um damit um einen Platz in den ersten beiden Startreihen zu kämpfen», fügte Wolff an.
«Es ist klar, dass uns am Sonntag ein langer Nachmittag erwartet. Die zwei Pflicht-Boxenstopps könnten mehr Möglichkeiten bieten als sonst in Monaco, aber es wird nicht einfach sein, Plätze gutzumachen. Dennoch werden wir alles geben und hart kämpfen, um das Beste aus diesem bisher schwierigen Wochenende herauszuholen», versprach der Teamchef.
Startaufstellung, Monaco
01. Lando Norris (GB), McLaren
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing
05. Isack Hadjar (F), Racing Bulls
06. Fernando Alonso (E), Aston Martin
07. Lewis Hamilton (GB), Ferrari *
08. Esteban Ocon (F), Haas
09. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls
10. Alex Albon (T), Williams
11. Carlos Sainz (E), Williams
12. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing
13. Nico Hülkenberg (D), Sauber
14. George Russell (GB), Mercedes
15. Kimi Antonelli (I), Mercedes
16. Gabriel Bortoleto (BR)
17. Pierre Gasly (F), Alpine
18. Franco Colapinto (RA), Alpine
19. Lance Stroll (CDN), Aston Martin **
20. Oliver Bearman (GB), Haas ***
* Drei Ränge zurück, wegen Behinderung von Verstappen
** Einen Rang zurück, wegen Kollision mit Leclerc, drei Ränge zurück wegen Behinderung von Gasly
*** Zehn Ränge zurück, wegen Überholens bei roter Flagge